Landtag

Alle wünschen sich gute Straßen und mehr Radwege, aber es fehlt an Personal, das sie baut. (Foto: dpa/Hildenbrand)

07.04.2022

69 Prozent mehr Überstunden in Staatlichen Bauämtern

Die SPD sorgt sich, dass von der Staatsregierung immer neue Vorhaben wie der Ausbau von Radwegen verkündet werden, ohne gleichzeitig auch für mehr Personal zu sorgen

Bayerns Staatlichen Bauämtern kommen wichtige Zukunftsaufgaben zu, beispielsweise Klimaprojekte wie energetische Gebäudesanierung oder der Ausbau von Radwegen. Inge Aures (SPD) sorgt sich, dass von der Staatsregierung immer neue Vorhaben verkündet werden, ohne gleichzeitig auch für mehr Personal zu sorgen. „Wie sollen diese längst überfälligen Bauprojekte realisiert werden, wenn es hierfür kein Personal gibt?“, fragt die Abgeordnete. Aures wollte daher wissen, wie sich die Situation in den letzten Jahren entwickelt hat.

Die Antwort des Bauministeriums zeigt, dass die Zahl der Überstunden von rund 94 000 im Jahr 2017 auf 159 000 Stunden im Jahr 2021 gestiegen ist. Das heißt, Angestellte mussten in den vergangenen fünf Jahren 69 Prozent mehr Überstunden leisten. Gleichzeitig sank die Anzahl der Planstellen von rund 7480 auf 7440. 214 Stellen waren im Jahr 2021 nicht besetzt. Darüber hinaus wurden in den Jahren 2020 und 2021 bis zu 59 Beschäftigte aus den Bauämtern für die Kontaktnachverfolgung im Rahmen der Corona-Pandemie ans Gesundheitsministerium abgeordnet. 

214 Stellen waren im Jahr 2021 nicht besetzt

Dass in den vergangenen fünf Jahren meistens nur 85 Prozent der Stellen besetzt waren, hat laut dem Haus von Bauminister Christian Bernreiter (CSU) mehrere Gründe. So müssten unter anderem Stellen frei gehalten werden, falls Beschäftigte in Elternzeit früher in ihren Job zurückkehren wollen. Auch aufgrund der körperlich schweren Arbeit im Straßenbetriebsdienst sei es notwendig, Stellen vorzuhalten, um auf langfristige Ausfälle des Betriebsdienstpersonals mit befristeten Ersatzeinstellungen reagieren zu können. Neueinstellungen gab es 2020 und 2021 keine.

Um eine Überlastung der Angestellten in den Bauämtern zu vermeiden, prüft das Bauministerium laut eigener Aussage regelmäßig den Personalbedarf über die Kosten- und Leistungsrechnung sowie andere Erhebungen. „Um Belastungsspitzen abzufedern, werden den betroffenen Staatlichen Bauämtern zusätzliche Stellen zugewiesen“, heißt es in der Antwort. Darüber hinaus werde gemeinsam mit den Beschäftigten laufend an der Optimierung der Arbeitsabläufe gearbeitet, um Prozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Der SPD-Abgeordneten Aures reicht das nicht. Sie fordert angesichts der steigenden Arbeitsbelastung, die Stellen an den Bauämtern um 200 Beschäftigte aufzustocken. „Wir können diese Arbeitsbelastung nicht länger verantworten, ohne dass es zu noch mehr Krankheitsausfällen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Bayerns Bauämtern kommt“, klagt sie. Bereits jetzt seien die Krankenstände auf einem Höchststand. (David Lohmann)

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