Kommunales

Der Mittenwalder Bürgermeister Adolf Hornsteiner ist der Ansicht, dass die jährlichen Betriebkosten des Bads die Gemeinde finanziell überfordern werden. (Foto: dpa)

06.02.2017

Mittenwalder erzwingen neues Hallenbad gegen den Willen des Bürgermeisters

In einem Bürgerentscheid votiert eine hauchdünen Mehrheit für den Bau, den der Rathauschef unter anderem aus Kostengründen ablehnt

Gegen den ausdrücklichen Willen ihres Bürgermeisters und der CSU-Mehrheit im Marktgemeinderat haben sich die Einwohner von Mittenwald im Landkreis Garmisch-Partenkirchen am Sonntag, 5. Februar 2017, in einem Bürgerentscheid für den Bau eines neuen Hallenbads ausgesprochen. Allerdings war der Ausgang des Votums denkbar knapp: Die Befürworter des Projekts errangen einen Vorsprung von lediglich 17 Stimmen gegenüber den Gegnern, die 1934 Stimmen auf sich vereinen konnten. Oder in Prozenten ausgedrückt: 50,2 Prozent "ja" gegen 49,8 "nein". Immerhin bewegte das Thema die Mittenwalder massiv, denn schließlich gaben 3951 Menschen ihre Stimme ab, was einer Beteiligung von fast 65 Prozent entspricht.

Das marode frühere Bad hatte im November 2016 dicht gemacht

Das Prozedere war allerdings etwas kompliziert: Abgestimmt wurde am Sonntag nämlich sowohl über ein Bürgerbegehren für den sofortigen Neubau besagter Schwimmhalle als auch ein Ratsbegehren. Dessen Ziel: Anstelle des Hallenbades mit Sauna sollte anderen Projekten – etwa einer Mehrzwecksporthalle – der Vorzug gegeben werden. Es kam zum Patt: Sowohl das Bürgerbegehren als auch das Ratsbegehren erhielten die Mehrheit. Entscheidend war die Stichfrage, welchem Entscheid die Bürger im Zweifelsfall den Vorzug geben würden. Hier siegte das Bürgerbegehren mit 17 Stimmen Vorsprung. Unterstützt wurde es von den Vertretern von SPD und Freien Wählern im Kommunalparlament. Bürgermeister Adolf Hornsteiner (CSU) und seine Partei dagegen sind der Ansicht, der Bau käme die  knapp 7500 Einwohner zählende Kommune zu teuer - allein aufgrund der 800 000 Euro an jährlichen Betriebskosten. Doch der Rathauschef zeigt sich als guter Verlierer: "Es war eine knappe, aber eben demokratische Entscheidung, und der haben wir jetzt Folge zu leisten. Aber es wird sicher einer Herausforderung, nun die verschiedenen Dinge zu stemmen", so Hornsteiner. Das bisherige Mittenwalder Hallenbad, das Karwendelbad, hatte aus baulichen Gründen im November 2016 endgültig dicht gemacht.(BSZ)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar in der gedruckten Ausgabe der Bayerischen Staatszeitung vom Freitag, 10. Februar 2017.

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