Kommunales

In 58 Prozent der von den Beratungsstellen erfassten Fälle soll Rassismus das Tatmotiv gewesen. (Foto: dpa/Jochen Tack)

20.05.2025

Alarmierende Statistik: Mehr Betroffene rechter Gewalt in Bayern

Mehrere Hundert Menschen im Freistaat sind laut Beratungsstellen 2024 Opfer rechter Gewalttaten geworden. Die Zahlen fallen deutlich höher aus als die der polizeilichen Statistik

350 Menschen in Bayern sind nach Angaben von Beratungsstellen im vorigen Jahr Opfer von rechter Gewalt geworden. Sie seien bei 313 Vorfällen - davon allein 117 in München - angegriffen worden. Das teilten die Beratungsstellen B.U.D. („Beratung.Unterstützung.Dokumentation“) in Nürnberg und Before für Betroffene von rechter und gruppenbezogen menschenfeindlicher Gewalt und Diskriminierung in München mit. 

Rassismus sei in 58 Prozent der Fälle das Tatmotiv gewesen. Darauf folgten demnach Motive wie politische Gegnerschaft und Antisemitismus. Rund 61 Prozent der Angriffe waren den Angaben zufolge Körperverletzungsdelikte, davon rund ein Drittel gefährliche Körperverletzung. Bei fast jedem dritten Angriff (29 Prozent) seien die Betroffenen Bedrohungen und Nötigungen ausgesetzt gewesen. 

In der Statistik finden sich auch Fälle ohne Anzeige bei der Polizei

Für 2023 hatte die Beratungsstelle B.U.D. noch 125 Angriffe mit 164 Betroffenen in Bayern, aber ohne die Stadt München gezählt. Vergleichszahlen für ganz Bayern lagen für 2023 nicht vor.Für die Erhebung orientierten sich die Beratungsstellen nach eigenen Angaben am polizeilichen Erfassungssystem der politisch motivierten Kriminalität-rechts. Nach den Kriterien des Dachverbands der Beratungsstellen werden dabei auch Vorfälle erfasst, die nicht bei der Polizei zur Anzeige gebracht wurden. Der Verfassungsschutzbericht 2024 für Bayern listet 39 rechtsextremistisch motivierte Gewaltdelikte auf (2023: 52). Auch hier handelte es sich überwiegend um Körperverletzungsdelikte (26).

In diesen Zeiten müssten demokratische Politiker und Politikerinnen eine klare Haltung gegen rechts zeigen, forderte B.U.D.-Vorstandsmitglied Jutta Neupert. Starke Signale aus der Politik seien dringend geboten. „Dazu zählen eine konsequente Strafverfolgung von rechten Gewalttaten sowie die Absicherung von flächendeckenden Unterstützungsstrukturen für Betroffene von rechter Gewalt.“ (dpa)

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