Kultur

Blick in die Ausstellung mit der Pietá (Detail) von Terence Carr im Vordergrund. Hinten Arbeiten von Irene Fastner (links) und Jürgen Huber. (Foto: Ines Kohl)

11.08.2023

Spannende Konfrontation

Die Sommerausstellung im Woferlhof Bad Kötzting zeigt Arbeiten der regionalen und internationalen Kunstszene

Mit dem traditionellen Galeriefest eröffnete die Galerie im Woferlhof in Bad Kötzting-Wettzell ihre alljährliche Sommerausstellung in der großen Scheune. Sonderausstellungen sind diesmal dem Maler Heiko Herrmann und dem Bildhauer Hubertus Hess gewidmet, die beide in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag feierten; zwei Bilder sind auch vom Bad Kötztinger Künstler Alois Öllinger ausgestellt.

Heiko Herrmann, einst Schüler von Heimrad Prem an der Akademie der Bildenden Künste in München, der wiederum Mitglied der Künstlergruppen Spur und Kollektiv Herzogstraße war, gehört ebenso wie Hubertus Hess zu den festen Ausstellungsgästen der Galerie. Seit 1991 hat er sein Atelier in Pertolzhofen und organisiert in seiner eigenen Kunsthalle jährliche „Kunstdingertage“ mit internationalen Kolleg*innen.

Gemalte Emotionen

Herrmanns Bilder sind gemalte Emotionen und Assoziationen, die durch intensive Farben getriggert werden. Figur und Grund werden kraftvoll miteinander verflochten und zwischen Bewegung und Stillstand in der Schwebe gehalten. Die Struktur schafft Raumtiefe und Dynamik. Herrmann verfolgt mit der gestischen Malerei stetig neue Ziele. Für ihn ist ein Bild dann fertig, wenn er „hinter sein Bild zurücktreten“ kann und er das Gefühl hat, dass sich jeder weitere Eingriff verbietet. Wer sich einlässt auf diese Malerei, mag dies nachvollziehen. Seine Plastiken, Eisengüsse von der verlorenen Form, unterliegen der gleichen Intention und zeigen vergleichbare Charakteristika. Sie erscheinen wie dreidimensional gewordene Malerei.

Hubertus Hess war Meisterschüler von Christian Höpfner an der Nürnberger Akademie. Er arbeitet mit Materialien aus der Natur, mit Fundstücken, Glas, Metall und Wachs. In der Ausstellung sind Materialbilder zu sehen, zierliche Installationen aus Schmiedeeisen, kombiniert mit Schwarz-Weiß-Fotografien floraler Strukturen, die mit Wachs versiegelt wurden. Eine schlanke Tafel aus Stahl mit einem Aufsatz aus Schmiedeeisen und bestreut mit Bucheckern zeigt typische Charakteristika seiner Arbeit. Elegant kombiniert Hess widerständige Materialien mit filigranen Elementen aus der Natur, bringt Unbeugsamkeit und Zartheit ins Gleichgewicht.

In der Scheune des Woferlhofs versammelt die Galeristin Meine Künstler (Ausstellungstitel) zu einem abwechslungsreichen Potpourri regionaler und überregionaler Kunst. Man sieht auch den schon im Vorgarten im Sturz grüßenden Ikarus von Clemens Heinl sowie Arbeiten von Terence Carr (ihm richtet der Woferlhof im Herbst eine Einzelausstellung ein), Menno Fahl und Bernd Schwarting, Tom Kristen, Claudia Meitert und Leo Schötz, um nur einige der Kunstschaffenden herauszugreifen. Zudem ist auch Thomas Niggl wieder vertreten, der mit dem Armenhaus in Cham (jetzt Museum Spur) und dem mit dem Denkmalpreis ausgezeichneten Schießl-Haus (seit 2022 internationales Künstlerhaus) in Kollnburg als Kunstförderer aktiv ist. (Ines Kohl)

Information: Bis Juni 2024. Die Sonderschau mit Arbeiten von Heiko Herrmann und Hubertus Hess bis 24. September 2023. Galerie im Woferhof, Wettzeller Straße 207, 93444 Bad-Kötzting-Wettzell. galerie-im-woferlhof.de

 

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