Landtag

Justizgeschädigte erzählen am Mittwoch (7. Juni) auf dem Münchner Marienplatz ihre Geschichte. (Foto: dpa)

06.06.2017

Justizopfer auf dem Podium

Seit 14 Jahren kämpft Horst Glanzer für Gerechtigkeit. Am Mittwoch gibt es in München eine große Kundgebung - unterstützt unter anderem von den Landtags-Grünen

Seine Waffe ist das Telefon. Ob in der Staatskanzlei, im Justizministerium oder im bayerischen Landtag – überall kennt man den Namen Horst Glanzer. Seit 14 Jahren kämpft der Niederbayer, ein ehemaliger Polizist, "für Gerechtigkeit", wie er sagt. Am morgigen Mittwoch (7. Juni) will sich Glanzer einmal mehr Gehör verschaffen - für sich und andere Justizopfer. Ab 13 Uhr findet auf dem Münchner Marienplatz dazu eine Kundgebung statt - unterstützt von politischer Prominenz. Die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) etwa eröffnet und moderiert die Veranstaltung. Auch die Landtags-Grünen unterstützen Glanzers Kundgebung für Justizopfer. "Herr Glanzer ist selbst Opfer von eklatanten Lücken des Justizsystems geworden. Mit unermüdlichen Einsatz hat er dazu beigetragen, mehrere dieser Lücken zu schließen. Sein Engagement verdient höchsten Respekt und Anerkennung", erklärt der Abgeordnete Markus Ganserer, der auf der Veranstaltung ein Statement abgeben will.

Krank und verschuldet

Eine der wichtigen Änderung, die der Niederbayer Glanzer erkämpft hat: Das Versicherungsvertrags-Gesetzs wurde reformiert. Nun schreibt es vor, dass bei drängender Heilbehandlung der Versicherer spätestens nach zwei Wochen Auskunft zur Kostenübernahme erteilen muss. Glanzer glaubt, dass die Versicherer in seinem Fall die Zusage für die Kostenübernahme bewusst herausgezögert hätten. Dadurch habe sich bei ihm eine erhebliche Verschlechterung des Gesundheitszustandes eingestellt - an der er bis heute leide. Schadensersatzklagen waren jedoch erfolglos. Und so kam zu den gesundheitlichen Problemen der finanzielle Ruin, so Glanzer. "Bayerns Justiz ist grundsätzlich gut – macht aber auch Fehler", meint der Grüne Ganserer. "Um zu vermeiden, dass Menschen durch das Raster fallen, braucht es dringend Reformen." Er fordert einen Justizopferentschädigungsfonds, eine Stärkung des Petitionsrechts, auch durch die Einrichtung einer oder eines gutausgestatteten Bürgerbeauftragten und eine bessere Finanzierung und Ausstattung der Justiz, um Fehler durch Überlastung zu vermeiden. (BSZ)

Kommentare (1)

  1. Fanny2 am 09.06.2017
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich habe diesen Beitrag gelesen. Ich kann hier gut Hrn. Glanzer verstehen und kann Ihn voll und ganz hier unterstützen - für Gerechtigkeit zu kämpfen. Es ist manchmal sehr schwer - hier Gehör zu bekommen - man kommt sich vor - wie bei Autoverleih Buchbinder - oder es ist der Kampf gegen die Windmühlen. Durch solche Ungerechtigkeiten werden die Gesundheit und die Existenz von solchen Kämpfern ruiniert - es ist schwer mitanzusehen, was hier passiert - man denkt sich - Rechtsstaat? . Ich habe einen Bekannten, der hat auch einen Kampf für die Gerechtigkeit geführt - ist ein Justizopfer geworden - es wurde seine Existenz ruiniert - unterstütze nun finanziell - was für mich auch nicht einfach ist - habe mitbekommen - wie die Justiz mit einem umgeht - kann hier nichts positives berichten. Es gibt hier sicher viele verschiedene Fälle von Jusitzopfen - siehe Gustl Mollath. Es kann gerne sich mit mir jemand in Verbindung über E-Mail setzen.
    Es wird hier höchste Zeit, dass nun wie hier Hr. Ganserer mitteilt, eine Reform vorzunehmen - wie z.B. ein Justizopferentschädigungsfonds - siehe oben. Es ist dafür höchste Zeit und kann es in vollem Umfang unterstützen. So einen Fonds - oder ähnlich gibt es in anderen Bundesländern bereits. Ich verfolge immer wieder das Justizthema im Internet.

    Mit freundlichen Grüßen

    F.B.
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