Kommunales

Nach einem schweren Schädelhirntrauma ist nichts mehr wie vorher – nicht nur für die zumeist noch jüngeren Betroffenen, sondern auch für die Angehörigen eine enorme Herausforderung. (Foto: D. Beiter)

25.10.2023

Hilfe bei erworbenem Hirnschaden

Bezirk Schwaben stellt Modellprojekt auf der Messe ConSozial in Nürnberg vor

Ein schwerer Unfall, ein Schlaganfall, ein Hirntumor oder eine Hirnhautentzündung – das Gehirn kann aus verschiedenen Gründen eine Verletzung erleiden. Deutschlandweit leben laut Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) vermutlich 800 000 Menschen mit den Folgen. In Bayern sind es schätzungsweise 121 600 Betroffene. Das Projekt MeH MoS (Menschen mit erworbener Hirnschädigung im Modellbezirk Schwaben) des Bezirks Schwaben soll den Betroffenen helfen. Der Inklusionsbeauftragte des Bezirks, Stefan Dörle, stellte das Projekt zusammen mit Alexander Würfel von der Hochschule Neu-Ulm im Rahmen des Fachforums des Bayerischen Bezirketags auf der Fachmesse ConSozial in Nürnberg vor.

Dank des medizinischen Fortschritts in der Akut- und Intensivmedizin überleben immer mehr Menschen mit einer erworbenen Hirnschädigung. Zugleich wirken sich neue sozialgesetzliche Veränderungen wie das Bundesteilhabegesetz (BTHG) auf die zukünftige Versorgungsstruktur aus. Für Rehabilitationseinrichtungen gilt es jetzt, zu reagieren und sich den neuen Aufgaben des Managements zu stellen.

Die Folgen: Einrichtungen werden verstärkt zusammenarbeiten und dabei immer die persönliche Situation der Betroffenen im Blick haben. Inklusion bedeutet in diesem Fall auch, Patient*innen an diesem Prozess aktiv zu beteiligen. In diesem Bereich setzt das Projekt MeH MoS des Bezirks Schwaben an: Es fördert die Vernetzung, den Austausch und die Kommunikation zwischen Einrichtungen und Fachabteilungen. Zudem stärkt es ambulante Angebote und unterstützt Betroffene sowie Angehörige.

 

Einrichtungen arbeiten verstärkt zusammen



Das Projekt wurde in mehreren Arbeitsphasen wissenschaftlich von der Hochschule Neu-Ulm, Fakultät für Gesundheitsmanagement begleitet. Aus Befragungen, Fokusgruppen und Workshops mit Patienten*innen, Angehörigen und Leistungserbringern sollen Szenarien für neue Versorgungsstrukturen entstehen. Im Fokus stehen insbesondere die Nutzung neuer digitaler Technologien und die veränderte Rolle von Betroffenen und ihren Angehörigen.



Innovative Projekte wie das des Bezirks Schwaben stoßen dabei immer wieder auf großes Interesse unter den Messebesucher*innen. Das zeigte sich nicht nur am gut besuchten Fachforum, sondern auch an der regen Diskussion im Anschluss. Die Vortragsreihe, die jedes Jahr von einem anderen Bezirk organisiert wird, ist mittlerweile ein fester Bestandteil des ConSozial-Kongresses. Aber auch auf der Messe selbst war der Bayerische Bezirketag wieder mit einem eigenen Informationsstand vertreten. Dort konnten sich die Besucher*innen der Messe über die Aufgaben und Tätigkeitsfelder der dritten kommunalen Ebene informieren.

Der schon traditionelle Empfang am Messestand des Verbandes lockte zusätzlich zahlreiche Multiplikator*innen aus der sozialen Szene an den Messestand. In ihrem Grußwort betonte Geschäftsführerin Stefanie Krüger (sie vertrat Verbandspräsident Franz Löffler), dass gemeinsame Anstrengungen der Schlüssel zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen seien und wie wichtig der gemeinsame Austausch unter allen beteiligten Akteur*innen sei. Denn gerade in anspruchsvollen Zeiten wie diesen biete sich die Chance, gemeinsam zu wachsen und zu gestalten, so Krüger.
(M. Spiller, S. Dörle)


Bildunterschrift zum Foto im Text:
Über innovative Angebote der Bezirke informierte sich am Messestand des Verbands auch Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU, rechts), hier mit Stefanie Krüger, Geschäftsführerin des Bezirketags. (Foto: Michaela Spiller)


Die vollständigen Seiten des Bayerischen Bezirketags Teil I


Die vollständigen Seiten des Bayerischen Bezirketags Teil II

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