Kommunales

Buhnen statt High-Tech-Schleusen: Mit "sanften" Maßnahmen soll in den nächsten Jahren das Nadelöhr "niederbayerische Donau" für Schiffe besser passierbar gemacht werden. (Foto: OBX)

20.01.2016

Donau-Ausbau läuft auf Hochtouren

In den nächsten Wochen wird bei Deggendorf eines der größten Schöpfwerke Bayerns in Betrieb genommen.

Seit die bayerische Staatsregierung die Weichen für den "sanften" Donauausbau gestellt hat, haben sich die Wogen zwischen Befürwortern und Gegner geglättet. Die Baumaßnahmen zum Hochwasserschutz laufen auf Hochtouren. In den nächsten Wochen wird bei Deggendorf eines der größten Schöpfwerke Bayerns in Betrieb genommen. Jahrzehntelang tobte die Auseinandersetzung zwischen den Befürwortern und Gegnern des Donauausbaus zwischen Straubing und Vilshofen. Die rund 70 Kilometer lange Flussstrecke durch Niederbayern ist bis heute das hemmende Nadelöhr in der 3500 Kilometer langen Transeuropäischen Wasserstraße zwischen Rotterdam an der Nordsee und der Donaumündung ins Schwarze Meer. Niedrigwasser macht den Flussabschnitt oft wochenlang für Schiffe unpassierbar. Die zur Umsetzung freigegebene Variante "A" des Donauausbau soll Schiffen an 280 Tagen im Jahre eine Abladetiefe von 2,20 Meter ermöglichen und der Bevölkerung entlang dem Fluss durchgängig Schutz vor einem 100-jährigen Hochwassers bieten - umgesetzt mit sanften Bautechniken und Planungskonzepten.
Die Proteste gegen den Ausbau der Donau in Niederbayern sind mittlerweile weitgehend verstummt. Bagger und schweres Baugerät ist seit Monaten auf dem Vormarsch, um an vielen Abschnitten, zunächst den Hochwasserschutz zu verbessern. 1,6 Milliarden Euro will der Freistaat Bayern bis 2020 alleine in die geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen investieren.
Zum Jahreswechsel soll eines der größten Schöpfwerke Bayerns bei Deggendorf in Betrieb gehen. Die Pumpen der 10 Millionen Euro teuren Anlage können innerhalb einer Minute die Wassermenge von über 4000 gefüllten Badewannen aus den Flutflächen zurück in die Donau pumpen. Der Bau weiterer Schutzbauwerke vor allem rund um die vom Jahrhunderthochwasser 2013 besonders betroffene Stadt Deggendorf beginnen Anfang 2016. Bis etwa 2023 solle der Hochwasserschutz auf der gesamten Strecke zwischen Straubing und Vilshofen auf das Niveau eines Jahrhunderthochwassers gebracht werden.

Buhnen ersetzen ursprünglich geplante Schleusen


Beim Ausbau der Wasserstraße setzen die Planer heute nicht mehr auf die umstrittenen Stauwehre, sondern auf sanfte Methoden. Innerhalb der gesamten Wasserstraße stellt die 69 Kilometer lange Teilstrecke zwischen Straubing und Vilshofen wegen geringer Abladetiefe und beengten Fahrrinnenverhältnissen den entscheidenden Engpass für die Schifffahrt dar. Der Ausbau der Wasserstraße befindet sich im ersten Teilabschnitt Straubing-Deggendorf im Planfeststellungsverfahren.
Konkretes Ziel der Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse im Teilabschnitt Straubing-Deggendorf ist die Erhöhung der Abladetiefe durch Vergrößerung der Fahrrinnentiefe um mindestens 20 Zentimeter bei Niedrigwasser. Gleichzeitig sollen der anhaltenden Sohlerosion im Flussbett entgegengewirkt, die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs in dem Flussabschnitt optimiert werden. Dazu werden laut bisherigen Planungen von den insgesamt 139 bestehenden Buhnen 68 angepasst, 5 Buhnen werden zurückgebaut und 27 Buhnen werden zusätzlich neu gebaut. Von den 22 bestehenden Parallelwerken werden 10 optimiert oder neu gebaut. Für den Streckenabschnitt Deggendorf - Vilshofen sehen die Planungen den Neubau von 39 Buhnen und 5 Parallelwerken vor. Wann genau das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt Deggendorf-Vilshofen beginnt, ist weiterhin offen. (OBX)

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