Lebkuchen, 3 im Weckla, der Club, Dürer, die Kaiserburg und natürlich auch die Kriegsverbrecherprozesse und das Reichsparteitagsgelände, all dies und noch viel mehr verbindet man mit Nürnberg. Bayerns zweitgrößte Stadt hält so manche Überraschung bereit, wenn man durch die Gassen der Altstadt und entlang der historischen Stadtmauer streift. Und in der Vorweihnachtszeit lockt der weltweit bekannte Christkindlesmarkt inklusive traditioneller Lebkuchen in die Frankenmetropole.
Im Jahr 1050 taucht Nürnberg erstmals in den Schriftquellen auf. In der Zeit des 14. bis 16. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zu einem der wirtschaftlichen, geistigen und künstlerischen Zentren Europas. Handel und Handwerk, Wissenschaft und Technik brachten Reichtum und Ansehen. Der Erfindungsgeist, „Nürnberger Witz“ genannt, wurde sprichwörtlich und beschreibt die Fähigkeit, gute Ideen zu Markterfolgen zu entwickeln.
Durch die Folgen des Dreißigjährigen Kriegs geriet die Stadt in eine Schuldenkrise. 1806 erfolgte der Anschluss an das Königreich Bayern. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Nürnberg zu einem bedeutenden Industriestandort.
Die Nationalsozialisten machten Nürnberg zur „Stadt der Reichsparteitage“, 1935 wurden hier auch die „Rassengesetze“ verkündet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt fast völlig zerstört. Ab 1949 erfolgte der sich am historischen Stadtbild orientierende Wiederaufbau.
Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, das im Südosten Nürnbergs liegt (Bayernstraße 110), wird derzeit umgebaut. Die Dauerausstellung wird daher durch eine Interimsausstellung in der Großen Ausstellungshalle mit dem Titel „Nürnberg – Ort der Reichsparteitage. Inszenierung, Erlebnis und Gewalt“ ersetzt. Die Ausstellung erzählt aus lokalhistorischer Perspektive die Geschichte rund um das Reichsparteitagsgelände von 1918 bis 2020. Sie ist in vier „ZeitRäume“ 1918-1933, 1933-1939, 1939-1945 und 1945-2020 unterteilt. Die Ausstellung kontrastiert die bekannten Bilder aus der NS-Propaganda mit privaten Aufnahmen von Teilnehmern und Beobachtern. Eine Vielzahl von Objekten vom Bierkrug bis zum Volksempfänger sind ebenfalls zu sehen.
Ab in die Lochgefängnisse
Eine gute Orientierung über das ehemalige Reichsparteitagsgelände bietet die Medieninstallation am Ende der Großen Ausstellungshalle, die auf eine Zeitreise durch das weitläufige Areal, das ursprünglich eine Größe von über 16 Quadratkilometer hatte, einlädt. Rund ein Viertel des Areals sind heute noch sichtbar und frei zugänglich.
Im Zusammenhang mit Nürnberg und dem Dritten Reich sind auch die Nürnberger Prozesse zu nennen. Vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 fand der „Hauptkriegsverbrecherprozess“ vor dem Internationalen Militärgerichtshof statt. Mit diesem Prozess erlangte der Schwurgerichtssaal (Saal 600) des Nürnberger Justizpalasts weltweite Berühmtheit. Von 1946 bis 1949 fanden am gleichen Ort zwölf „Nachfolgeprozesse“ vor ausschließlich amerikanischen Militärtribunalen statt. Im Justizpalast befindet sich jetzt auch das Museum Memorium Nürnberger Prozesse. Es informiert auf rund 700 Quadratmetern am historischen Ort über die Angeklagten und ihre Verbrechen sowie die Auswirkungen der Verfahren bis in die Gegenwart. Der historische Saal 600 ist als Teil der Dauerausstellung zugänglich.
Nürnbergs Wahrzeichen war und ist jedoch die Burg. Imposant thront die Kaiserburg – eine der größten Burganlagen Deutschlands – über den Dächern. Sie ist eine Doppelburg und besteht aus der Kaiserburg und der Burggrafenburg. Früheste bauliche Spuren stammen aus der Zeit um 1000. Nach den schweren Beschädigungen durch die Luftangriffe auf Nürnberg im Zweiten Weltkrieg wurde die Burganlage in historischen Formen wieder aufgebaut. Sie zählt in ihrem historischen Charakter als Wehrbau und Kaiserresidenz, Reichsburg und hohenzollernscher Burggrafensitz zu den geschichtlich und baukünstlerisch bedeutendsten Wehranlagen Europas. Sie ist eines der bedeutendsten Kunst- und Baudenkmäler der Stadt.
Bierkeller als Schutzbunker
Die Nürnberger Burg liegt nördlich der Pegnitz auf einem Sandsteinrücken oberhalb der Sebalder Altstadt. Im Westen grenzt sie an den Neutorgraben, im Norden an den Vestnertorgraben. Die Burg ist nach Norden hin Teil der Nürnberger Stadtbefestigung. Von der Burg aus bietet sich nach Süden ein Blick auf das unter ihr liegende Handwerkerviertel und die Altstadt. Für eine Verteidigungslage war der Platz gut gewählt.
Die Ausstellung „Kaiser – Reich – Stadt“ mit ihrem Rundgang durch die historischen Räume der Kaiserburg fragt nach der Funktionsweise des Alten Reiches. Sie zeit wertvolle Leihgaben und interessante Inszenierungen am authentischen Ort und macht die Glanzzeit Nürnbergs sowie die Geschichte der Burg vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundertr erlebbar.
