Politik

17.12.2021

2G zu Weihnachten: Schöne Bescherung

Ein Kommentar von Ralph Schweinfurth

In den Einkaufsstraßen der bayerischen Metropolen ist kaum etwas los – und das vor Weihnachten. Zu dieser Zeit drängen sich normalerweise die Menschen en masse in den Fußgängerzonen, um Geschenke für ihre Liebsten zu erstehen. Doch die 2G-Regel vergällt selbst den Geimpften und Genesenen die Einkaufslaune. Denn wer will schon vor jedem Geschäft seine Nachweise herauszerren, um reinzudürfen.

Die Folge sind laut Handelsverband Bayern 40 bis 60 Prozent weniger Kundschaft. Das ist eine fatale Entwicklung. Denn die Einzelhandelsgeschäfte wären nach dem langen Lockdown Anfang des Jahres dringend auf die Umsätze im Weihnachtsgeschäft angewiesen. Wie viele von ihnen aufgeben werden, bleibt abzuwarten. Profitieren werden wieder einmal die Online-Giganten. Bei Amazon und Co. kann man bequem vom Sofa aus bestellen.

Auch Weihnachtsfeiern werden reihenweise storniert - verständlich

Gebeutelt durch 2G ist auch die Gastronomie. Viele Abendessen nach dem Weihnachtseinkauf bleiben jetzt aus. Weniger Gäste bei gleichbleibenden Kosten – das bringt’s nicht. Auch Weihnachtsfeiern werden wegen des Infektionsrisikos reihenweise storniert. Klar: Sperrstunde um 22 Uhr, Beschränkung auf 50 Teilnehmende und dazu noch 2G-Regeln mit Ausweiskontrolle, das ist für viele Leute eben nicht attraktiv.

Der Bund wird Gastronomie und Handel weiterhin unterstützen müssen. Doch wie lang kann sich Deutschland das noch leisten? Angesichts der gewaltigen Klimaschutz-Investitionsvorhaben der neuen Bundesregierung dürfte das Corona-Füllhorn bald leer sein. Andere Branchen könnten relativ sorgenfrei ins neue Jahr gehen, wären da nicht die enormen Nachschubprobleme. Die Abhängigkeit der Wirtschaft von Rohstoffen und Vorprodukten aus Asien erweist sich zunehmend als Verhängnis. Da wird künftig wohl nur helfen, auf Regionalität zu setzen. Nearsourcing, also das Warenbeschaffen in Europa, wird an Bedeutung gewinnen.

Alle wirtschaftliche Erholungshoffnung auf die Impfkampagne zu setzen, ist indes fatal, wie Omikron zeigt. Das Coronavirus wird weiterhin schneller mutieren, als die Impfstoffentwickler hinterherkommen. Auch deshalb müssen endlich Arzneimittel gegen schwere Corona-Verläufe zugelassen werden.

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