Kommunales

Beim Christopher Street Day in München küssen sich zwei Frauen unter einem Pappschild mit der Aufschrift „CSD statt AfD“. Zigtausende Menschen demonstrierten in einem bunten Umzug für die Rechte der queeren Szene. (Foto: dpa/Stefan Puchner)

24.06.2024

Mehr als 300.000 Menschen bei CSD in München

Der Marienplatz war zeitweise so gut besucht, dass der Zutritt für weitere Menschen gesperrt wurde. Zehntausende feierten in der Landeshauptstadt den Christopher Street Day.

Mehr als 300.000 Menschen haben beim Christopher Street Day (CSD) in München gefeiert und für die Rechte queerer Menschen demonstriert. Die Politparade am Samstag stand unter dem Motto "Vereint in Vielfalt - Gemeinsam gegen Rechts".

Für den über drei Kilometer langen Festzug über die Isar und rund um die Altstadt waren 210 Gruppen angemeldet, darunter viele Fahrzeuge mit Musik. Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.

Vor allem junge Menschen hätten mit Schildern wie "CSD statt AfD", "Love is a Human Right", "Liebe kann man nicht verbieten. Nazi-Parteien schon" oder "Queer und frei gegen rechte Tyrannei" ihrem Standpunkt für ein selbstbestimmtes Leben Ausdruck verliehen, so die CSD-Veranstalter.

Deutlich weniger als im Vorjahr

Laut Polizeibilanz waren 325.000 Menschen beim CSD - deutlich weniger als im vergangenen Jahr mit mehr als 500.000 Teilnehmern. Er sei störungsfrei und friedlich verlaufen.

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ist Schirmherr des CSD, er öffnete das Rathaus auch für eine Pride-Party mit Musikern aus der Techno-, House- und Hiphop-Szene. Die Hauptbühne befand sich auf dem Marienplatz, aber in der ganzen Innenstadt gab es Straßenfeste, Infostände, Musik und Aktionen. Der Marienplatz war zeitweise stark überfüllt, es seien daher keine Menschen mehr auf den Platz gelassen worden, teilten Veranstalter und Polizei am Abend mit. Am Sonntag ging das CSD-Straßenfest in der Innenstadt weiter.

"Wir freuen uns, dass so viele Menschen mit der Münchner LGBTIQ*-Community gemeinsam Vielfalt gefeiert und gegen Rechts demonstriert haben", sagt Alexander Kluge, Geschäftsführer des Münchner CSD. Hinsichtlich der geringeren Teilnehmerzahl in diesem Jahr gehe man davon aus, dass unter anderem die schlechte Wettervorhersage, die Konkurrenz durch andere Großveranstaltungen und frühere queerfeindliche Übergriffe Menschen davon abgehalten hätten, den CSD zu besuchen.

Über das Motto des CSD 2024 hatten die Organisatoren mitgeteilt: "Unsere Demokratie ist in Gefahr. Rechte Kräfte, allen voran die AfD, sprechen uns Würde, Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben ab." Die Trans- und Homophobie wachse. "Die Statistik zeigt: Es sind keine "Alltagsreibereien", sondern Fälle von Hasskriminalität, die die Betroffenen oft mit Ängsten und Zweifeln zurücklassen und auch im Bekanntenkreis oder der Community zu Verunsicherung führen." (Roland Losch, Sophia-Caroline Kosel, Viola Tuchlinski, dpa)

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Große Kreisstädte: Haushalte in einer bedrohlichen Schieflage

„Die Kommunalfinanzen geraten immer mehr in eine bedrohliche Schieflage“. Dieses Fazit zogen übereinstimmend die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister der 29 Großen Kreisstädte in Bayern bei ihrem diesjährigen Treffen in Nördlingen.

Das Lagebild von stagnierenden Steuereinnahmen und stark steigenden Ausgaben trifft auch besonders auf die Großen Kreisstädte zu. Gerade die Entwicklung auf der Ausgabenseite bereitet den Oberbürgermeistern Kopfzerbrechen. Neben den Personalausgaben belasten vor allem die Sozialausgaben die städtischen Haushalte. Dies macht sich besonders bei der Kreisumlage bemerkbar. Die Großen Kreisstädte tragen innerhalb eines Landkreises gewöhnlich die Hauptlast an der Kreisumlage. Der Trend steigender Umlagebelastungen ist leider ungebrochen.

Die Dynamik auf der Ausgabenseite gefährdet den Ausgleich der Verwaltungshaushalte und schränkt die Selbstfinanzierungskraft der Städte massiv ein – mit entsprechenden Folgen für die Investitionen. Fehlende Mittel bedeuten, dass wichtige Investitionen in die städtische Infrastruktur wie beispielsweise in Kitas, Schulen, öffentlicher Nahverkehr, Energieversorgung, Kultur und Sport gestrichen oder geschoben werden müssen. Oder Kommunen müssen sich verschulden. Aber auch hier sind die Grenzen in einigen Städten schon erreicht.

Die Aufstellung von genehmigungsfähigen Haushalten für die kommenden Jahre wird extrem schwierig. Da werden auch freiwillige Angebote auf den Prüfstand kommen müssen, warnen die Oberbürgermeister der Großen Kreisstädte bei ihrer Tagung. (BSZ)

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