Leben in Bayern

Jungbrauer Sebastian Dippold strahlt über dsa ganze Gesicht. (Foto: Julian Stähle/dpa-Zentralbild/dpa)

30.10.2018

Ein Oberfranke ist bester deutscher Jungbrauer

Beim Wettbewerb der besten jungen Brauergesellen hatte sich in den vergangenen Jahren der Osten gegen süddeutsche Brauereien durchgesetzt. Doch nun konnte wieder ein Franke die Jury überzeugen

Der junge Brauer Sebastian Dippold aus Scheßlitz bei Bamberg strahlt über das ganze Gesicht: Mit knappem Vorsprung vor seinem Potsdamer Konkurrenten Paul Könnecke hat er beim Bundesleistungswettbewerb der jungen Brauer und Mälzer den Titel zurück nach Bayern geholt. Nach Bayern? "Nach Franken!", korrigiert Dippold die Jury selbstbewusst, als er am Montag die Siegerurkunde entgegen nimmt. Der 20-jährige Junggeselle einer Brauerei in Merkendorf (Landkreis Ansbach) will nun studieren und Braumeister werden. Dafür winkt ihm mit dem Titel auch ein Stipendium.

Die jungen Brauer mussten komplizierte Rechenaufgaben zum richtigen Verhältnis der Zutaten sowie zum Mälz- und Brauvorgang lösen. In der praktischen Prüfung ging es etwa um die Bestimmung und Beschreibung von Hopfen- oder Getreidesorten und Malzschrot.

Vor zwei Jahren war der Titel an einen Jungbrauer aus Berlin gegangen und im vergangenen Jahr hatte ein Brandenburger den Sieg geholt. Daher wurde der Wettbewerb auch erstmals dort ausgetragen.

Frauen sind in dem Beruf eine Seltenheit

Auf den Plätzen drei und vier landeten Remi Geffroy aus Baden-Württemberg und Jakob Hampel aus Sachsen. In diesem Jahr hatten sich nur vier Landesmeister an dem Wettbewerb beteiligt. Aber gewonnen haben alle vier, meinte die Sprecherin des ausrichtenden Verbandes Private Brauereien Bayern, Monika zur Lage. "Nach der Teilnahme an diesem Wettbewerb hat man große Chancen, bei einer Brauerei seiner Wahl unterzukommen."

Für junge Braugesellen ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt insgesamt recht gut, sagte zur Lage. Nach Angaben des Verbands gibt es deutschlandweit rund 1200 Kleinbrauereien im Handwerksbetrieb, darunter mehr als die Hälfte in Bayern. "Die Verbraucher wollen regionale Produkte und das gilt auch für Bier", sagt der Präsident der Potsdamer Handwerkskammer, Robert Wüst. Bei den industriellen Brauereien gehe der Absatz dagegen zurück.

Frauen sind bei den Brau-Handwerkern deutlich unterrepräsentiert, wie auch der Wettbewerb zeigt. Das liege auch an der schweren körperlichen Arbeit, meint der Chef der Braumanufaktur Potsdam, Jörg Kirchhoff. "Gesellen müssen Säcke und Fässer schleppen, da kann man zwischen Männern und Frauen keine Unterschiede machen", betont er. Bei ihm habe sich bislang erst eine junge Frau als Auszubildende beworben - "und die haben wir auch genommen!"
(Klaus Peters, dpa)

Kommentare (1)

  1. Karpfen am 30.10.2018
    Liebe Staatsbayern, nach nunmehr rund 210 Jahren zugehörigkeit Frankens zum Freistaat, könntet Ihr Euch ruhig auch mal ein wenig für die Nordprovinz interessieren.

    Der junge Brauer entstammt der Brauerei Wagner in Merkendorf in Oberfranken, bei Memmelsdorf bei Bamberg. Ansbach liegt westlich von Nürnberg und gehört zu Mittelfranken. Ein Merkendorf gibt es dort auch ...
Die Frage der Woche

Soll die Mehrwertsteuer in der Gastronomie gesenkt werden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
X
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.