Kultur

Johann Georg Prinz von Hohenzollern ist im Alter von 83 Jahren gestorben. (Foto: dpa)

03.03.2016

Versierter Kunsthistoriker

Der ehemalige Generaldirektor der Staatsgemäldesammlungen, Johann Georg Prinz von Hohenzollern, ist gestorben

Johann Georg Prinz von Hohenzollern ist gestorben. Er war ein profilierter Kunsthistoriker, der zunächst von 1985 bis 1991 als Generaldirektor das Bayerische Nationalmuseum leitete und anschließend von 1991 bis 1998 als Generaldirektor den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München vorstand. Nach einem abgebrochenen Medizinstudium studierte der 1932 Geborene Kunstgeschichte und Klassische Archäologie; seine Promotionsarbeit befasste sich mit den Königsgalerien französischer Kathedralen. Seine erste Anstellung führte ihn z1966 an die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, wo er Referent für spanische und französische Malerei wurde. In die Ära seiner Amtszeit als Generaldirektor der Staatsgemäldesammlungen fallen zahlreiche große Ausstellungsprojekte, darunter die richtungweisende Tschudi-Ausstellung „Manet bis Van Gogh“, die gemeinsam mit der Nationalgalerie in Berlin ausgerichtet wurde und ein ideales Kapitel deutschen Mäzenatentums und internationaler Kunstpflege erhellte. Mehr als 226.000 Besucher kamen.  Dank seiner internationalen Verbindungen und seiner fachlichen Vielseitigkeit konnte er sowohl die klassischen als auch die modernen Bestände der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen um bedeutende Erwerbungen erweitern, würdigten die Staatsgemäldesammlungen in ihrem Nachruf: Das Spektrum reichr von Werken Cy Twomblys bis hin zu François Bouchers „Bildnis der Madame de Pompadour“. Unter seiner Ägide wurde die Alte Pinakothek grundlegend saniert und 1998 glanzvoll wiedereröffnet. Er verantwortete museumsseitig zudem Planung und Neubau der Pinakothek der Moderne, deren Entstehen er als treibende Kraft vom Wettbewerb über den ersten Spatenstich bis hin zum Richtfest begleitete und prägte. Die Stiftung Pinakothek der Moderne, die als Privatinitiative von Münchner Bürgern in kurzer Zeit die Anschubfinanzierung von 10 Prozent der erforderlichen Bausumme zusammenbrachte, wäre ohne das unermüdliche Engagement und den motivierenden Elan des Generaldirektors nicht möglich gewesen, heißt es in dem Nachruf. 1998 trat er in den Ruhestand, leitete dann aber bis 2006 die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung. Gestern ist Johann Georg Prinz von Hohenzollern in München im Alter von 83 Jahren gestorben. (BSZ)

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