Landtag

Sie kann auch Bierzelt: Die grüne Spitzenkandidatin Katharina Schulze. (Foto: dpa)

04.10.2018

Frech, frisch und authentisch

In Bierzelten, in Sälen und auf Marktplätzen müssen Bayerns Politiker die Wähler von sich überzeugen. Im Landtagswahlkampf versuchen es die einen staatstragend, die anderen mit ihrem Dialekt. Die Grüne Katharine Schulze konnte Rhetorik-Experten am meisten überzeugen

Frech, mit den Bürgern auf Augenhöhe und mit einem klaren roten Faden in ihrer Argumentation - so haben Rhetorik-Experten die Wahlkampfreden der Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Schulze im Landtagswahlkampf beurteilt und die 33-Jährige zur besten Rednerin gekürt. Mit weitem Abstand habe sich Schulze bei der Analyse verschiedener Wahlkampfauftritte gegen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und die SPD-Spitzenkandidatin Natascha Kohnen (SPD) durchgesetzt, erklärte der Redenschreiber-Verband VRdS am Donnerstag in München. Schulze spreche das Publikum mit ihrer frechen und energievollen Rhetorik sowie klaren Botschaften an.

Die Grünen-Politikerin Schulze beherrsche Bierzeltreden hervorragend, sagte der Leiter der bayerischen VRdS-Gruppe Christoph Meinersmann. Ihre Auftritte seien nicht staatstragend wie bei Amtsinhaber Söder, aber die 33-Jährige trete jung und frisch auf, selbst lautstarke Angriffe auf politische Gegner wirkten authentisch.

Angriffslustig, aber fair

Insgesamt stellten die Experten bei ihrer Analyse einen Trend zu einer "sehr frischen und alltagsnahen Sprache" fest. Viele Politiker erzählten in ihren Auftritten von persönlichen Geschichten aus ihrem Alltag. Auch wenn sich alle Kandidaten angriffslustig zeigten, habe es nur selten herabwürdigende Worte gegeben. Vor allem die Erstplatzierten Schulze, Söder und Kohnen hätten sich sehr fair gegenüber ihren politischen Gegnern geäußert.

Dialekt spielt nach dem Ergebnis der Analysten keine große Rolle im Wahlkampf. Lediglich der Niederbayer Hubert Aiwanger von den Freien Wählern und Söder zeigten ihre sprachliche Herkunft. Der Ministerpräsident kokettiere sogar bei Auftritten in Oberbayern mit seinem fränkischen Akzent und ziehe so viele Lacher auf seine Seite.

Die Analysten des VRdS hatten Reden der Spitzenkandidaten von CSU, Grünen, SPD, Linke, FDP und Freien Wählern in verschiedenen Kategorien wie Wortschatz, Argumentation und Inszenierung bewertet. Für die AfD, die keinen eigenen Spitzenkandidaten hat, wurden die Auftritte des Landesvorsitzenden Martin Sichert analysiert.

Der Verband der Redenschreiber will nach der Wahl am 14. Oktober einen Pokal an Katharina Schulze überreichen. (dpa)

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