Politik

03.12.2021

Diesel-Aus: So geht’s nicht

Ein Kommentar von Ralph Schweinfurth

Geht es nach den Plänen der künftigen Ampel-Regierung im Bund, werden Dieselfahrer*innen kräftig in die Tasche greifen müssen. Denn 18 Cent mehr pro Liter macht beim derzeitigen Dieselpreis von im Durchschnitt 1,58 Euro einen knappen Hunderter für die Füllung eines 55-Liter-Tanks.

Das dürfte zu Protestfahrten nach Berlin führen. Denn viele Menschen, die abseits der Ballungsräume leben, können nicht mal schnell auf ein E-Auto setzen. Erstens sind die Gefährte teuer und zweitens sinkt dafür auch nicht der Strompreis, nur weil man ökologischer unterwegs ist.

Auch Handwerksbetriebe dürften Zeter und Mordio schreien. Denn vom Spessart, dem Frankenwald, dem Oberpfälzer Wald oder dem Bayerischen Wald können Menschen aus dem Handwerk in Dieseltransportern schnell nach München, Nürnberg, Augsburg oder in eine andere bayerische Stadt fahren, um Aufträge zu erledigen. Die ortsansässigen Handwerksbetriebe reichen schon lange nicht mehr aus, um alle Aufträge abzuarbeiten – erst recht nicht in München. Doch mit einem E-Transporter ist so ein schneller Einsatz nicht erledigt. Denn auf der Baustelle im Ballungsraum gibt es keine Lademöglichkeit und somit nur eine ungewisse abendliche Rückkehr nach der erledigten Aufgabe.

Fehlende Lademöglichkeiten

Genau diese fehlenden Lademöglichkeiten führen das Ansinnen der Berliner Ampel-Koalition ad absurdum. Denn durch das Verteuern der Verbrennerbetankung entsteht keine einzige zusätzliche Ladesäule. Dies wäre aber extrem wichtig, wenn das Thema E-Mobilität zum durchschlagenden Erfolg werden soll.
Einen weiteren Effekt darf man ebenfalls nicht außer Acht lassen. Durch die Streichung des Dieselprivilegs könnten die sowieso schon teurer gewordenen Nahrungsmittel nochmals teurer werden. Denn Erzeuger, also Landwirtinnen und Landwirte, und Speditionen werden ihre Kosten weiterreichen.

Das hilft es wenig, wenn aus den Reihen von SPD, FDP und Grünen der vage Hinweis auf Prüfung des Steuersystems kommt. Es muss schon klar gesagt werden, wie der künftig teurere Diesel über eine reduzierte Kfz-Steuer entlastet werden soll. Damit es nicht nur in der Theorie passt. Sondern in der Praxis.

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