Kultur

Hier spielt der Chef selbst: Martin Hofer in „Goethe. Schiller. Bob Dylan“. (Foto: Alba Falchi)

18.01.2019

Hausgeist im Oberstübchen

Das Regensburger Turmtheater feiert zehnjähriges Jubiläum

In einem der stadtbildprägenden Geschlechtertürme, hoch droben im sechsten Stock des berühmten Goliathhauses mitten in der Altstadt, thront das Regensburger Turmtheater. Dort feiert man in diesen Wochen Jubiläum: Seit zehn Jahren ist die Bühne mit ihren 79 Plätzen eine Alternative zum Stadttheater – keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung, und heute kaum mehr aus der Regensburger Kulturszene wegzudenken. Dort gibt es Bühnenschätze des kleinen Formats zu entdecken: Komödie zwischen Boulevard und Tiefgang, Klassiker der Theaterliteratur, Experimente, musikalische Leckerbissen und allerlei Kommunikation über kommunale Themen.
Als vor zehn Jahren der Schauspieler Martin Hofer und seine Ehefrau Susanne Senke das Theater gründeten, war das ein gehöriges Wagnis. Hofer gab dafür seine Festanstellung am Regensburger Stadttheater auf, wo er einer der Fixsterne in einem starken Ensemble war. Immerhin hatte das den Vorteil, dass er bis heute Kollegen von damals als Gäste an sein Haus holen kann: Heinz Müller beispielsweise, der im neuen Format der „Turm-WG“ den Hausgeist spielt, und den einstigen Stadttheater-Schauspielchef Michael Bleiziffer, der dort im Oberstübchen viel und erfolgreich inszeniert.
Ende Februar schaut auch mal wieder Adele Neuhauser vorbei, dem Fernsehpublikum bekannt als Kommissarin Bibi Fellner im ORF-Tatort. Sie hat zusammen mit Hofer in Bleiziffers legendärer Faust-Inszenierung gespielt. Nun stellt sie ihre Autobiografie Ich war mein größter Feind vor und liest aus Douglas Adams’ Buch Die Letzten ihrer Art – jeweils mit musikalischer Begleitung.
Der Faust war über 100 Mal auf dem Spielplan gestanden, einen solchen Bühnenklassiker hat mit Mei Fähr Lady das Turmtheater auch zu bieten: Das Stück, in dem der Dialektologe Ludwig Zehetner in einer originellen Spielhandlung den bairischen Dialekt erklärt, wurde inzwischen über 260 Mal gezeigt – permanent ausverkauft.

Neue Formate ausprobieren

Die Reihe „Fröhliche Wissenschaft“, in der Regensburger Forscher, Dozenten und Professoren in einer Spielhandlung Fachthemen munter und mundgerecht aufbereiten, ist ein Beispiel für die Leidenschaft der Turmtheatermacher, immer wieder neue Formate auszuprobieren. Gerade angelaufen ist besagte „Turm-WG“, die so eine Art an gängige TV-Formate angelehnte Bühnen-Fortsetzungs-Soap sein soll mit Themen und Gästen aus der Stadt.
Die Bandbreite der Turmtheaterproduktionen lässt sich aus dem aktuellen Spielplan herauslesen: Bald hat das Stück Endspiel von Samuel Beckett Premiere, daneben laufen erfolgreich Daniel Glattauers Ehekomödie Die Wunderübung, die Tragikomödie Sechs Tanzstunden in sechs Wochen und der Psychothriller Misery nach Stephen King. (Christian Muggenthaler)

Information: Turmtheater Regensburg Watmarkt 5, 93047 Regensburg.

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