Leben in Bayern

Fand das letzte Mal 2019 statt: Rock im Park in Nürnberg. FOTO: BSZ

27.05.2022

Rock im Park: Viel Spaß und auch ein wenig Politik

Bayerns größtes Musikfestival Rock im Park findet nach zwei Jahren Corona-Pause wieder in Nürnberg statt.

Für Fans von Musikfestivals waren die vergangenen zwei Jahre Saure-Gurken-Zeit. Konzerte mit mehreren Tausend Besucher*innen waren anders als etwa Bundesligaspiele selbst im vergangenen Sommer noch untersagt oder aufgrund immenser Auflagen und logistischer Schwierigkeiten schlicht nicht umsetzbar. Doch jetzt steht auch in Bayern dem Festivalsommer nichts mehr im Wege. Vom 3. bis 5. Juni findet mit Rock im Park im Volkspark Dutzendteich in Nürnberg das mit Abstand größte Festival im Freistaat statt. Bis zu 75 000 Zuschauer*innen haben dort Platz.

An den drei Tagen treten rund 80 Bands auf drei Bühnen auf. So spielen am Freitag gitarrenlastige Bands wie Korn oder Billy Talent. Headliner ist an diesem Tag die dänische Metal-Band Volbeat. Am Samstag steht die US-amerikanische Punkrocktruppe Green Day als Hauptact auf der Bühne. Am Sonntag soll unter anderem die Londoner Alternative-Rockband Placebo dem Publikum einheizen. Den Abschluss auf der Hauptbühne bildet an diesem Tag dann Muse, mit einer Mischung aus Alternative, Hard und Progressive Rock und Electro. Bereits im März war nach Veranstalterangaben ein Großteil der Karten verkauft.

Aktionen gegen Sexismus und Rassismus

Aber noch immer haben gerade Rockfestivals nicht immer den besten Ruf. Zwar sind Rassismus oder Sexismus in anderen Eventkulturen wie etwa der Fußballszene vermutlich noch verbreiteter als bei Musikfestivals, doch auch dort gibt es immer wieder Übergriffe. Der Veranstalter von Rock im Park will hier einen Gegenpol setzen: „Wir sind für einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander und stellen uns gegen jede Form von Gewalt, Grenzüberschreitung und Diskriminierung“, teilt Argo Konzerte  mit. Sogenannte Awareness-Teams sollen der Würzburger Agentur zufolge deshalb zur „bewussten Auseinandersetzung mit Themen wie Sexismus, Homophobie, Rassismus“ beitragen. „Falls es dir einmal nicht so gut gehen sollte, hilft dir das Awareness-Team“, so die Veranstalter. Man habe zwei extra Rückzugsorte eingerichtet.

Zu Themen wie Sexismus, Homophobie, Rassismus soll es auch „kleine Challenges“ für die Konzertbesucher*innen geben, die laut Veranstalter dazu beitragen sollen, „dass der Awareness-Gedanke auch zu anderen Festivalbesucher*innen durchdringt“. Dies brachte Argo Konzerte viel Lob, aber auch Kritik ein. „Ich dachte das wäre ein Rockfestival und keine politische Informationsveranstaltung über Sexismus, Homophobie, Rassismus“, schreibt etwa ein Facebook-Nutzer.

Neu auf der Festivalfläche ist laut Veranstalter die Möglichkeit zum bargeldlosen Bezahlen mit sogenannten RFID-Armbändern mit Chips. Auch mit Verweis auf die neue Technik verspricht der Veranstalter in diesem Jahr kürzere Schlangen beim Getränkeverkauf: Maskenpflicht oder 3G wird es bei Rock im Park nicht geben.

Rock im Park findet als Parallelveranstaltung zu Rock am Ring seit 1993 statt – zunächst in Wien, dann in München und seit 1997 in Nürnberg. Auffällig ist, dass auf vielen der großen deutschen Festivals in diesem Jahr die ganz großen Namen fehlen. In der Vergangenheit gaben dort auch absolute Rockgrößen wie Rammstein oder Metallica Shows. Anscheinend müssen viele Veranstalter in diesem Jahr jedoch nach zwei verlustreichen Corona-Jahren wohl vorsichtiger kalkulieren. Obwohl rasch klar war, dass Corona sich vor allem in geschlossenen Räumen verbreitet, durften viele Open Airs 2020 und im vergangen Jahr nicht stattfinden. (till)

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