Freizeit und Reise

Harry Lime auf der Flucht durch die Wiener Kanalisation - eine Installation des Dritte Mann Museums. (Foto: Friedrich H. Hettler)

28.08.2023

Mit dem Dritten Mann vom Frühstück ins Riesenrad

Wien erleben und entdecken – von zwei zentralen Hotels zu den Highlights der Stadt

Wien mit seinen rund 1,9 Millionen Einwohnern ist nicht nur die Hauptstadt Österreichs, sondern zugleich auch ein eigenes Bundesland und, gemessen an der Einwohnerzahl, nach Berlin die zweitgrößte deutschsprachige Stadt.

Ob man Wien das erste Mal besucht oder bereits kennt, es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Imperialer Prunk und entspannte Gelassenheit machen die Metropole an der Donau einzigartig. Prächtige Schlösser, Paläste und Kathedralen aus Österreichs bewegter Vergangenheit faszinieren ebenso wie grüne Erholungsoasen oder der berühmte Heurige in Grinzing. In der pulsierenden Donaumetropole treffen Alt und Neu in Architektur, Kunst, Musik und Kulinarik aufeinander. Wien bietet alles, was man sich von einer Weltstadt erwartet.

Wer kennt ihn nicht den Filmklassiker von Carol Reed Der dritte Mann mit der weltberühmten Zithermusik-Komposition von Anton Karas – gedreht in Wien 1948. Der Film zeigt grandios und schonungslos das tägliche (Über-)Leben im zerstörten sowie besetzten Wien nach dem Zweiten Weltkrieg.

Das privat geführte Dritte Mann Museum (www.3mpc.net) ist Anlaufstelle für Filmfans und Türöffner zur Wiener Nachkriegs-Geschichte sowie das Projekt zweier Enthusiasten: Gerhard Strassgschwandtner und Karin Höfler – ganz ohne Sponsoren und Förderungen. Neben der umfangreichen Sammlung an Originalexponaten über den Filmklassiker beschäftigt sich eine ausführliche Dokumentation mit dem historischen Hintergrund des Films und zeigt Originale aus der Besatzungszeit in Wien (1945 bis 1955).

15 Räume mit mehr als 3000 Originalexponaten, darunter auch die Filmzither von Anton Karas sind zu sehen und zu bestaunen. Karas Filmmusik ging um die Welt und machte ihn über Nacht zum Weltstar. Gleichzeitig löste seine Musik in den 1950er-Jahren einen regelrechten Zitherboom aus. Über 400 abspielbare Coverversionen des „Harry Lime Thema“ geben einen Eindruck davon, wie erfolgreich die Musik damals war.

Darüber hinaus besitzt das Museum originale Drehbücher, am Set verwendete Kameras sowie die Kappe des kleinen Hansel. Eines der Highlights ist ein nach wie vor funktionstüchtiger Kinoprojektor aus dem Jahr 1936, der eine kurze Filmsequenz abspielt. Auf solchen Projektoren wurde 1950 Der dritte Mann erstmals vorgeführt.

Die Sonderausstellung Wien 1945 – Stunde Null lädt darüber hinaus zu einer sehr interessanten Zeitreise ins kriegszerstörte und von den Alliierten besetzte Wien ein.

Das Privatmuseum (Preßgasse 25) in unmittelbarer Nähe des stimmungsvollen Wiener Naschmarkts ist ein absolutes Muss für jeden Cineasten, das darüber hinaus toll konzipiert und aufbereitet ist. Einfach ein Gusto-Stückerl.
Inmitten einer weitläufigen Parkanlage mit antiken Brunnen, Statuen und einem Labyrinth, liegt Schloss Schönbrunn. Ursprünglich als Jagdschloss erbaut wurde es mit der Zeit zum prachtvollsten Palast Österreichs erweitert und zählt zu den schönsten Barockanlagen Europas. Die Aussicht von der Gloriette, dem ehemaligen Frühstückszimmer von Kaiser Franz Joseph I., auf das Schloss und Wien ist unbezahlbar.

Zu den Highlights in Schönbrunn zählen auch der Tiergarten, der älteste noch bestehende Zoo der Welt, sowie der über 100 Meter breite, mit überlebensgroßen Figuren geschmückte Neptunbrunnen.

