Kommunales

Morgendlicher Smog über München: Feinstaub ist der Luftschadstoff mit den größten gesundheitlichen Auswirkungen in Bezug auf Krankheiten und vorzeitige Todesfälle. (Foto: dpa/Peter Kneffel)

30.07.2021

Luftqualität in Städten checken

Die Europäische Umweltagentur schaltet ein neues Infosystem für die Bevölkerung frei

Die Luftverschmutzung ist in vielen europäischen Städten ein ernstes Problem und stellt eine Gefahr für die Gesundheit dar. Jetzt hat die Europäische Umweltagentur (EUA) den Anzeiger zur Luftqualität in europäischen Städten freigeschaltet. Damit können die Bewohner*innen überprüfen, wie sich die Luftqualität in den letzten zwei Jahren in ihrer Stadt entwickelt hat und sie mit anderen Städten in ganz Europa vergleichen.

Im neuen Anzeiger werden die Städte auf der Grundlage des durchschnittlichen Feinstaubgehalts beziehungsweise der PM2,5-Konzentration während der letzten zwei Kalenderjahre von der saubersten Stadt bis zur am stärksten verschmutzten Stadt eingestuft. 2019 und 2020 waren Umeå in Schweden, Tampere in Finnland und Funchal in Portugal die drei saubersten Städte in Europa. Die drei am stärksten verschmutzten Städte waren Nowy Sacz in Polen, Cremona in Italien und Slavonski Brod in Kroatien.

Von den 323 Städten, die im Anzeiger erfasst sind, wird die Luftqualität in 127 Städten als gut eingestuft, was bedeutet, dass die Feinstaubkonzentration unter dem gesundheitsbezogenen Richtwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Langzeitexposition gegenüber PM2,5 von zehn Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (zehn µg/m³) liegt.

Langzeit-Luftqualität anzeigen

Die Europäische Union hat einen Jahresgrenzwert für PM2,5 von 25 µg/m³ festgelegt. Der Anzeiger stuft die Langzeit-Luftqualität als sehr schlecht ein, wenn die PM2,5-Werte über diesem Grenzwert liegen. Fünf Städte in Polen, Kroatien und Italien fallen unter diese Kategorie.

Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Städte enthalten sind. Der Datensatz umfasst Städte, die Gegenstand des Städte-Audits der Europäischen Kommission sind und über 50 000 Einwohner haben. Städte, die nicht über Messstationen in städtischen und vorstädtischen Gebieten verfügen, werden nicht einbezogen; dies gilt auch für Städte, bei denen die Daten dieser Messstationen weniger als 75 Prozent der Tage innerhalb eines Kalenderjahrs abdecken.

Feinstaub ist der Luftschadstoff mit den größten gesundheitlichen Auswirkungen in Bezug auf Krankheiten und vorzeitige Todesfälle. Eine lang anhaltende Exposition gegenüber PM2,5 verursacht Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen.

Vorzeitige Todesfälle

Während sich die Luftqualität in Europa in den letzten zehn Jahren deutlich verbessert hat, ergab die jüngste jährliche Luftqualitätsbewertung der EUA, dass die Exposition gegenüber Feinstaub im Jahr 2018 in 41 europäischen Ländern etwa 417.000 vorzeitige Todesfälle verursachte.'

Der Anzeiger verwendet Daten, die der EUA von ihren Mitgliedsländern im Rahmen der Luftqualitätsrichtlinien der EU gemeldet werden. Die Daten stammen aus Bodenmessungen von PM2,5, die von über 400 Messstationen in städtischen und vorstädtischen Gebieten erfasst wurden. Diese Stationen vermitteln ein solides Bild davon, in welchem Maße die Bevölkerung Luftverschmutzung ausgesetzt ist.

Die Messwerte und Einstufungen basieren auf der jährlichen mittleren PM2,5-Konzentration während der letzten zwei Kalenderjahre, wobei aktuelle Daten für das letzte Jahr und validierte Luftqualitätsdaten für das Jahr davor herangezogen werden. In der Tabelle werden die europäischen Städte nach ihren durchschnittlichen Feinstaubkonzentrationen in den letzten zwei vollen Kalenderjahren eingestuft. Die EUA wird künftig prüfen, ob andere wichtige Luftschadstoffe in das neue Instrument eingebunden werden können.
(BSZ)

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