Kommunales

Ein Fahrrad steht auf einem Autoparkplatz: dieser Weg helfe sicher nicht, das Zusammenwachsen von Mobilitätsarten zu fördern. Er wünsche sich vielmehr, dass sich die Verkehrsarten "versöhnten", sagte Münchens OB Reiter. (Foto: dpa/Marcus Brandt)

05.12.2022

Münchens OB Reiter: "Berliner Stellplätzemodell viel zu konfrontativ"

In der Bundeshauptstadt sollen Fahrräder und E-Roller künftig auf Auto-Parkplätzen stehen, damit die Gehwege nicht länger ein Hindernisparcours für Fußgänger sind. Ein völlig falscher Weg, findet der Rathauschef

Die Berliner Entscheidung, kostenpflichtige Autostellplätze für Zweiräder kostenlos freizugeben, lehnt Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) vehement ab. "Das halte ich echt für einen falschen Ansatz", sagte Reiter. Zwar seien auch in München dringend mehr Stellplätze für Fahrräder nötig. "Da muss mehr passieren. Aber bitte nicht diese konfrontativen Ansätze, nur um zu demonstrieren: Ja, wir nehmen euch Autofahrern jetzt diesen Platz weg und okkupieren ihn für Radfahrer. Und ehrlich gesagt, sind wir da schon sehr stark im ideologischen Bereich, und das gefällt mir nicht."

Dieser Weg helfe sicher nicht, das Zusammenwachsen von Mobilitätsarten zu fördern. Er wünsche sich vielmehr, dass sich die Verkehrsarten "versöhnten", sagte Reiter. Mit gutem Willen könnte es schließlich für alle einfacher werden. "Aber wir sind da einfach doch sehr deutsch."

 

Jeder(r) pocht auf vermeintliches Recht



Als Beispiel malte Reiter eine Situation aus, in der ein Fußgänger am einen Rand eines fünf Meter breiten Gehweges laufe und am anderen Rand ein Radfahrer vorbeifahre. "Ich wette mit Ihnen: Jeder zweite Münchner meckert dann und sagt ,du derfst da heroben ned fahrn', obwohl der Radfahrer ihn gar nicht stört. Da müssen wir einfach mal a bisserl mehr südländisch werden", forderte das Stadtoberhaupt. Dort poche im Verkehr auch nicht jeder auf sein (vermeintliches) Recht.

Die Berliner Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hatte diese Woche angekündigt, dass Fahrräder, aber auch Elektro- und andere Kleinstfahrzeuge künftig auf Kfz-Parkplätzen abgestellt werden dürfen und sollen, um die vielerorts sehr voll stehenden Gehwege wieder für Fußgänger passierbar zu machen. München gehe hingegen den Weg, Parkplätze an Straßenmündungen zurückzubauen und dort Bügel zum Abschließen von Fahrrädern zu montieren, erläuterte Reiter. Dies diene auch der Verkehrssicherheit, wenn blockierte Sichtachsen wieder frei würden. (Elke Richter, dpa)

 

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