Leben in Bayern

In Passau ist die Promenade vom Hochwasser des Inns überspült. Die Lage in den Hochwassergebieten im Süden und Osten Bayerns hat sich aber etwas entspannt. (Foto: dpa/Armin Weigel)

19.07.2021

Aufatmen nach dem Hochwasser

Der Starkregen hat aufgehört und vielerorts scheint sogar die Sonne. Die Flutgefahr im Südosten Bayerns ist vorerst gebannt. Söder fordert einen "Klimaruck" in Deutschland

Nach dem verheerenden Unwetter im Südosten Bayerns war auch in Passau eine Hochwasser-Katastrophe befürchtet worden - doch die Lage hat sich mittlerweile entspannt. Am Montagmorgen lag der Wasserstand der Donau in Passau bei 8,19 Metern und damit unterhalb der höchsten Hochwasserwarnstufe von 8,50 Metern. Auch der Inn bereitet derzeit keine Sorgen. Einzelne Bereiche der Stadt wurden zwar überschwemmt. Von katastrophalen Zuständen sei man aber zum Glück noch entfernt, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Die Feuerwehr rechnet damit, dass am Abend oder spätestens am Dienstag die Aufräumarbeiten beginnen können.

Auch im besonders stark von Unwettern getroffenen Berchtesgadener Land konnten die Menschen aufatmen. "Die Nacht verlief ruhig", hieß es bei der Feuerwehr. Die Helfer seien mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Anlass zur Hoffnung geben auch die Wetteraussichten. Bis auf einzelne kurze Schauer soll es in den kommenden Tagen trocken bleiben. Unwetter seien derzeit nicht in Sicht, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Im Berchtesgadener Land war die Lage am Wochenende besonders dramatisch. Der Fluss Ache war über die Ufer getreten und hatte sich in einen reißenden Strom verwandelt. Auch von den Bergen schoß Wasser ins Tal. Häuser liefen voller Wasser, manche drohten gar, einzustürzen. Hänge rutschten ab, Teile von Straßen brachen weg, Bahngleise wurden verschüttet oder überflutet. Mehr als 160 Menschen mussten in der Urlaubsregion rund um den Königssee aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden.

Söder fordert mehr Anstrenungen beim Klimaschutz

Auch andere Flüsse schwollen an, etwa in Oberbayern die Loisach bei Schlehdorf im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen oder die Isar in München. Dramatisch wurde es jedoch nicht. In Neuburg an der Donau überschritt das Hochwasser knapp die Meldestufe 3 mit 4,63 Metern.

Großes Glück hatten zwei Männer in Passau. Die beiden waren am Sonntagabend trotz Hochwassers mit Schlauchbooten auf der Donau unterwegs. In Passau kenterten sie und wurden abgetrieben, konnten sich aber nach Auskunft der Feuerwehr an Treibholz festklammern, das sich am Ufer einer Insel verfangen hatte. Mit einem Boot wurden die beiden gerettet.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte mehr Anstrengungen beim Klimaschutz. "Wir brauchen schon einen Klima-Ruck in Deutschland", sagte er am Montagmorgen im ARD-"Morgenmagazin". Das Unwetter mit verheerenden Folgen vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, aber auch im Südosten Bayerns nannte er einen Weckruf. In Sekundenbruchteilen habe ein Starkregen-Ereignis zu einem "Geröll-, Schlamm- und Muren-Tsunami" geführt.

Der Freistaat sicherte den vom Hochwasser betroffenen Menschen in Südostbayern derweil Hilfe und Unterstützung zu. Am Dienstag werde das bayerische Kabinett beschließen, wie Hilfen aussehen könnten, hatte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Sonntagabend im Interview mit der "BR24 Rundschau" gesagt.
(dpa)

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