Kommunales

Die Kommunen finden: Wenn man den Bestandsschutz erweitert, lassen sich Gewerbeimmobilien schneller und einfacher in Wohnraum umwandeln. (Foto: dpa/Soeren Stache)

25.09.2023

Wohnungsbau: Kommunen fordern bessere Rahmenbedingungen von Bund und Ländern

Instrumentarium erweitern und Investitionszuschüsse für Sozialwohnungen ermöglichen

Zum Treffen des „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ am Montag, 25. September 2023, mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) forderten die Städte, Landkreise und Gemeinden bessere Rahmenbedingungen und gezielte Maßnahmen von Bund und Ländern, um sich gegen die Krise im Wohnungsbau zu stemmen.

Die Vertreter der kommunalen Spitzenverbände - Oberbürgermeister Burkhard Jung, Vizepräsident des Deutschen Städtetages, Landrat Stephan Loge vom Deutschen Landkreistag und Bürgermeister Ralph Spiegler, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes -, sagten: „Mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen ist das gemeinsame Ziel und eine der drängendsten sozialen Fragen unserer Zeit. Dafür liegen seit knapp einem Jahr die im „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ vereinbarten Maßnahmen auf dem Tisch. Seither haben sich die Bedingungen für den Wohnungsbau allerdings weiter verschlechtert. Es ist gut, dass nun auch der Bund anerkennt, dass bestehende Häuser und Wohnungen Teil der Lösung sein müssen. Diese sollten zügig modernisiert und an die Menschen verteilt werden, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind.“

Die täten dafür, was sie können. Sie genehmigten immer zügiger Bauprojekte und unterstützten Projektentwickler für wichtige Vorhaben. Sie stellten für Investoren Bauland bereit, verdichten in Innenbereichen nach, ertüchtigen Leerstände, unterstützen die Gebäudeumnutzung und den Umbau und entwickeln Baulandmodelle zur sozialgerechten Bodennutzung. Sie verabredeten Sozialbindungen, setzen mit kommunalen Wohnungsunternehmen strategische Ziele und unterstützten Genossenschaften.

 

Bauträger hoffen auf bessere Zeiten



"Allerdings bremsen steigende Baukosten, Inflation und Zinsanstieg sowie der Fachkräftemangel den Wohnungsbau massiv aus. Die Zahl der Baugenehmigungen bricht deutlich ein. Projektentwickler ziehen ihre Anfragen zurück. Immer mehr Wohnungsbauprojekte verschwinden in der Schublade, weil Bauträger auf bessere Zeiten hoffen. Auch stellt die Flüchtlingsunterbringung die Kommunen weiterhin vor große Herausforderungen. Diese Bedingungen können die Kommunen kaum verändern", heißt es einhellig von den Verbandschefs.

„Bund und Länder sind gefordert, bessere Rahmenbedingungen für die Kommunen zu schaffen. Dazu müssen die bisherigen Vorschläge des Bündnisses sowie die Maßnahmen aus dem „Deutschland-Pakt“, die auf Beschleunigung abzielen, schnellstmöglich umgesetzt werden. Wir unterstützen eine Digitalisierung der Prozesse und einen Bürokratieabbau. Damit ist es jedoch noch nicht getan; wir brauchen echte Aufgabenkritik und den Abbau von Luxus-Standards“, erläuterten die Vertreter der kommunalen Spitzenverbände.

Eine große Chance könne die anstehende Novelle des Baugesetzbuches bieten: „Wir müssen die bereits erprobte Innenentwicklungsmaßnahme besser nutzen können. Auch müssen die Kommunen das Vorkaufsrecht umfassender und leichter ausüben können. Schließlich gilt es aber insgesamt, dem Wohnungsbau mit finanziellen Mitteln wieder Schwung zu geben. Bauwillige, die günstigen Wohnraum bauen, brauchen deutlich mehr Mittel von Bund und Ländern für den sozialen Wohnungsbau. Dazu gehören auch gezielte Investitionszuschüsse für Wohnungsbauträger, die Sozialwohnungen errichten, und nicht nur steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten mit der Gießkanne“, übereinstimmend forderten Jung, Loge und Spiegler. (BSZ)

 

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
X
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.