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Aufgezogene Spritzen mit dem Biontech-Impfstoff in einer Schale in einer Hausarztpraxis. (Foto: dpa/Paul Zinken)

30.09.2021

Künftig impfen vor allem Hausärzte

Corona: wie es mit den Immunisierungen weitergeht, wer die Vakzine spritzen soll

Die lokalen bayerischen Corona-Impfzentren werden ab dem 4. Oktober fast nur noch mit mobilen Teams und reduziertem Personal arbeiten. Stationäres Impfen in den Zentren wird dann nur noch in Ausnahmefällen oder bei besonderen Anlässen angeboten. Das kündigte die im Gesundheitsministerium zuständige Ministerialdirigentin Gabriele Hörl im Gesundheitsausschuss an. Nach ihrer Auskunft werden die Zentren dann hauptsächlich mit Impflogistik und -verwaltung betraut sein sowie als Anlaufstelle für die mobilen Teams dienen.

Der Großteil künftiger Corona-Impfungen soll laut Hörl über die Hausärzte erfolgen. Die mobilen Teams seien für niederschwellige Impfangebote zum Beispiel in Einkaufszentren zuständig sowie für die Impfkampagne an Schulen und die Versorgung von Alten- und Pflegeheimen und mobilitätseingeschränkten Menschen. „Jeder, der heute geimpft werden will, hat eine Möglichkeit, sich impfen zu lassen“, versicherte Hörl. Daran ändere auch die neue Strategie an den Impfzentren nichts.

Aktuell sind in Bayern 61,8 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen eine Covid-19-Erkrankung immunisiert, berichtete Hörl. Mit 81,9 Prozent erreichen die über 60-Jährigen den höchsten Anteil. Bei den 18- bis 59-Jährigen liegt die Quote bei 67,3 Prozent, bei den 12- bis 17-Jährigen bei 29,6 Prozent. Bayernweit wurden bislang zudem rund 73 500 Drittimpfungen zur Auffrischung des Impfschutzes vorwiegend an Bewohner*innen und Arbeitskräfte in Alten- und Pflegeheimen sowie an medizinisches Personal verabreicht.

In Bayern mussten bislang rund 140 000 Impfdosen weggeworfen werden

Nach Angaben Hörls mussten in Bayern bislang rund 140 000 Impfdosen weggeworfen werden, weil entweder das Haltbarkeitsdatum überschritten worden oder es zu Beschädigungen oder Verunreinigungen gekommen sei. In der Aussprache forderte Dominik Spitzer (FDP), die niederschwelligen Impfangebote weiter auszudehnen. Die Zahl von 4000 Sonderaktionen seit Beginn des Sommers über ganz Bayern verteilt sei zu wenig. Christina Haubrich (Grüne) sprach sich zudem für eine neue Informationskampagne zum Impfen aus.

Wie der Regierungsrat Daniel Siegert ergänzend mitteilte, ist die Grundversorgung mit Corona-Tests auch nach der Schließung zahlreicher kleiner Teststationen in ganz Bayern weiter gewährleistet. Neben den 109 lokalen Testzentren stünden Kapazitäten in 1200 Apotheken, 5000 Arztpraxen sowie rund 1700 privaten Teststellen zur Verfügung. Die SPD-Gesundheitspolitikerin Ruth Waldmann sah die Lage weniger rosig. Sie vermisste eine zuverlässige Versorgungsplanung mit Teststationen, die für alle Bürger in zumutbarer Entfernung erreichbar sein müssten.

Auf Anfrage Spitzers berichtete Siegert, dass die Gesundheitsämter regelmäßige Qualitäts- und Zuverlässigkeitskontrollen in den Testzentren durchführen. Eingesetzt würden dabei auch entsprechend geschulte „Testlockvögel“. Bei Unregelmäßigkeiten würden Teststationen immer wieder geschlossen, bis die Mängel abgestellt seien. Schließlich erinnerte Siegert daran, dass die kostenlosen Bürgertests nach dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz ab dem 11. Oktober wegfielen. Grundsätzlich müssten die Getesteten dann selbst für die Kosten aufkommen. Eine staatliche Preisvorgabe dafür gebe es nicht. Ausgenommen von der Zahlpflicht seien „Unimpfbare“ mit entsprechendem ärztlichen Attest, Kinder bis zwölf Jahre, Schwangere sowie Personen, für die eine Quarantäne angeordnet worden sei. Für Jugendliche bis 18 Jahre gebe es eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezember.
(Jürgen Umlauft)

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