Höhere Energieeffizienz, nachhaltigere Wärmeversorgung, diverse Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen: Mit den Baumaßnahmen des vergangenen Jahres legte der Bezirk Niederbayern sein Hauptaugenmerk darauf, seine Einrichtungen und Gebäude, ob Schulen, Krankenhäuser oder Verwaltungssitze, gut für die Zukunft aufzustellen.
Über den Erfolg und die Planmäßigkeit der Bautätigkeiten 2023 sowie über Kosten, Fortgang und über künftige Projekte berichtete Bezirksbaumeister Matthias Kopf in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschuss von Niederbayern in Landshut. „Energetische Sanierungen und die Erzeugung regenerativer Energie sind zentrale Zukunftsthemen, die in den kommenden Jahren noch mehr an Bedeutung gewinnen werden. Wir wollen uns bestmöglich darauf vorbereiten“, so Kopf.
Neuland betrat der Bezirk etwa mit der Errichtung der Agri-PV-Anlage im Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau in Deutenkofen. Sie soll künftig dabei helfen, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Einerseits soll die PV-Anlage ihrer vorgesehenen Bestimmung nachkommen und sauberen, regenerativen Strom erzeugen. Andererseits soll sie den Obstbäumen darunter Schatten spenden, sie vor den immer heißeren Sommern, der zunehmenden UV-Strahlung und vor Hagel schützen.
Investitionen in Höhe von 250 000 Euro
Dafür wird der Bezirk insgesamt rund 250 000 Euro investieren. Die Ergebnisse der Anlage sollen laut Bezirksbaumeister Kopf in den kommenden Jahren genau beobachtet und ausgewertet werden, um der Aufgabe des Lehr- und Beispielbetriebs gerecht zu werden. Am Institut für Hören und Sprache in Straubing stand vor allem eine Maßnahme im Zentrum der Bautätigkeit: sommerlicher Wärmeschutz und Fassadensanierung. Mehr als 1 Million Euro investiert der Bezirk Niederbayern in dieses Projekt.
Für das Jahr 2024 stehen laut dem Bezirksbaumeister zudem die Errichtung einer neuen PV-Anlage und die Modernisierung der Wärmeerzeugung auf dem Plan. Im Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn wurde im vergangenen Jahr ein Fernwärmeanschluss installiert, ebenso eine PV-Anlage an der Fachschule für Gartenbau und die Generalsanierung der Schulturnhalle wurde fortgesetzt.
Neben dem Bau der Agri-PV-Anlage erneuerte der Bezirk im Lehr- und Beispielsbetrieb in Deutenkofen zudem die Heizungsanlage, stellte von Öl auf Pellets um. Im Fischereilichen Lehr- und Beispielsbetrieb in Lindbergmühle arbeitet der Bezirk an bilanzieller Stromautarkie. Die Energiekrise der vergangenen Jahre, so Bezirksbaumeister Kopf, habe maßgeblichen Einfluss auf viele Bauvorhaben.
So setzen auch die Zweckverbände, an denen der Bezirk Niederbayern mehrheitlich beteiligt ist, auf eine Steigerung der Energieeffizienz. In mehreren Thermalbädern sollen Maßnahmen umgesetzt werden, um Wärme aus dem abgebadeten Thermalwasser zurückzugewinnen und dem Gebäude zuzuführen. Außerdem wird an drei Standorten geprüft, inwiefern Grundwasser zur Wärmegewinnung eingesetzt werden kann, um den Verbrauch fossiler Energieträger zu reduzieren.
Hauptverwaltung in Landshut zieht bald um
In den Freilichtmuseen Massing und Finsterau sollen Nahwärmenetze errichtet werden, um die Gebäude mit regenerativer Energie zu versorgen. Neben der Steigerung der Energieeffizienz schafften es allerdings auch andere Maßnahmen auf den Plan des Bezirksbaumeisters: In den Bezirkskrankenhäusern (BKH) führte der Bezirk Niederbayern einige große Bauprojekte erfolgreich weiter, etwa die seit 2017 laufende Neustrukturierung am Bezirksklinikum Mainkofen, im Rahmen derer aktuell der dritte Bauabschnitt realisiert wird, oder die Erweiterung des BKH Passau.
Außerdem begann das BKH Landshut mit der Planung für eine neue Telefonanlage und am BKH Straubing soll in diesem Jahr mit der Planung für ein neues Entlasshaus begonnen werden. Und auch am Sitz der Sozialverwaltung des Bezirks Niederbayern am Lurzenhof 15 in Landshut tut sich etwas: Da die Hauptverwaltung ihre von der Regierung von Niederbayern zur Verfügung gestellten Räume in naher Zukunft verlassen wird, laufen die Planungen für die Aufstockung des Verwaltungsgebäudes am Lurzenhof auf Hochtouren. Ende vergangenen Jahres ermächtige der Bezirksausschuss das Baureferat zur Durchführung der Planungsarbeiten.
Bezirkstagspräsident Heinrich – in Personalunion auch Vorsitzender des Bezirksausschusses – zeigte sich zufrieden mit den Bautätigkeiten des vergangenen Jahres und sprach Bezirksbaumeister Matthias Kopf seinen Dank dafür aus: „Es ist wichtig, dass wir uns schon jetzt um unsere Zukunft kümmern – und neuen Entwicklungen nicht hinterherhinken, sondern die Herausforderungen und Chancen der kommenden Jahre selbst mitgestalten. Nur so kann es gelingen, dass Niederbayern auch in Zukunft ein lebenswerter, innovativer und wirtschaftlich starker Raum bleibt.“ (Korbinian Huber)
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