Kommunales

Die Zahl der Asylsuchenden an der EU-Außengrenze zu Belarus wächst und wächst. Die meisten wollen nach Deutschland. (Foto: dpa/Ulf Mauder)

03.12.2021

Die Risiken einer neuen Flüchtlingswelle für die Landkreise

Landsbergs Kreischef Thomas Eichinger (CSU) warnt vor großzügigen Asylplänen der neuen Ampel-Regierung

Neben der Lage ihrer kommunalen Kliniken aufgrund der überlasteten Intensivstationen treibt die Landkreise in Bayern auch die Angst um, dass es zu einer neuen Flüchtlingswelle kommen könnte; die Unterbringung und Versorgung der Menschen bliebe dann wieder in ihrer Verantwortung.

„Ich befürchte, dass wir mit der neuen Ampel-Regierung in Berlin eine verstärkte Aufnahme erleben werden, das signalisiert auch der Koalitionsvertrag“, bangt der Landsberger Landrat Thomas Eichinger (CSU), beim Landkreistag zuständig für den Bereich Gesundheit und Soziales. "Asyl soll wieder schneller gewährt werden. Aber wenn man sich die Situation in unseren Kommunen anschaut, dann wäre das katastrophal."

Die Bereitschaft für eine weitere Aufnahme in großer Zahl habe in der Gesamtbevölkerung deutlich abgenommen. „Und unsere finanziellen und logistischen Möglichkeiten sind begrenzt. Die Asylunterkünfte sind seit Jahren immer noch voll von sogenannten Fehlbelegern – also Flüchtlingen mit Bleiberecht, die keine Wohnung finden, weil sie eben auch keine Arbeit haben. Wie sollen wir da weitere Menschen neu aufnehmen?“, fragt der Kommunalpolitiker.

"Von den Ehrenamtlern blieb nur der harte Kern"


Obendrein habe sich die Situation bei den Ehrenamtlern deutlich verändert, berichtet der Landrat. Im Jahr 2015, beim ersten Flüchtlingsstrom, habe es noch eine große Welle an Hilfsbereitschaft und viele freiwillige Helfer gegeben. „Das ist definitiv vorbei. Geblieben ist nur noch der harte Kern.“

Bei vielen Helfenden sei die Frustration gestiegen, weil die Integration der Flüchtlinge nicht so erfolgreich ablief, wie sie es erhofft und womöglich erwartet hatten, befindet Eichinger. Das habe auch kulturelle Gründe, „weil viele Flüchtlinge eben nicht die Voraussetzungen für schnellen Spracherwerb oder berufliche Qualifikation mitbringen. Wie wir es ohne diese ehrenamtlichen Helfer erneut schaffen sollen, weiß ich nicht.“ (André Paul)

 

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