Die Polizei hat am Wochenende mehrere Partys in bayerischen Innenstädten aufgelöst. Dabei randalierten Partygänger und warfen vereinzelt sogar Flaschen auf Polizisten. In Weiden hinterließen sie eine "Schneise der Verwüstung".
Den größten Vorfall meldete die Polizei in Regensburg. Dort randalierten den Angaben zufolge bei einer großen Open-Air-Party mit rund 500 Menschen einige Feierfreudige.
Nach Angaben der Polizei vom Sonntag wurden Polizeibeamte bei der Party am Samstagabend vereinzelt mit Flaschen beworfen. Einige der Menschen dort seien ziemlich betrunken gewesen. Der Verkehr zwischen Fischmarkt und der Steinernen Brücke stockte zeitweise wegen der Menschenmassen.
Ein Sprecher der Polizei Regensburg verurteilte die Randale: "Das geht gar nicht und wir werden konsequent dagegen einschreiten". Dem Sprecher zufolge geht die Polizei derzeit davon aus, dass sich nur einzelne Leute aus dieser Menge daneben benahmen.
Flaschenwürfe in Richtung der Polizei
Die Polizei löste die Menschenansammlung an der Steinernen Brücke auf. Ein großer Teil der Feiernden zog daraufhin allerdings weiter in Richtung Innenstadt. Auch dort fanden sich zwischenzeitlich wieder etwa 250 Menschen. Die Stimmung sei teils sehr aggressiv gewesen, hieß es. Als die Polizei die Menge auflösen wollte, sollen erneut Flachen in Richtung der Polizei geflogen sein.
Getroffen wurde dabei niemand. Allerdings wurde ein Dienstfahrzeug der Polizei beschädigt. Nun laufen mehrere Ermittlungen unter anderem wegen Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung. Ein mutmaßlicher Flaschenwerfer wurde festgenommen. Bei der Festnahme leistete der 19-Jährige Niederbayer Widerstand. Eine Polizeibeamtin wurde dabei an der Hand verletzt. Später kam der Mann wieder frei.
Eine Flasche flog nach Polizeiangaben auch in München. Dort kam es demzufolge in der Nacht zu Samstag nach einem Flaschenwurf auf einen Streifenwagen zu einem Tumult am Odeonsplatz. "Eine Flasche flog auf ein Polizeiauto", sagte eine Polizeisprecherin. Einige umstehende Menschen hätten daraufhin "aggressives Verhalten gezeigt". Mehrere "männliche Personen" wurden festgenommen.
Insgesamt sei in der Gegend zwischen Odeonsplatz und Universität um die Zeit herum sehr viel los gewesen. Die Polizei meldete, dass im Bereich um die Akademie der Künste herum am Freitagabend "über 100 Personen feierten, grölten und Alkohol tranken" - ohne die in Corona-Zeiten nach wie vor gebotenen Mindestabstände einzuhalten.
Vergleichbar mit dem Einsatz im Englischen Garten vor knapp drei Wochen, bei dem 19 Beamte bei Flaschenwürfen leicht verletzt wurden, sei der Einsatz nicht, betonte die Sprecherin.
Neben dem Einsatz in der Nähe des Münchner Hofgartens habe es auch einen am Gärtnerplatz gegeben, wo sich viele Menschen versammelt hätten und die Gefahr bestanden habe, dass Corona-Auflagen nicht eingehalten würden. 250 Leute seien dort in der Spitze versammelt gewesen. Gegen 1.00 Uhr in der Nacht zu Samstag sei der Platz geräumt worden. Einige Menschen wurden wegen Verstößen gegen das dort erlassene Alkoholverbot angezeigt.
Etwa 60 Jugendliche randalierten in Weiden in der Oberpfalz und hinterließen nach Polizeiangaben eine "Schneise der Verwüstung". Die Gruppe war in der Nacht von Freitag auf Samstag durch die Stadt gezogen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sich Streifenfahrzeuge näherten, löste sich die Gruppe in mehrere Kleingruppen auf und flüchtete in unterschiedliche Richtungen. Dabei beschädigten die Jugendlichen unter anderem parkende Autos, eine Werbetafel und eine Schranke. Die Polizei sucht nun nach weiteren Geschädigten.
(dpa)
Disco statt Randale: Dehoga Bayern fordert Öffnung der Clubs
Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga Bayern) fordert die kontrollierte Öffnung von Clubs und Diskotheken. Angesichts illegaler Partys einerseits, mittlerweile funktionierender Impfungen und Tests andererseits sagte Landesgeschäftsführer Thomas Geppert am Montag in München: "Nach über einem Jahr Dauerschließung ist es jetzt an der Zeit, neben der Innengastronomie auch wieder die getränkegeprägte Gastronomie sowie musikveranstaltende Betriebe zu öffnen."
Andere Länder zeigten, dass ein sicherer verantwortbarer Betrieb möglich sei. "Die Menschen treffen sich zum Feiern. Die Frage ist doch nur, will ich das irgendwo in einem ungeschützten Raum ohne jegliche Auflage und Nachverfolgbarkeit, oder biete ich sichere Bereiche", sagte Geppert. Die Öffnung würde sofort für mehr Sicherheit sorgen.
Die Polizei hatte am Wochenende mehrere wilde Partys in bayerischen Innenstädten aufgelöst. Dabei war es auch zu Ausschreitungen gekommen. Der Corona-Inzidenzwert in Bayern lag dem Landesamt für Gesundheit zufolge am Sonntag bei 36 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche. Mehr als 40 Prozent der bayerischen Bevölkerung sind laut Gesundheitsministerium inzwischen mindestens einmal geimpft. (dpa)
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