Landtag

An vielen Schulen und Hochschulen außerhalb Bayerns längst selbstverständlich: Unisex-Toiletten. (Foto: dpa/Christoph Schmidt)

03.03.2022

Keine Erkenntnisse zu Toiletten für das dritte Geschlecht

In wie vielen Bildungseinrichtungen im Freistaat gibt es Unisex-Toiletten, wollte die AfD wissen. Das Kultusministerium gibt sich bei dem Thema wortkarg

Anfang 2019 war die Aufregung groß, als Grundschulen in Bayern die Einführung von Toiletten für das dritte Geschlecht planten. Martin Böhm (AfD) wollte drei Jahre später von der Staatsregierung wissen, in wie vielen Bildungseinrichtungen im Freistaat inzwischen Toiletten für das dritte Geschlecht beziehungsweise Unisex-Toiletten eingerichtet worden sind.

Das Kultusministerium gibt sich bei dem Thema wortkarg. In der Antwort heißt es lediglich, dass das Ministerium keine Vorgaben für den Bau von Schultoiletten mache. Auch die Schulbauverordnung sehe diese nicht vor. „Die zuständigen kommunalen Körperschaften haben somit eigenverantwortlich [...] zu entscheiden, ob sie geschlechtsneutrale Toiletten bereitstellen“, heißt es in dem Antwortschreiben. Aus Sicht des Ministeriums komme es bei dem Thema vor allem auf die Einbindung der Eltern und Lehrkräfte vor Ort an, um Lösungen für etwaige Bedarfe zu finden. An Hochschulen sei den staatlichen Bauämtern empfohlen worden, „bei Neubauplanungen das Thema ‚genderneutrale Toiletten‘ mit dem jeweiligen Nutzer zu diskutieren und das Ergebnis zu dokumentieren“.

"Kein flächendeckender Bedarf gemeldet"

Wie viele Toiletten es für das dritte Geschlecht beziehungsweise wie viele Unisex-Toiletten es in Bayern an Schulen oder Hochschulen gibt, kann das Haus von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) nicht sagen. Ebenso wenig lägen Erkenntnisse vor, wo die Einrichtung geplant ist. „Den Staatsministerien wurde hierzu bislang kein flächendeckender Bedarf kommuniziert.“

Böhm verwundert die Antwort. „In der Regel kann es der Söder-Regierung ja gar nicht schnell genug gehen, sich an links-grüne Modethemen heranzuwanzen“, schreibt er. Bei den Toiletten für das dritte Geschlecht lägen die Dinge offenbar anders. Die Antwort – gepaart mit den fehlenden Erkenntnissen – klinge nicht gerade nach „leidenschaftlichem Interesse“ für dieses Thema. „Vielleicht würde es den Damen und Herren der CSU dann aber auch ganz gut zu Gesicht stehen, in der Öffentlichkeit nicht immer so zu tun, als seien sie die grüneren Grünen.“ (David Lohmann)

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