Kommunales

Der Jubilar in einem Einsatzfahrzeug des BRK. (Foto: Bezirk Unterfranken)

11.10.2019

Mit Herz und Tatkraft für den Bezirk

Der unterfränkische Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (CSU) wird 70 Jahre alt

Seinen 70. Geburtstag feierte kürzlich der unterfränkische Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. Dass sein Geburtstag genau auf den Beginn der Mainfranken-Messe fiel, passte ins Bild. Denn bei diesem Großereignis in der Region ist Dotzel auch als Gastgeber in der Halle des Bezirks Unterfranken gefragt. Die Hände in den Schoß zu legen und sich entspannt zurücklehnen, das ist nichts für Erwin Dotzel. Und so verwundert es auch nicht, dass er an seinem runden Geburtstag auch bei der Eröffnung mit dabei war.

Übervolle Terminkalender scheinen ohnehin zum Leben des Erwin Dotzel zu gehören. Am 28. September 1949 in Theres (Landkreis Hassberge), Ortsteil Buch, geboren und aufgewachsen, schlug er nach dem Schulabschluss zunächst die Beamtenlaufbahn im Vermessungsamt Schweinfurt als Katastertechniker ein. Seine berufliche Karriere führte ihn 1978 an das Vermessungsamt Klingenberg, bis er 1984 mit erst 34 Jahren zum hauptamtlichen Ersten Bürgermeister von Wörth am Main gewählt wurde. 2014, nach 30 Jahren als Rathaus-Chef, verabschiedete er sich von diesem Amt in den Ruhestand.

Seit 1990 Mitglied  des Bezirkstags

Dem Bezirkstag von Unterfranken gehört Erwin Dotzel seit 1990 an. Dort war er ab 1994 bis zu seiner Wahl zum Bezirkstagspräsidenten im Jahr 2007 Vorsitzender der CSU-Fraktion. Hinzu kommen zahlreiche Ehrenämter innerhalb seiner Partei. Als von der CSU nominiertes Mitglied gehörte er 2009 der 13. Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten an.

Der unterfränkische Bezirkstagspräsident kennt also alle Register des politischen Geschäfts. Die Geschicke als Bezirkstagspräsident leitet Dotzel seit nunmehr zwölf Jahren. Damit ist der Jubilar der Präsident des Bezirkstags von Unterfranken mit der zweitlängsten Amtszeit überhaupt – eine Tatsache, die für sich spricht. Gerade in Zeiten, in denen stabile Mehrheiten gefährdet sind und häufig die Rufe nach einem schnellen Wechsel in der Politik lauter werden, ist so eine Konstante nicht selbstverständlich.

Seinen Schwerpunkt bei den Aufgaben als Bezirkstagspräsident sieht der Jubilar im Bereich der Sozialpolitik. Schließlich sei dies seit jeher das Kerngeschäft der bayerischen Bezirke. Keine leichte Aufgabe, wie der Chef von mehr als 3500 Bezirks-Beschäftigten weiß. Gerade im Sozialbereich sei zurzeit vieles im Umbruch. Mit dem baldigen Inkrafttreten der dritten Reformstufe des Bundesteilhabegesetzes sollen die Rechte von Menschen mit Behinderung weiter gestärkt und ein möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden.

Gleichwohl weiß Dotzel um die schwierige Übergangs- und Einführungsphase, die auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser Zeit zukommen wird. Das sei eine große Herausforderung, und die Bezirke seien genau die richtigen Einrichtungen in Bayern, um diese ambitionierte Aufgabe zuverlässig zu bewältigen.

„Wir müssen für ständige Veränderungen offen sein“, spitzt Dotzel die Situation zu. Schließlich solle Bayern auch in Zukunft ein Sozialstaat bleiben, in dem es auf Gerechtigkeit und Menschlichkeit ankommt. Dies könne aber nur erreicht werden, wenn „wir alles auf den Prüfstand stellen“. Besonders am Herzen liegt ihm auch die Pflege „unserer reichen unterfränkischen Kultur“. Einer wie er, der in Ost-Unterfranken genauso zu Hause sei wie am Bayerischen Untermain, wisse um die vielfältigen Schönheiten Unterfrankens, und dass es wichtig sei, diese zu schützen und zu erhalten, sagt er mit Blick auf die kommenden Generationen.

Viel Arbeit also – und vor allem wenig freie Zeit, die der „überzeugte Familienmensch“ zu Hause verbringen kann. Erwin Dotzel ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder und – wie er mit sichtlichem Stolz sagt – „auch schon sechs Enkelkinder“. Dass die Familie nicht zu kurz kommt, dafür sorgt nicht zuletzt Ehefrau Isolde, die ihm so gut es geht den Rücken freihält. Eine Leidenschaft ist das Reisen in ferne Länder. Eben erst kam das Ehepaar Dotzel von einem ausgiebigen Trip nach Armenien und Georgien zurück – mit der Erkenntnis, „dass es ein ausgesprochenes Glück ist, in Unterfranken zu Hause zu sein“.

„Beherzte politische Gestaltungskraft“

Der Präsident des Bayerischen Bezirketags, Franz Löffler, würdigt seinen unterfränkischen Amtskollegen Erwin Dotzel zu dessen 70. Geburtstag ausdrücklich. Dotzel habe eine „herausragende kommunalpolitische Lebensleistung“ aufzuweisen. Was er für den Bezirk Unterfranken und den Bayerischen Bezirketag getan habe und bis heute leiste, sei „beispielgebend und ein Nachweis hohen Engagements für die Anliegen der Schwächsten in der Gesellschaft“.

Besonders würdigte der Verbandspräsident Dotzels Einsatz im Sozial- und Gesundheitsbereich auf Verbandebene. Sein Mitwirken bei der Umsetzung des neuen PsychKHG in der Psychiatrie sowie im Maßregelvollzugs-Gesetz hätten entscheidend dazu beigetragen, beste Lösungen für die betroffenen Menschen auf den Weg zu bringen und die Psychiatrie weiter zu entstigmatisieren. Auch seine beherzte politische Gestaltungskraft bei den Themen „Pflege“ und „Inklusion“ hob Löffler ebenso hervor wie Dotzels langjähriges Wirken als Sprecher der CSU -Fraktion im Verband. Hier sei er stets ein erfolgreicher Verbinder unterschiedlicher Standpunkte gewesen. Seine Herzlichkeit und menschliche Wärme, auf Menschen zuzugehen, habe ihm dabei ganz besonders geholfen, betonte Löffler.
(Florian Hiller, Ulrich Lechleitner)

Die vollständigen Seiten des Bayerischen Bezirketags Teil 1

Die vollständigen Seiten des Bayerischen Bezirketags Teil 2

Kommentare (1)

  1. Kay Werner am 11.10.2019
    Wenn die Krankenschwester im geriatrischen Fachklinikum nach 40 Arbeitsjahren ihren 60. Geburtstag feiert - bekommt die dann auch einen solchen Lobhudelartikel?
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