Von den zahlreichen Kirchen Wiens seinen nur der Stephansdom und die Karlskirche erwähnt. Betritt man den „Steffl“, wie er liebevoll von den Wiener genannt wird, wird einem schnell klar, dass die Baumeister mit ihren Rippengewölben und Spitzbögen in die Höhe strebten, um Gott näher zu kommen. Die beeindruckenden Buntglasfenster verstehen es, die Sonnenstrahlen in ein faszinierendes Farbenspiel zu verwandeln.

Vom 137 Meter hohen Südturm, über eine Wendeltreppe mit 343 Stufen zu erklimmen, hat man einen traumhaften Ausblick. Noch ein Koriosum: Während die Bauarbeiten am Südturm bereits beendet waren, blieb der Nordturm – der Legende nach aufgrund eines nicht erfüllten Pakts mit dem Teufel – bis heute unvollendet. Hier befindet sich auch die Pummerin, eine der größten Glocken Europas.

Apropos Steffl. Gleich neben dem Dom auf dem Stephansplatz befindet sich der berühmte Flagship-Store von Manner. Die Manner Schnitten, jene Nougat-Waffeln in der rosaroten Verpackung mit der Silhouette des Stephansdoms, sind absoluter Kult. Nicht erst, seit Arnold Schwarzenegger in Terminator 3 eine Packung vernascht hat.

Schluss mit naschen. Die Karlskirche schafft es, westliche und islamische Baukunst zu vereinen und daraus ein einzigartiges architektonisches Meisterwerk zu schaffen. Erst auf den zweiten Blick stellt man nämlich fest, dass die Säulen vor der Kuppel nicht Minaretten, sondern der Trajanssäule in Rom nachempfunden sind. Diese Verwechslung ist nicht ganz ungewollt, hat sich der Architekt Johann Fischer von Erlach bei der Gestaltung nicht nur in Rom, sondern auch in Istanbul von der Hagia Sophia und der Süleyman-Moschee inspirieren lassen.

Besuchen sollte man als Wien-Tourist natürlich auch die Hofburg und hier insbesondere den Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek, der zu den schönsten historischen Bibliotheken der Welt zählt. Österreichs Parlament an der Ringstraße, im hellenistischen Stil geplant, und das Wiener Rathaus im Stil der Neo-Gotik unter Verwendung einzelner Renaissanceelemente erbaut, sollten auf einer Besichtigungstour ebenfalls nicht fehlen. 
Keinesfalls fehlen darf eine Fahrt im Riesenrad, das ja auch eine Rolle im Dritten Mann spielt. Wiens berühmtes Wahrzeichen dreht bereits seit 1897 im Prater seine Runden. Aus den nostalgischen Gondeln bietet sich ein herrlicher Ausblick über Wien.

Selbstverständlich gibt es in der Donaumetropole eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten der verschiedensten Kategorien. Wer im Quality Hotel Vienna (www.qualityhotelvienna.com) wohnt, der startet an der Haustür zu seinen Entdeckungstouren. Das von außen eher etwas unscheinbare Haus liegt direkt am Schlosspark Schönbrunn und nur wenige Schritte vom beliebten Tiergarten entfernt. Die exzellente Lage – die U 4 ist rund 300 Meter entfernt – macht es einfach alle Sehenswürdigkeiten und besonderen Plätzchen der Stadt zu erkunden.

Gegen den Strich gebürstet

In den Zimmern des Quality Hotels kann man sich wunderbar wohlfühlen und eine erholsame Pause vom Trubel der Stadt genießen. Geräumige Familienzimmer kommen Groß und Klein entgegen. Von den Executive Zimmern schweift der Blick über die Dächer der Stadt. Fünf luxuriöse Zimmerkategorien stehen zur Wahl und treffen jeden Geschmack.

Das Hotelrestaurant verwöhnt mit internationalen Gerichten und einem umfangreichen Frühstücksbuffet im angenehm-gemütlichen Ambiente. Städtereisende wohnen hier mit Top-Quality, wie der Name schon sagt. Und wer zum Arbeiten kommt, der nutzt den hellen, komfortablen Meetingraum. Räumlichkeiten bis 102 Personen stehen für Tagungen zur Verfügung. Direkt am Hotel gibt es In- und Outdoor-Parkplätze (19 Euro pro Nacht).

