Landtag

Ilse Aigner (CSU), Präsidentin des bayerischen Landtags, hier beim Sommerempfang des bayerischen Landtags im Schloss Schleißheim, richtete am Donnerstag mahnende Worte an den Landtag. (Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand)

20.07.2023

Aigner fordert Mäßigung im Wahlkampf

In der letzten Plenumssitzung des Landtags vor dem Ende der Legislaturperiode hat sich Landtagspräsidentin Ilse Aigner mit mahnenden Worten an die Mitglieder des Landtags gewandt: "Scharfe inhaltliche Auseinandersetzung: Unbedingt, ja. Aber: Kein kurz und klein schlagen, bis alle beschädigt sind", erklärte sie

Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) hat zum Ende der Legislaturperiode alle Parteien dazu aufgerufen, im Landtagswahlkampf nicht zu überdrehen, sondern den Ton zu mäßigen. "Scharfe inhaltliche Auseinandersetzung: Unbedingt, ja. Aber: Kein kurz und klein schlagen, bis alle beschädigt sind", sagte sie am Donnerstag zum Ende der letzten Plenarsitzung vor der Sommerpause und vor dem Wahltermin am 8. Oktober. Das schade der Demokratie.

Gleichzeitig richtete die CSU-Politikerin schwere Vorwürfe an die AfD. Der Respekt vor dem Gegenüber, vor dem Volk, vor dem Land und vor der Demokratie werde "von einigen mit Füßen getreten. Und zwar genau von denen, die sich selbst als Patrioten inszenieren". Das sei keine Stärkung der Demokratie, sagte sie. "Das schwächt unser Land."

Aigner spielte aber auch auf jüngste umstrittene Äußerungen von Freie-Wähler-Chef und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger an. "Unsere Demokratie ist echt, sie ist lebendig und keinesfalls formal. Und wir müssen uns die Demokratie auch nicht zurückholen", sagte sie und mahnte: "Wir müssen gemeinsam für unsere Demokratie kämpfen."

Aigner: "Teilweise enthemmte Stimmung"

Aigner warnte dabei vor Gefahren für die Demokratie "von innen und von außen". Dabei nannte sie den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, der auch ein Angriff auf den Westen und dessen Werte, auf Freiheit und Demokratie sei. Und von innen bedrohten Extremisten "am rechten und am linken Rand", islamistische Terroristen und radikalisierte Anhänger von Verschwörungserzählungen die Demokratie. Neu sei die "teilweise enthemmte Stimmung", die aus den sogenannten sozialen Netzen und von den Straßen auch in den Landtag schwappe.

Dabei kritisierte Aigner konkret die AfD. "Es ist kein Zufall, dass sich der Ton auch hier im Landtag spürbar verroht hat, seit 2018 eine neue Fraktion eingezogen ist", sagte sie. Die Partei positioniere sich am äußersten rechten Rand, werde in Teilen vom Verfassungsschutz beobachtet und als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und sei im Landtag "vor allem durch Streit, Eklats und Provokationen aufgefallen".

Aigner warf der Fraktion permanente Störungen, die Verächtlichmachung des politischen Gegners und eine Verächtlichmachung auch des Landtags und der Verfassungsorgane vor. Für die kommende Legislaturperiode kündigte sie erneut eine schärfere Hausordnung und die Prüfung eines Ordnungsgelds für Pöbler an.

Schulze: "Anstand statt Kulturkampf"

Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze forderte "Anstand statt Kulturkampf". Populismus löse keine Probleme, und verbale Rundumschläge vergifteten nur das politische Klima im Land. Im Wahlkampf gelte es, die "Brandmauer gegen Rechts" hochzuziehen. Einem "Zurück in dunkle Zeiten" müsse man rechtzeitig entgegentreten - "und das weltoffene Bayern mit aller Kraft verteidigen", sagte Schulze.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mahnte, angesichts der Sorgen vieler Menschen sei es Aufgabe von Regierung und Parlament, "Schutz und Halt und Hoffnung zu geben". Man müsse dabei an alle denken, nicht nur an die eigenen Wähler, und das Land zusammenhalten. (Christoph Trost, dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Sind Landesgartenschauen sinnvoll?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
X
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

BR Player
Bayerischer Landtag
Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.