Gleich am Fuß der Burg befindet sich das Haus des wohl berühmtesten Sohnes der Stadt, das Albrecht-Dürer-Haus. Ab 1509 wohnte und arbeitete Albrecht Dürer (1471 bis 1528) in dem mächtigen Fachwerkhaus. Es ist eines der wenigen unzerstörten Bürgerhäuser aus Nürnbergs Blütezeit und das einzige Künstlerhaus aus dem 15. Jahrhundert, das sich in Nordeuropa erhalten hat. So vermitteln die Räume heute eine authentische Atmosphäre und spiegeln die Geschichte des Hauses wider. Eine Besonderheit sind die Führungen einer Schauspielerin im Gewand von Dürers Ehefrau Agnes. Darüber hinaus werden in der Werkstatt historische Drucktechniken erklärt.
In den Kellergewölben des Rathauses kann man die Lochgefängnisse besichtigen. Sie dienten seit dem 14. Jahrhundert zur Verwahrung von Untersuchungsgefangenen und Todeskandidaten. Ein Rundgang führt durch Zellen, Folterkammer, Schmiede, Gefängnisküche sowie Brunnenraum und vermittelt ein düsteres Bild damaliger Gerichtsbarkeit.
Nürnberg im Untergrund kann man bei einer Tour durch die historischen Felsengänge erleben. Die Felsengänge sind ein weit verzweigtes Stollen- und Kellersystem unter der Nürnberger Altstadt. Sie wurden ab 1380 als ein über mehrere Stockwerke reichendes Gänge- und Kellersystem in den Fels geschlagen, das hauptsächlich für die Gärung und Lagerung von Bier genutzt wurde.
Die Gewölbe und Gänge erstrecken sich über eine Fläche von 25 000 Quadratmeter. Später wurden, um die erwünschte Kühlung des Bieres zu gewährleisten, über die Etagen hinweg sogenannte Kühldome geschlagen, die im Winter mit Eis aufgefüllt wurden. Ein bereits im 14. Jahrhundert entwickeltes System von Be- und Entlüftungsschächten sorgt in weiten Bereichen noch heute für ständigen Luftaustausch. Während des Zweiten Weltkriegs dienten die Bierkeller als Luftschutzbunker für Zehntausende Menschen.
Dies ist nur ein kleiner Teil an Sehenswürdigkeiten und Kuriositäten, die Nürnberg zu bieten hat.
Natürlich gibt es in der Franken Metropole jede Menge an Übernachtungsmöglichkeiten. Eine davon ist das neue, 2024 eröffnete Scandic Nürnberg Central in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof und zur historischen Altstadt.
Auf Freizeit- und Businessreisende warten neben 311 modernen Zimmern und Suiten ein beheizter Indoor-Pool, zwei Saunen, flexible Meeting- und Eventflächen sowie eine Kulinarik, die insbesondere beim Frühstücksbuffet ganz auf Nachhaltigkeit, Regionalität und Saisonalität setzt. Gäste des Scandic Nürnberg Central können sich auf ein vielfältiges Frühstücksbuffet mit mindestens 50 Prozent Bio-Anteil und Fair Trade Bio-Kaffee freuen. Ein Fitnessstudio in der obersten Etage mit neusten Geräten, separatem Raum für Yoga und Stretching sowie ein 180-Grad-Panorama-Blick auf die Stadt komplettieren das Angebot. Der Übernachtungspreis für zwei Personen ist inklusive Frühstück.
„Es ist fantastisch, dass wir in Deutschland weiter expandieren und so die Position von Scandic auf dem europäischen Hotelmarkt stärken. Schritt für Schritt etablieren wir in unserem zweiten Hotel in Bayern Maßnahmen und Konzepte, die das Scandic Nürnberg Central zur idealen Wahl für Geschäftsreisende aber auch Leisure-Gäste macht“, erklärte Michel Schutzbach, Head of Europe bei Scandic Hotels, bei der Eröffnung.
Die Zimmer reichen von Standard-Doppelzimmern über Familienzimmer für bis zu vier Personen bis hin zu den rund 50 Quadratmeter großen Master Suiten mit separatem Wohnzimmer. In allen Unterkünften dominiert ein modernes und smartes Design, das mit hellen Farbakzenten und Interieur-Elementen im Scandic-Stil skandinavische Gemütlichkeit ausstrahlt. Highlight in einigen Zimmerkategorien ist der tolle, unverbaute Blick auf die Nürnberger Altstadt.
Für den perfekten Start in den Tag sorgt im Restaurant Public Kitchen & Bar das hervorragende und absolut abwechslungsreiche Frühstück. Abends hält das kulinarische Angebot jedoch leider nicht das Niveau und die Angebotspalette des Frühstücks. Es gibt in erster Linie Salate und Burger. Der Gast sucht vergebens typische und traditionelle fränkische Küche. Für einen After-Work-Drink eignet sich die Bar mit regionalen Weinen aus nachhaltigem Anbau, kreativen Cocktails und selbstgemachten Limonaden.
Da das Hotel zentral am Bahnhof liegt und sich nur rund 20 Autominuten vom Flughafen Nürnberg entfernt befindet ist das Scandic Nürnberg Central auch ideal für Events und Tagungen aller Art. In drei Meetingräumen mit Tageslicht lassen sich vor allem Workshops und Seminare in kleinerem Rahmen abhalten. Für größere Veranstaltungen empfiehlt sich der 787 Quadratmeter große Ball Room für bis zu 800 Personen, der sich flexibel in drei separate Einheiten teilen lässt und sogar mit einem Auto befahrbar ist.
Die Frankenmetropole ist für einen Städtetripp immer eine gute Wahl und das Scandic Nürnberg Central aufgrund seiner tollen Lage ein hervorragender Ausgangspunkt. (Friedrich H. Hettler)
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