Leben in Bayern

Freiwillige pflanzen Bäume. (Foto: dpa)

03.12.2018

Freiwillige Helfer gegen das Baumsterben

Die Pflege des heimischen Waldes muss man nicht Forstexperten überlassen. Im Gegenteil. Als Helfer des Bergwaldprojektes kann man dabei kräftig mit anpacken. Der Würzburger Verein hofft dabei nicht nur auf gesunde Wälder.

Der extrem trockene Hitzesommer hat den Wäldern nicht gut getan. In Unterfranken wollen nun fast 100 freiwillige Helfer etwas gegen das Baumsterben tun und forsten gemeinsam mit Experten wieder auf. Dafür pflanzen die Freiwilligen kleine Bäumchen und bringen Hunderte Eicheln in die Erde des Röttinger Waldes. Der Einsatz am Samstag im Landkreis Würzburg ist eine Aktion des bundesweit aktiven Bergwaldprojektes mit Sitz in Würzburg. Der Ende der 1980er Jahre von Naturschützern gegründete Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wälder, Moore, Biotope und Naturparke in Zeiten des Klimawandels zu pflegen und zu erhalten. Dafür arbeiten sie eng mit den zuständigen Förstern und Behörden zusammen, sagte Bergwald-Sprecher Peter Naumann.

Ziel sei dabei nicht nur der Erhalt der Natur und seltener Arten, sondern auch das Umdenken in der Gesellschaft. Das soll durch aktive Aktionswochen und -tage erreicht werden. Eine Woche lang wuchernde Brombeeren ausreißen auf der Nordseeinsel Amrum, mehrere Tage Laubbäume pflanzen in den Fichtenwäldern des Harzes oder Biotope für Auerhühner in Ordnung bringen - jeder kann bei den Projekten mitmachen. Das werde auch zunehmend von Unternehmen als Team- und Weiterbildungspaket genutzt, sagte Naumann.

Nicht zu übersehen: Auswirkungen des Klimawandels

Im Wald sehe man nämlich sehr direkt die Auswirkungen des Klimawandels und die Folgen des Wassermangels für ein Ökosystem. "Wer einmal eine Woche oder auch nur einen Tag mit uns in draußen ist, der versteht die Zusammenhänge und ändert daraufhin oft seinen Alltag, das persönliche Verhalten." Das sei ein riesiger Hebel für die Nachhaltigkeit in der Gesellschaft. "Der Wald ist da ein gewaltiger Lehrmeister."

Deutschlandweit gibt es dem Verein zufolge etwa 11,4 Millionen Hektar Wald. Damit sind rund 30 Prozent der Landesfläche bewaldet. Die Hälfte des deutschen Waldes ist in privater Hand, 30 Prozent gehören Stadt, Land und Bund. Darin werden die Bergwaldprojekt-Helfer auf Anfrage der örtlichen Forstbehörden aktiv. "Wir sind froh, dass wir so einen Partner haben", sagte Philipp Bahnmüller, Sprecher der bayerischen Staatsforsten. Die meist städtischen Projektteilnehmer würden sich zudem auch um Dinge kümmern, "die in unserer Prioritätenliste nicht ganz oben stehen". 2019 wird das Bergwaldprojekt deutschlandweit an 58 Einsatzorten Wald aufforsten, umbauen und pflegen. Dabei kommen dem Verein zufolge etwa 300 000 Bäume in die Erde.
(dpa)

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