Kommunales

Im Bundeshaushalt soll gespart werden - auch bei der ländlichen Entwicklung. Bayerns Kommunen fürchten, manche Regionen könnten abgehängt werden.(Foto: Bilderbox)

06.11.2023

"Extrem schlimm"

Kommunen fürchten Mittelkürzungen für ländliche Entwicklung

In Bayerns Kommunen ist die Sorge vor erheblichen Mittelkürzungen für die ländliche Entwicklung im Bundeshaushalt 2024 groß. Kurz vor weiteren Haushaltsberatungen in Berlin Mitte November verweist Hans-Peter Schmucker, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern, nochmals auf die Bedeutung der Gelder für viele Dörfer im Freistaat.

Sollten die Mittel deutlich gekürzt werden, wäre das "extrem schlimm für den ländlichen Raum", so Schmucker. Es gehe um gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land. Von Städtern werde der ländliche Raum nur als interessant empfunden, "wenn es um Erholung, Energiegewinnung oder die Produktion von Lebensmitteln geht, die die Städter dann essen". Die Dorferneuerungsprojekte in vielen Kommunen drehten sich um aktuelle Themen Wassermanagement, Anpassung an den Klimawandel, Flächeneinsparung sowie eine zeitgemäße Infrastruktur.

Schmucker verweist unter anderem auf den Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) sowie auf den Bayerischen Gemeindetag, die bereits vor Mittelkürzungen gewarnt hätten. Er hofft, dass die Kürzungspläne doch nicht umgesetzt werden.

Fatales Signal

Der DStGB hatte kürzlich mitgeteilt: "Die im Raum stehenden radikalen Kürzungen bei der Förderung ländlicher und strukturschwacher Regionen wären ein fatales Signal an die Städte und Gemeinden." Vielerorts seien kommunale Entwicklungsvorhaben vorbereitet worden, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. "Die Umsetzung dieser Projekte wird nun durch fehlende Finanzierung in Frage gestellt."

Vom Bayerischen Gemeindetag hieß es zuvor schon: "Die verfassungsrechtlich geforderte Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen sollte nicht aufs Spiel gesetzt werden."

Der Haushaltsentwurf für 2024 sieht vor, den Sonderrahmenplan "Ländliche Entwicklung" des Bundes zu streichen sowie bei der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK) massiv zu kürzen. Aus dem Sonderrahmenplan erhielten die Ämter für Ländliche Entwicklung in Bayern 2022 nach Angaben des Gemeindetages rund 49 Millionen Euro, aus regulären GAK-Mitteln etwa 45 Millionen Euro.
(Ute Wessels, dpa)

 

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Große Kreisstädte: Haushalte in einer bedrohlichen Schieflage

„Die Kommunalfinanzen geraten immer mehr in eine bedrohliche Schieflage“. Dieses Fazit zogen übereinstimmend die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister der 29 Großen Kreisstädte in Bayern bei ihrem diesjährigen Treffen in Nördlingen.

Das Lagebild von stagnierenden Steuereinnahmen und stark steigenden Ausgaben trifft auch besonders auf die Großen Kreisstädte zu. Gerade die Entwicklung auf der Ausgabenseite bereitet den Oberbürgermeistern Kopfzerbrechen. Neben den Personalausgaben belasten vor allem die Sozialausgaben die städtischen Haushalte. Dies macht sich besonders bei der Kreisumlage bemerkbar. Die Großen Kreisstädte tragen innerhalb eines Landkreises gewöhnlich die Hauptlast an der Kreisumlage. Der Trend steigender Umlagebelastungen ist leider ungebrochen.

Die Dynamik auf der Ausgabenseite gefährdet den Ausgleich der Verwaltungshaushalte und schränkt die Selbstfinanzierungskraft der Städte massiv ein – mit entsprechenden Folgen für die Investitionen. Fehlende Mittel bedeuten, dass wichtige Investitionen in die städtische Infrastruktur wie beispielsweise in Kitas, Schulen, öffentlicher Nahverkehr, Energieversorgung, Kultur und Sport gestrichen oder geschoben werden müssen. Oder Kommunen müssen sich verschulden. Aber auch hier sind die Grenzen in einigen Städten schon erreicht.

Die Aufstellung von genehmigungsfähigen Haushalten für die kommenden Jahre wird extrem schwierig. Da werden auch freiwillige Angebote auf den Prüfstand kommen müssen, warnen die Oberbürgermeister der Großen Kreisstädte bei ihrer Tagung. (BSZ)

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