Ein ganz anderes Konzept verfolgt die Hollmann Beletage. Sie ist eine Spielwiese für Individualisten – ein Boutiquehotel für Menschen, die das Außergewöhnliche lieben und sich gern von den besonderen Dingen des Lebens überraschen lassen. Downtown in Wien, mitten im ersten Bezirk der Metropole. Der charismatische Freigeist hinter der Beletage ist Robert Hollmann. Er redet nicht lange um den heißen Brei: „Ich reise unfassbar gerne – und Hotels sind mir ein Gräuel.“ Daher gibt es für ihn nur eines: Hotels neu erfinden. Dass ihm dies mehr als gelingt, beweist die Hollmann Beletage – gegen den Strich gebürstet, ein nicht alltägliches Hotel für nicht alltägliche Menschen. 

Geliebt wird die Hollmann Beletage für vieles – und vor allem für ihr grandioses Bio-Frühstück. Die Experience beginnt eigentlich schon beim Betreten des einladenden Frühstücksraums – hier wird man herzlichst begrüßt und zum Ort der kulinarischen Verführung begleitet. Es folgt eine großzügige Auswahl an Köstlichkeiten, welche im 3-Tages-Zyklus variieren. Den Hollmann-Vergnügungsstätten in Wien, Triest und auf der Turracher Höhe zu Ehren werden landestypische Feinereien auf den Tellern drapiert, erklärt Hoteldirektorin Tamara Belinger.

Das gesamte Hollmann Frühstück ist so wunderbar „out of the box“ und zu 100 Prozent biozertifiziert. Der Fleischer macht extra Bio-Leberkäse, das Gebäck kommt vom Bäcker Öfferl, Obst und Gemüse bringt der „Bio Ferdl“. Es gibt, was gerade saisonal ist, vieles wird selber gemacht, ein „Start in den Tag“, der Geschichten erzählt mit Produkten, hinter denen man guten Gewissens steht. 

08/15 ist eine Zahl, die die Hollmann Beletage nicht kennt. Die langweilige Minibar im Zimmer war gestern. Die day & night drinking Minibar für den persönlichen Auf- und Absacker ist das neue „Lässig“. Im Hotel, nicht im Zimmer. Wer heimkommt ins Hotel, freut sich über besondere Cocktails, die von angesagten Barkeepern kreiert und in ansprechende Bottles abgefüllt werden. Oder die gute, alte Hollmann-Tradition: Der gratis Whisky für die Hotelgäste.

Was verbindet man mit einem „Kuchlkastl“? Die Hollmann Beletage assoziiert mit dem traditionellen Möbelstück ein Sammelsurium an Nützlichem, das es früher bei Oma in der Kuchl (Küche) gab. Nähutensilien, Hygieneartikel, Wasserkocher, Malzeug, Kaffeemaschine und Co. Dinge, die in den Zimmern mitunter einfach nur rumstehen, wurden an einem zentralen Ort vereint. Als „Drive-In-Station“ mit allem, was Gäste brauchen könnten, als Chance, Einweg-Dinge und Plastikverpackungsmüll zu sparen. Dafür liegen qualitativ hochwertige Produkte bereit – der Umwelt und den Gästen zuliebe.

Dass man im Hotel im Hinblick auf die Schonung von Ressourcen auf die tägliche Zimmerreinigung verzichten kann, dies kennen Weitgereiste bereits. Die Hollmann Beletage setzt noch eins drauf und pflanzt als Dankeschön für jede verzichtete Zimmerreinigung einen Baum oder eine fünf Quadratmeter große Blühfläche für Bienen.

„Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein“, das trifft auf die Hollmann Beletage zu. „Man darf, man muss aber nicht“, betont Tamara Belinger. Großes Lob muss man auch den Mitarbeitern zollen, denn selten erlebt man so engagiertes und herzliches Personal in einem Hotel. (Friedrich H. Hettler)
 

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