Kultur

In seinem Programm „Monaco & Fränz“ lässt André Hartmann als Enkel den Monaco Franze wieder aufleben. (Foto: Hofspielhaus)

18.12.2018

„A bissl was geht immer

Das Musikkabarett „Monaco & Fränz“ im Münchner Hofspielhaus

Nach der unglaublich erfolgreichen Kabarettshow Rikscha Sightseeing von A bis Z brilliert André Hartmann nun in seinem neuen Programm: Monaco & Fränz. Besucher erleben im Hofspielhaus, in unmittelbarer Nähe zum Nationaltheater und den anderen Originalschauplätzen der Münchner Kult-Fernsehserie aus dem Jahr 1983, ein musikalisch perfektes, witziges Schauspiel rund um das Erbe des einzig wahren Monaco Franze, auch bekannt als ewiger Stenz.

Zu Beginn fragt sich der Besucher dieses Musikkabaretts jedoch, was das Ganze mit dem Monaco Franze zu tun hat, denn Hartmann stellt dem Publikum zunächst sein fiktives André-Nous-Quartett vor, das mit ihm allerdings aus acht Personen besteht. Aber diese Personen haben es in sich, es sind Christian Ude, Rudolf Moshammer, Edmund Stoiber, Horst Seehofer, Angela Merkl, Gerhard Schröder und Vladimir Putin, der allerdings nicht so recht in diese illustre Runde passt und wie ein Fremdkörper wirkt.

Hartmanns Instrument, ein Flügel, klingt jedoch verstimmt. Der Protagonist macht sich auf die Suche nach der Ursache und stößt dabei im Inneren des Flügels auf eine DVD-Box mit sämtlichen zehn Folgen der Kultserie Monaco Franze – Der ewige Stenz mit Booklet. Zunächst diskutiert das „Quartett“, was Stenz überhaupt bedeutet, dabei gibt es die amüsantesten Definitionen und Erklärungen.

In einer fulminanten One-Man-Show schlüpft dann der Stimmenimitator und das Tastengenie André Hartmann mehr und mehr in die Rolle des Erben und Enkels des charmanten Münchner Isarbazis. Der Spagat zwischen Musik und Aufriss gestaltet sich für den Protagonisten als gmahde Wiesn.

Schließlich lässt Hartmann eine auf ihm eigene Art jede der zehn Folgen Revue passieren. Dabei spart er nicht mit Anspielungen auf heutige TV-Formate, insbesondere die des Privatfernsehens, wie Eva sucht Adam, Frauentausch, Shopping Queen oder Raus aus den Schulden, mit denen heute je eine Monaco Franze-Folge überschrieben werden könnte. Das Publikum ist begeistert und johlt vor Vergnügen.

Generell ist zu sagen, dass Hartmann viele seiner Musikstücke, seien es klassische Werke wie Maurice Ravels Bolero oder Schuberts Forelle oder Schlager wie Pigalle oder Helene Fischers Atemlos – um nur einige zu nennen – immer wieder gekonnt mit der Titelmusik der Serie kombiniert.
Genialer Imitator

Genial ist Hartmann aber auch, wenn er sein Ensemble immitiert und persifliert. Lässt er zum Beispiel Christian Ude zu Wort kommen, meint der Zuschauer, der Münchner Alt-OB steht leibhaftig auf der Bühne und spricht zu seinen Münchnerinnen und Münchnern. Gleiches gilt auch für Schröder, Stoiber und Co. Man wünscht sich, Hartmann würde nie aufhören, seine „Mitspieler“ vorzuführen, im wahrsten Sinnes des Wortes.

André Hartmanns Monaco & Fränz ist eine gelungene Hommage an die Serie aus 1980er Jahren und dessen Hauptdarsteller Helmut Fischer, der damals den Stenz und Weiberheld Franz Münchinger genial verkörperte. Der Zuschauer ist begeistert und freut sich, sein Alter Ego nochmals auf der Bühne zu sehen und zu erleben.

Ein äußerst gelungener und amüsanter Abend. Wie man aber weiß, ist im Hofspielhaus ja alles möglich, oder wie Monaco Franze sagen würde: „A bissl was geht immer.“ (Friedrich H. Hettler)

(Hofspielhaus, Falkenturmstraße 8, München; www.hofspielhaus.de)

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