Leben in Bayern

Ein Auto fährt auf einer überfluteten Straße. Gewitter mit starkem Wind und Hagel haben am Wochenende für zahlreiche Einsätze in Schwaben und anderen Regionen Bayerns gesorgt. Auch in den kommenden Tagen wird sich der Dauerregen fortsetzen. Mancherorts droht Hochwasser. (Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand)

28.08.2023

Hochwassergefahr: Dauerregen geht weiter

Unwetter haben am Wochenende den Süden Bayerns geplagt. Einsatzkräfte berichten von zig Einsätzen. Hagelkörner zerstörten Fassaden. In Kissing bei Augsburg wurden gleich mehrere Menschen verletzt. Und der Dauerregen wird sich fortsetzen. In manchen Regionen besteht Hochwassergefahr

Der Dauerregen in Bayerns Süden geht weiter. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Montag vor Dauerregen in der Südhälfte des Freistaats und in der Oberpfalz bis zum Dienstag. An den Alpen gebe es Unwetter durch Dauerregen, der extrem ergiebig sei, hieß es. Die Temperaturen sollen unter der 20-Grad-Marke bleiben. Auch für Dienstag wird regnerisches und kühles Wetter im Freistaat erwartet.

Wegen des Dauerregens warnten die Wasserwirtschaftsämter vor Hochwassergefahr in einigen Kommunen: Betroffen sind demnach die Stadt Ingolstadt, die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen a.d. Ilm und Mühldorf am Inn sowie Stadt und Landkreis Rosenheim.

Verletzte und Schäden nach Unwettern in Südbayern

Ein zerstörtes Festzelt, ein abgedecktes Seniorenzentrum, eine durch Hagelkörner zerstörte Fassade und viele Verletzte: Unwetter haben am Wochenende im Süden Bayerns für Verwüstung gesorgt.

Zwölf Menschen wurden am Samstag in Kissing bei Augsburg beim Aufbau eines Bierzeltes verletzt. Sechs von ihnen schwer, wie die Polizei mitteilte. Das Zelt sei von einer Windböe erfasst worden. Rund 30 Menschen hätten versucht, es festzuhalten.

Ebenfalls in Kissing zeigte sich ein Trümmerfeld aus Holzlatten. Hier hatte der Wind offensichtlich das Dach eines Seniorenheimes abgedeckt. Die Holzlatten lagen verteilt auf dem Parkplatz vor dem Gebäude. Laut Bayerischem Roten Kreuz mussten rund 100 Seniorinnen und Senioren in Sicherheit gebracht werden. An der Fassade eines Mehrfamilienhauses in Kissing hinterließ der Hagel deutlich sichtbare Schäden.

Die Polizei berichtete von Fußgängern, die von Hagelkörnern verletzt worden seien. Eine ältere Dame sei wegen des Hagels gestürzt. Mit Schneeschaufeln wurden die Hagelkörner von Gehwegen geschaufelt. Die Einsatzkräfte waren auch mit vielen vollgelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen beschäftigt. Einige Bäume seien auf geparkte Autos gestürzt.

Bad Bayersoien: Katastrophenfall ausgerufen

Besonders stark getroffen wurde auch das oberbayerische Bad Bayersoien. Aufgrund schwerer Unwetterschäden rief das Landratsamt Garmisch-Partenkirchen für den Ort mit rund 1300 Einwohnern am Sonntag den Katastrophenfall aus. In der Gemeinde habe sich am Samstag ein heftiges Unwetter mit Sturm und massivem Hagel mit einer Korngröße von bis zu acht Zentimetern ereignet, teilte die Behörde mit.

80 Prozent der Gebäude in dem Ort seien schwer beschädigt worden. Menschen seien aber keine zu Schaden gekommen, hieß es. Um zur Bewältigung der großen Schäden auch Einsatzkräfte aus anderen Landkreisen offiziell anfordern zu können, habe Landrat Anton Speer (Freie Wähler) am Sonntag den Katastrophenfall festgestellt.

Für die Gemeinde wurden demnach Notdächer angefordert, die aus ganz Bayern in den Ort transportiert werden. "Das Ende des Einsatzes ist noch nicht abzusehen und die Kräfte vor Ort haben noch einige schwere Arbeit vor sich", sagte Landrat Speer am Sonntag.

Viele Unfälle auf den Straßen

Auf den Straßen im Freistaat sorgte zudem Aquaplaning für Unfälle. Ein 22 Jahre alter Autofahrer wurde am Samstag auf der Bundesstraße 2 bei Roth in Mittelfranken schwer verletzt, als er bei Starkregen mit seinem Wagen auf der Fahrbahn ins Schleudern geriet und rechts von der Straße abkam. Das Auto prallte laut Polizei gegen einen Baum.

Im Landkreis Passau musste die Feuerwehr zu einem Einfamilienhaus anrücken, weil ein Blitz in den Dachstuhl eingeschlagen hatte. Laut Polizei konnten sich alle Bewohner des Hauses in Salzweg retten.
Auf dem Chiemsee mussten laut Bayerischem Roten Kreuz mehrere Boote teils mit Insassen abgeschleppt und vereinzelt auch geborgen werden. Es seien überwiegend Elektro- oder Segelboote gewesen.

In Augsburg hatte am Samstag das Volksfest Plärrer begonnen. Wegen des starken Regens strömten viele Menschen am Abend wieder vom Gelände. Das dortige Polizeipräsidium berichtete von rund 140 wetterbedingten Einsätzen seit Samstagnachmittag.

Ein Baum in einer Hochspannungsleitung sorgte für einen Stromausfall in einigen Gemeinden im Landkreis Pfaffenhofen. Rund 3000 Haushalte waren laut dem Landratsamt betroffen. Unter anderem die Kreiseinsatzzentrale des Katastrophenschutzes sei ebenfalls in Betrieb gewesen und habe alle unwetterbedingten Einsätze koordiniert. (dpa)
 

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