Kommunales

Kita-Kind. (Symbolbild). Foto: dpa

06.07.2025

Gleich und gleicher: Kommunen bevorzugen eigene Mitarbeiter bei der Kita-Suche

Mehrere bayerische Städte wie München bevorzugen eigene Beschäftigte bei der Kitaplatzvergabe. Das ergaben Anfragen der Staatszeitung. Es gibt massive Kritik an dem Modell - die Kommunen wehren sich

Viele Mütter und Väter kennen das: Sie wollen nach der Elternzeit wieder arbeiten – doch es fehlt der Kitaplatz. Damit das städtischen Mitarbeitern nicht passieren kann, hat München vor vielen Jahren ein Kontingent an Kitaplätzen für seine Angestellten eingeführt. „Voraussetzung für die Teilnahme ist das Vorliegen eines besonderen dienstlichen Interesses, zum Beispiel der Personalerhalt“, sagt ein Sprecher des Personalreferats.

Mitte Mai startete die Vergabe des Kontingents für das im September beginnende Kita-Jahr. Für 2024/25 wurden laut Personalreferat auf diesem Weg 280 Krippenplätze von städtischen Beschäftigten in Anspruch genommen – bei zuletzt knapp 4500 städtischen Krippenplätzen. Demnach wurden gut 6 Prozent der Plätze exklusiv den eigenen Angestellten vorbehalten. Bei den Kindergartenplätzen waren es mit 283 von rund 19 400 Plätzen im Verhältnis weit weniger.

Viele Mitarbeiter in Pflege und pädagogischem Bereich profitieren

An der Isar geht man einen besonderen Weg – denn vier der sieben bayerischen Großstädte verzichten komplett auf Kontingente für die eigenen Leute – das ergaben BSZ-Anfragen. Auch mehrere mittelgroße Städte wie Passau und Bamberg haben keine Sonderregelungen. Die Stadt Würzburg teilt dagegen mit, dass es derzeit zwei Einrichtungen für die Betreuung von Kindern im Alter von ein bis drei Jahren gebe, „die bevorzugt durch die Kinder der Mitarbeitenden besetzt werden“. In Regensburg können Kinder von Erziehern und Kinderpflegern bei Bedarf bevorzugt werden.

Die Landeshauptstadt begründet die Extrawurst mit dem Fachkräftemangel. „Ein großer Teil“ der Mitarbeiter, die profitierten, arbeite im pädagogischen, sozialen und pflegerischen Bereich, so ein Sprecher. Der AfD-Landtagsabgeordnete Gerd Mannes kritisiert dagegen: „Die Städte müssen Daseinsvorsorge für alle und nicht nur für ihre Leute betreiben.“ Mario Gembus von Verdi hält die Ausnahmen in diesem Umfang für vertretbar. Es müsse jedoch die Versorgung aller gewährleistet sein. (Tobias Lill)
 

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