Kommunales

Plastik im Biomüll erschwert die Kompostierfähigkeit. (Foto: dpa/Sven Hoppe)

10.02.2020

München schaut den Bürgern in die Biotonne

Landeshauptstadt hat in einem Pilotversuch überprüft, wie gut die Bürger ihren Biomüll sortieren. Die Kontrollen sollen jetzt ausgeweitet werden. Andere große bayerische Städte kontrollieren seltener.

Die Stadt München verstärkt die Kontrolle von Biomülltonnen auf Fremdstoffe wie Plastik. Nach einem erfolgreichen Pilotversuch in zwei Vierteln werden die Kontrollen auf zusätzliche Bereiche der Stadt ausgeweitet und die Zahl der Kontrolleure von vier auf zwölf verdreifacht, wie eine Sprecherin des Abfallwirtschaftsbetriebs München sagte. Um welche Viertel es sich handelt, ließ sie offen. Im Lauf der nächsten Jahre könnten die Kontrollen sukzessive auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt werden.

Die Qualitätskontrolleure - so der offizielle Name - untersuchen die Biotonnen ausgestattet mit Atemschutz und einer Greifzange, wie die Sprecherin erklärte. Insbesondere achten sie dabei auf Plastik - aber auch auf Glas, Metall und ähnliches. "Bei bis zu drei Störstoffen gibt es die Gelbe Karte - einen Aufkleber mit Hinweisen, dass die Tonne nicht richtig befüllt ist", erklärt die Sprecherin. "Bei mehr als drei gibt es die Rote Karte, dann wird die Tonne beim nächsten Mal als Restmüll entleert. Und das kostet extra." Gut zehn Euro werden pro solcher Leerung für eine 120-Liter-Tonne fällig.

Störstoffanteil sank von 1,4 auf 1,1 Prozent

Im Pilotversuch zeigten die Kontrollen Wirkung: Der Störstoffanteil am Müllgewicht sank von 1,4 auf 1,1 Prozent. Das klinge nicht nach viel, doch der Großteil der Fremdkörper seien leichte Plastiktüten, sagt die Sprecherin. Gerade diese stören aber besonders: Zuerst bei der Vergärung des Biomülls, bei der Gas zur Stromerzeugung entsteht und danach in den Endprodukten der Kompostierung. "Niemand will Plastikreste in seiner Erde haben und auch die Landwirte wollen sie nicht auf ihren Feldern haben", sagte die Sprecherin.

In Nürnberg gibt es keine gesonderten Biomüll-Kontrolleure, allerdings verfügen die Abholfahrzeuge über Metall-Detektoren an der Schüttung, wie ein Sprecher sagte. Wenn zudem offensichtlich sei, dass eine Biotonne zu viele Fremdkörper enthalte, werde der Besitzer zum Nachsortieren aufgefordert. Passiere dies nicht, werde der Inhalt als Restmüll entsorgt - gegen eine Gebühr von rund 50 Euro. Dies komme aber nur in Ausnahmefällen vor, sagte der Sprecher. "In der Regel bekommen wir wirklich gut sortierten Biomüll." Wenn es "Ausreißer" gebe, setze man zudem auf Abfallberater. In Augsburg werden Tonnen nicht regelmäßig kontrolliert, sondern nur bei konkreten Anlässen. (Christof Rührmair, dpa)

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