Leben in Bayern

Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft 1999: Geschäftsführerin Catherine Miville und das Ensemble Simone Solga, Andreas Rebers, Hans-Jürgen Silbermann und Erich Hallhuber. Rechts daneben die Stützen des Kabaretts, Autor Klaus Peter Schreiner und Dieter Hildebrandt. (Foto: dpa)

25.06.2015

Miete zu teuer: Lach- und Schießgesellschaft muss umziehen

Seit fast 60 Jahren ist die Münchner Lach- und Schießgesellschaft eine Schwabinger Institution - jetzt kann sie sich Schwabing nicht mehr leisten.

Die traditionsreiche Münchner Lach- und Schießgesellschaft sucht nach fast 60 Jahren eine neue Bleibe. Die Miete für die Immobilie in Schwabing sei inzwischen einfach zu hoch und mit der kleinen Bühne nicht mehr zu erwirtschaften, sagte der Betreiber Till Hofmann am Donnerstag und bestätigte einen Bericht des "Münchner Merkur". Die Institution, die einst von Dieter Hildebrand mitbegründet wurde, suche mittelfristig eine neue Spielstätte, schreibt der "Merkur" online.

Rund 1000 Euro im Monat mehr soll Hofmann nach eigenen Angaben zahlen. "Das Haus ist klein und unsubventioniert", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist für uns nicht mehr darstellbar." Sollte der Vermieter die Pachterhöhung nicht zurückzuziehen, führe an einem Umzug kein Weg vorbei. "Natürlich würden wir am liebsten bleiben, aber wenn nicht, wird es die Münchner Lach- und Schießgesellschaft auch woanders weiter geben. Die "Lach und Schieß" ist eine Münchner Institution."

Schon in den vergangenen Jahren sei die Pacht immer wieder erhöht worden - jetzt sei eine Grenze erreicht, sagte Hofmann. Seit Hildebrandts Tod vor anderthalb Jahren sei eine Lücke entstanden -und zwar auch finanziell. "Dieter Hildebrandt hat 40 Mal da gespielt im Jahr - der hat die halbe Miete reingespielt", sagte Hofmann. "Jetzt sind wir selber dran bei den Gentrifizierern." Hildebrandt hatte sich immer wieder gegen Luxussanierungen und für bezahlbaren Wohnraum eingesetzt.

Für Münchens Kabarettszene ist die Nachricht ein Schock. Lebenswerter werde Schwabing sicherlich nicht, wenn die "Lach- und Schieß" von hier verschwinde, sagte der Kabarettist und Franz-Josef-Strauß-Imitator, Helmut Schleich dem "Münchner Merkur". Sein Kollege Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig hält einen Umzug für riskant. Es gebe wenige Theater, die so sehr an einen bestimmten Ort gebunden seien, sagte er der Zeitung.

In dem kleinen Theater an der Ursulastraße in München-Schwabing begann vor fast 60 Jahren die Geschichte des Kabarettensembles um Dieter Hildebrandt, Klaus Havenstein, Hans Jürgen Diedrich, Ursula Herking und Regisseur Sammy Drechsel. (dpa)

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