Kultur

Franz Janetzkos "Les Fleurs du Mal" (2020) sind aus Beton geformt. (Foto: Gerd Axmann)

09.09.2022

Schaufenster für die Kunst

Die Kunstgalerie Fürth zeigt ihre Erwerbungen der letzten vier Jahre

Die Kunstgalerie Fürth feiert heuer ihr 20-jähriges Jubiläum. Aktueller Programmpunkt ist die Ausstellung hier geblieben! Kunst für die Stadt. Mit ihr unterstreicht die seit 2018 städtische Galerie, dass sie sich in ihrer Sammlungstätigkeit vorrangig auf das Schaffen von Künstlerinnen und Künstlern in Fürth oder der Region konzentriert, dass sie der lokalen Kunstszene einen institutionellen Rahmen gibt – auch wenn die Sammlung bis jetzt noch keinen festen Ort für eine dauerhafte Präsentation gefunden hat.

In den vergangenen vier Jahren wurden knapp 40 Zeichnungen, Gemälde, Fotografien, Objekte und Skulpturen von 16 in Fürth ansässigen Künstler*innen erworben. Sie sind nun erstmals in einer von Natalie de Ligt und Susann Scholl kuratierten Ausstellung gemeinsam präsentiert.

Der verbindende lokale Aspekt stellt keinen inhaltlichen roten Faden dar, wie man in der Ausstellung verfolgen kann. Zu sehen sind vielseitige künstlerische Ansätze. Es geht um Reales und Utopisches, um den zwinkernden Blick auf das sehnsuchtsvoll vertraute Home Sweet Home bei Franz Janetzko oder Fredder Wanoth ebenso wie um den bittersüßen Kommentar zum Weltgeschehen bei Anders Möhl. Andrea Sohler schärft in ihren Fotografien den Blick für das Überraschende in der unmittelbaren Umgebung. Kathrin Hausel und Jochen Pankrath entlocken der figurativen Malerei mehrdeutige und hintergründige Bildwahrheiten, wohingegen Julia Frischmann und Akbar Akbarpour in ihren Gemälden mit dem Wechselverhältnis zwischen Materialität und Motiv arbeiten.

Der Wunsch, einer perfektionistischen und konsumorientierten Welt eine alternative Lebenseinstellung entgegenzuhalten, äußert sich in mehreren Werken auf unterschiedliche Art und Weise: Während Günter Derleth für seine Fotografien auf die jahrhundertealte Technik der Camera obscura zurückgreift, die er aus einfachen Dingen selbst baut, verwendet Karsten Neumann gewöhnlichen Plastikmüll, mit dem er seiner stadtutopischen Idee Bethang Ausdruck verleiht.

Dem Interesse am Spiel mit Material und Form, wie es in den Wachsarbeiten von Inge Gutbrod zu finden ist, in deren Werk die strenge serielle Reihung einem zufälligen Moment ausgesetzt wird, steht die Formenvielfalt der Flora und Fauna gegenüber, die Stephan Schwarzmann in seinen großformatigen Linolschnitten zeigt.

Reales und Fiktives

An manchen Stellen vermischt sich, wie bei Anja Molendijk, die Wirklichkeit mit einer literarisch-fiktiven Welt. Ebenso kann ein formales Element wie die Linie Träger ganz unterschiedlicher Bildaussagen werden: mal als feingliedriger Ariadnefaden wie in den Zeichnungen von Andreas Oehlert, mal als konzeptuelles Element wie in den Collagen von Susanne Roth, ein anderes Mal als poetische Geste in den reduzierten Papierarbeiten von Rainer Thomas. (BSZ)

Informatiion: Bis 25. September. Kunstgalerie, Königsplatz 1, 90762 Fürth. www.kunst-galerie-fuerth.de

 

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