Landtag

Viele Menschen nutzen die Briefwahl. (Foto: dpa/Hoppe)

28.09.2023

Bei Briefwahl zeichnen sich Rekordwerte ab

Kurz vor der Landtagswahl in Bayern ist immer vom alles entscheidenden Wahlsonntag am 8. Oktober die Rede. Zehntausende Wähler haben ihre Entscheidung aber längst getroffen

Kurz vor der bayerischen Landtagswahl zeichnen sich Rekordzahlen bei den Briefwählern ab. Deutlich mehr Menschen als bei der letzten Landtagswahl 2018 haben die Briefwahl beantragt, wie das Bayerische Landesamt für Statistik am Donnerstag in Fürth mitteilte.

Bislang wurden schon 3,56 Millionen Briefwahlscheine beantragt, wie eine Abfrage der sieben Wahlkreisleiter bei den Gemeinden ergab. Das entspricht einem Anteil von 37,9 Prozent aller etwa 9,4 Millionen Stimmberechtigten in Bayern.

Zum Vergleich: Bei den Landtags- und Bezirkswahlen 2018 wurden an 2,80 Millionen Stimmberechtigte Wahlscheine ausgegeben. Das waren 29,5 Prozent aller Stimmberechtigten.

Laut Landesamt entscheiden sich erfahrungsgemäß rund 95 Prozent der Antragsteller dann auch tatsächlich für die Briefwahl. Nur fünf Prozent wählen mit dem Wahlschein in einem anderen Wahllokal des Stimmkreises oder verzichten auf eine Wahl.

"Deutliche Steigerung gegenüber der Landtagswahl 2018"

"Der nun vorliegende Zwischenstand zum Briefwahlaufkommen deutet auf eine deutliche Steigerung des Briefwahlanteils gegenüber der Landtagswahl 2018 hin", sagte Landeswahlleiter Thomas Gößl.
Nach aktuellem Stand hat bislang schon für jeder dritte Stimmberechtigte in Schwaben (33,7 Prozent) einen Briefwahlschein für die Landtags- und Bezirkswahlen 2023 bekommen. In Niederbayern und der Oberpfalz waren es vier von zehn.

Auch eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den fünf größten Städten im Freistaat bestätigte den Trend zur Briefwahl: Die Landeshauptstadt München hatte nach Angaben des zuständigen Kreisverwaltungsreferates 13 Tage vor der Wahl 328 108 Briefwahlunterlagen ausgestellt und damit schon mehr als bei der letzten Landtagswahl 2018 insgesamt. Damals wurden insgesamt 301 737 Wahlscheine mit Briefwahlunterlagen ausgestellt.

In Nürnberg hatten zum gleichen Zeitpunkt mehr als 100 000 Stimmberechtigte Wahlscheine für die Briefwahl beantragt. Bei der Landtagswahl 2018 gaben insgesamt 77 736 Wählerinnen und Wähler ihre Stimme per Brief ab.

In Augsburg waren es heuer bereits mehr als 52 000 (2018 insgesamt 38 965), in Regensburg rund 36 000 (2018 insgesamt 28 711) und in Ingolstadt 30 100 (2018 insgesamt 23 700). "Sicherlich folgen bis zum Wahltag weitere Anträge", sagte eine Sprecherin der Stadt Nürnberg. Seit Jahren wächst der Anteil der Briefwählerinnen und Briefwähler stark. 2018 lag er hierzulande mit 38,9 Prozent so hoch wie nie zuvor.

Seit 1958 ist in Bayern die Briefwahl möglich, damals machten jedoch nur 96 112 Menschen davon Gebrauch. Es durfte aber auch nur derjenige per Brief wählen, der sich "am Wahltag aus wichtigem Grund" außerhalb seines Wahlkreises aufhielt.

Dazu zählte ein Urlaub ebenso wie Arbeit, Krankheit oder Freiheitsentziehung, also ein Gefängnisaufenthalt. Zum Vergleich: 2003 waren es bereits mehr als 1,2 Millionen Menschen, und vor fünf Jahren dann schon fast 40 Prozent. (Britta Schultejans, Christoph Trost und Marco Hadem, dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
X
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

BR Player
Bayerischer Landtag
Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.