Landtag

07.06.2018

Nach Kritik: CSU ändert Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz

Die CSU-Fraktion verzichtet auf die Einführung einer Zentraldatei zur Erfassung sämtlicher zwangsweise in der Psychiatrie untergebrachten Patienten

Die CSU-Landtagsfraktion hat Änderungen zum umstrittenen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz (PsychKHG) auf den Weg gebracht. Nach der Kritik von Opposition und Sozialverbänden verzichtet die Fraktion in dem geänderten Gesetzentwurf unter anderem auf die Einführung einer Zentraldatei zur Erfassung sämtlicher zwangsweise in der Psychiatrie untergebrachten Patienten. Stattdessen sollen anonymisiert Unterbringungen, Zwangsbehandlungen und Zwangsfixierungen in einem Meldeverfahren erfasst werden, wie die CSU-Fraktion am Donnerstag in München mitteilte. Persönliche Daten würden dabei nicht aufgenommen - nur die Zahl und Art der Maßnahmen.

In dem Gesetzentwurf war ursprünglich unter anderem eine Unterbringungsdatei vorgesehen, in der die persönlichen Daten der Patienten für fünf Jahre gespeichert und unter bestimmten Umständen auch der Polizei zur Verfügung gestellt werden sollten. Der Entwurf von Anfang April war auf heftige Kritik gestoßen und drei Wochen später von der Staatsregierung entschärft worden.
Die Gesetzesnovelle dürfe nicht stigmatisierend sein, hieß es von der CSU-Fraktion. "Wir wollen keine Verweise auf Normen des Strafrechts", sagte der Vorsitzende des sozialpolitischen Ausschusses im Bayerischen Landtag, Joachim Unterländer (CSU).

Die Fraktion will in einer Einleitung die Ziele der Novelle aufzeigen. Das hatte als Träger psychiatrischer Versorgungskliniken der Bayerische Bezirketag gefordert. "Wir bringen damit auch zum Ausdruck, dass wir die Heilung als erstes Ziel der Unterbringung im Gesetz nennen wollen", erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der CSU-Fraktion, Bernhard Seidenath. Im Zuge der Novelle sollen bayernweit Krisendienste eingeführt werden, die nach Möglichkeit vor einer Zwangsunterbringung eingeschaltet werden.

Am 12. Juni soll im Gesundheitsausschuss des Landtags über die Änderungen des Gesetzentwurfs beraten werden. (dpa)

Kommentare (1)

  1. Eleonore am 17.06.2018
    Welche positive Nutzung von geplante "Psycho-Gesetz"bekommt dann psychisch kranke? Wird dann das Leben besser und unkomplizierte ? Nein.Ich habe in dieser" Branche" in vier Jahren viele Erfahrungen gesamelt.Psychisch kranke werden nicht nur auf Krankengeld gemobbt und Jahren lang auf seine gesetzlich zustehenden Leistungen von Krankenkasse warten.Psychisch kranke werden diskriminiert,belogen und betrogen.Psychisch kranke werden von Rechtsanwälten ausgenutzt.Das wird das letzte Geld aus den Taschen gesogen und nur wieder belogen und betrogen.Und psychische Leiden so wie Gesundheits Verschlechterung interessiert keinen.Ich wünsche und bitte an statt "Psycho-Gesetz mehr Menschenrechte für psychisch kranke.
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