Kommunales

Dingolfings Bürgermeister Armin Grassinger. (Foto: Stadt Dingolfing).

12.11.2025

Wegen Anfeindungen und Bedrohungen: Dingolfings Bürgermeister legt Amt nieder

Dingolfings Bürgermeister Armin Grassinger hat sein Amt am Dienstagnachmittag mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Das bestätigt die Stadt gegenüber der BSZ. Als Grund führt Grassinger Bedrohungen gegen sich und seine Familie an. Mitte Oktober war unter anderem sein Dienstwagen, ein BMW, in Flammen aufgegangen. Der Städtetag reagiert entsetzt

Dingolfings Bürgermeister Armin Grassinger hat sein Amt am Dienstagnachmittag mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Als Grund führt Grassinger Bedrohungen gegen sich und seine Familie an.

Der Rücktritt sei nach sorgfältiger Abwägung und in Abstimmung mit den zuständigen Stellen erfolgt. „Nach intensiven Gesprächen mit meinem engsten Umfeld habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen. In den vergangenen Monaten kam es wiederholt zu Anfeindungen und Bedrohungen gegen mich und meine Familie“, teilt Grassinger mit. Zudem sei in unmittelbarer Nähe seines Wohnhauses ein Brand gelegt worden. Laut einem "BR"-Bericht war bei dem Brand Mitte Oktober unter anderem der Dienstwagen des Bürgermeisters, ein BMW 7er, in Flammen aufgegangen. 

"Entscheidung unausweichlich"

Der Kommunalpolitiker betont: „Diese Entscheidung fällt mir nicht leicht, doch sie ist aus meiner Sicht unausweichlich.“ Er ziehe sich „zum Schutz meiner Familie aus dem Amt zurück“.  Zu den Hintergründen will die Stadt auch auf Anfrage der Staatszeitung mit Hinweis auf den Persönlichkeitsschutz keine weiteren Angaben machen.

Grassinger stand seit Mai 2020 für die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) an der Spitze der niederbayerischen Stadt.  Die Amtsgeschäfte der aufgrund des dortigen BMW-Werks bundesweit bekannten Kommune, führt nun vorläufig die 2. Bürgermeisterin Maria Huber (UWG).

"Große Betroffenheit"

Der Vorsitzende des Bayerischen Städtetags, Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr, zeigte sich angesichts des Rücktritts entsetzt: „Die Nachricht über den Rücktritt von Armin Grassinger vom Amt des Ersten Bürgermeisters der Stadt Dingolfing erfüllt uns mit großer Betroffenheit. Unsere Gedanken sind bei ihm und seiner Familie.“ Er dankte Grassinger für „die gute Zusammenarbeit im Bayerischen Städtetag“.

Pannermayr wertet es als „ein Alarmsignal, wenn ein seit fünf Jahren erfolgreich amtierender Bürgermeister sich aufgrund von Bedrohungen auf die eigene Person und das private Umfeld zum sofortigen Rückzug veranlasst sieht“. Dies gelte umso mehr, da Grassinger sich eigentlich bei der Kommunalwahl 2026 zur Wiederwahl stellen wollte. Der Städtetags-Chef sagt: „Der Rücktritt sollte auch ein Anlass sein, dass wir alle, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Stadträtinnen und Stadträte, die Mitarbeitenden in den kommunalen Verwaltungen, Medien-Vertreter und die gesamte Bürgerschaft uns Gedanken machen, wie wir miteinander im Alltag umgehen.“

Städtetag rät: Konsequent zur Anzeige bringen

Für ihn ist klar: „Argumente und Meinungen müssen ausgetauscht werden.“ Debatten müssten aber sachlich bleiben. Persönliche Angriffe und Beleidigungen dürften „keinen Raum gewinnen“. Pannermayr verweist auf das „härter werdende gesellschaftliche und politische Klima“. In Rathäusern mehrten sich Fälle von Beleidigungen, Anfeindungen und Drohungen. „Die Angriffe gegen Mandatsträger sind alarmierend. Beleidigungen und Übergriffe dürfen nicht hingenommen werden, sondern müssen konsequent zur Anzeige kommen.“  Was mit Beleidigungen beginne, könne rasch in Gewalt gegen Sachen und in Übergriffen gegen Menschen enden, ist der CSU-Politiker überzeugt. (T. Lill)

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