Kommunales

Nach Tierquälerei-Vorwürfen hatte es 2019 eine Razzia in einem Milchviehbetrieb im Allgäu gegeben. Am Landgericht Memmingen beginnt jetzt ein weiteres Verfahren gegen drei Landwirte. (Foto: dpa/Liss)

19.06.2023

Weiterer Prozess gegen Allgäuer Landwirte wegen Tierquälerei

Haben mehr als 30 kranke Rinder unnötig gelitten, weil sie nicht vom Tierarzt behandelt wurden? Einem Landwirt aus dem Allgäu und seinen zwei Söhnen drohen bis zu drei Jahre Haft

Im Rahmen der juristischen Aufarbeitung des Allgäuer Tierschutzskandals hätte am Montag am Landgericht Memmingen ein weiteres Verfahren gegen drei Landwirte beginnen sollen. Sie sollen dafür verantwortlich sein, dass 32 kranke Rinder nicht von Tierärzten behandelt wurden. Allerdings wurde der Prozessbeginn am Montag kurzfristig verschoben. Aufseiten der Angeklagten gebe es eine terminliche Verhinderung, berichtete ein Sprecher des Landgerichts Memmingen. Der Prozess soll nun am 4. Juli beginnen.

Durch die ausbleibende Behandlung sollen die Kühe unnötig gelitten haben. Mehr als die Hälfte der Tiere mussten dann geschlachtet oder eingeschläfert werden, einzelne Rinder waren bereits verendet. Den 37 bis 67 Jahre alten Männern, ein Vater und seine beiden Söhne, werden in der Anklage zahlreiche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorgeworfen. Ihnen drohen bis zu drei Jahre Haft.

Der Bauernhof der Angeklagten liegt in Bad Grönenbach, wo vor vier Jahren der Tierschutzskandal begann. Eine Tierschutzorganisation hatte damals ein Video veröffentlicht, das Tierquälerei aus einem Großbetrieb zeigen sollte. In der Folge ermittelten die Behörden gegen mehrere Betriebe.
In einem größeren Prozess wurden Ende 2022 zwei Männer, ebenfalls Vater und Sohn, verurteilt. Der Vater erhielt in erster Instanz eine Bewährungsstrafe, während sein Sohn zwei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis soll. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, da beide Revision eingelegt hatten.

Voraussichtlich ab Oktober soll in Memmingen der größte Fall in dem Komplex verhandelt werden. Hier sind fünf Männer und eine Frau angeklagt, es geht um 58 vernachlässigte Rinder. (Ulf Vogler, dpa)

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