Leben in Bayern

Glücklich, wer an heißen Tagen die Isar genießen kann - und nicht Straßenbahn fahren muss. (Foto: dpa)

08.08.2018

Schwitzen in Bus und Tram

In der Hitze heizen sich viele Busse und Straßenbahnen stark auf. Nicht in allen Fahrzeugen gibt es Klimaanlagen. In einigen Städten soll sich das ändern

In der Sommerhitze fühlen sich Passagiere in Bussen und Straßenbahnen oft wie in einer Sauna. Drinnen ist es dann noch heißer als draußen. Denn längst nicht in allen Fahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs gibt es eine Klimaanlage. Doch in mehreren Städten in Bayern ist Besserung in Sicht, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Die Würzburger Verkehrsbetriebe WVV wollen auch künftig auf Klimaanlagen verzichten. Sie begründen das so: Wegen der geringen Abstände zwischen den Haltestellen öffnen sich die Türen sehr häufig, so dass zu viel heiße Luft in die Busse ströme. Klimaanlagen in den Fahrzeugen seien deshalb unwirksam. Hinzu komme noch die größere Umweltbelastung durch den höheren Energieverbrauch und mehr ausgestoßene Schadstoffe. Nur die Fahrerkabinen sind weitgehend klimatisiert.

Die ÖPNV-Betreiber in München, Nürnberg und Augsburg wollen dagegen nicht komplett auf Kühlung verzichten. In den drei Städten sollen im Laufe der Zeit klimatisierte Fahrzeuge alte ersetzen. Wie die Stadtwerke Augsburg mitteilen, haben die meisten Busse bereits Klimaanlagen, die ab 22 Grad Außentemperatur anspringen. In vielen Straßenbahnen gebe es außerdem Kühlungsanlagen, die die Temperatur um einige Grad absenken können.

Für alte Münchner Trams wäre eine Klimaanlage zu schwer

Auch in den Münchner Straßenbahnen können Klimaanlagen die Luft nur um drei bis vier Grad abkühlen. Das Problem liegt laut dem Betreiber MVG darin, dass leistungsfähigere Geräte zu groß und zu schwer seien, um in Straßenbahnen eingebaut werden zu können. Vor allem alte Waggons nachzurüsten sei schwierig, da diese nicht darauf ausgelegt seien, das zusätzliche Gewicht einer Klimaanlage auf dem Dach zu tragen.

Die Münchner Busse sind fast alle klimatisiert. Nicht so die U-Bahn-Züge: Da der größte Teil des U-Bahn-Netzes unter der Erde liegt, wo es kühl ist, verzichtet die MVG in den Waggons zumeist auf Klimageräte. Nur die neueren Züge haben Lüftungsanlagen, die bei den derzeit hohen Temperaturen jedoch kaum wirken.

Auch in Nürnberg fährt die U-Bahn meist unterirdisch. Die Fahrzeuge heizen sich laut Betreiber VAG darum nicht so auf, dass sie eine Klimaanlagen bräuchten. Die VAG versucht ihre Straßenbahnen künftig anders zu kühlen. Momentan werden bei zwei Fahrzeugen Wärmeschutzfolien getestet, die direkt auf die Fenster geklebt werden. Die Folien sollen die Hitze von draußen abhalten, so dass es innen deutlich kühler ist. Nach Angaben von Thomas Luber von der VAG-Werkstatt für Schienenfahrzeuge ist das Projekt ein Erfolg: Häufig hätten die Passagiere den Eindruck, dass eine Klimaanlage im Einsatz wäre. Bis 2021 sollen alle Straßenbahnen die Folien haben, innerhalb der nächsten fünf Jahre jeder Bus eine Klimaanlage.
(dpa)

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