Politik

14.10.2022

Energiechaos in Deutschland: Die Schlafmützenrepublik

Ein Kommentar von Ralph Schweinfurth

Angesichts steigender Energiepreise und drohender Rezession ist die Zeit der moderaten Töne vorbei. In welchem von allen guten Geistern verlassenen Land leben wir eigentlich? Sich von konventionellen Energieträgern verabschieden, aber nicht ausreichend Alternativen aufbauen beziehungsweise diese verhindern prägt seit Jahren das politische Agieren hierzulande – und die Bevölkerung nimmt es hin, ohne nennenswerten Protest.

Mittels Fracking könnten gewaltige Gasvorkommen in Niedersachsen erschlossen werden, und das Grundwasser wäre dabei nicht in Gefahr. CSU-Chef Markus Söder ist der Einzige, der das offensiv fordert. Es ist an der Zeit, dass die Schlafmützenrepublik Deutschland aufwacht. Auch der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz sollte stärker in die Gänge kommen. Es mag niemanden erfreuen, doch dass die letzten drei noch laufenden deutschen Atomkraftwerke vorerst am Netz bleiben, ist derzeit alternativlos. Das unterstützt inzwischen sogar Klimastreik-Aktivistin Greta Thunberg.

Habeck darf weiter murksen

Bundesenergieminister Robert Habeck (Grüne) lässt man hingegen munter weitermurksen. Um Energie zu sparen, hat er verordnet, dass alle Gasheizungen in Deutschlands Mehrfamilienhäusern – das sind über sieben Millionen Wohnungen – gecheckt werden sollen. Dafür müssen die Menschen stundenlang zu Hause hocken, damit eventuell Ventile getauscht werden. Personal hierzu fehlt – wie überall. Am Ende spart man mit dieser Aktion lediglich zwei bis drei Prozent Gas ein – bei Kosten von immerhin 1000 Euro pro Wohnung.

Statt jetzt entschlossen Biomasse, Geothermie, Wind, Photovoltaik und Fracking auszubauen, haben hierzulande immer noch irgendwelche Bedenkenträger und Bürokraten das Sagen. Da darf man entspannt abwarten, wie die kürzlich erteilte Erlaubnis des bayerischen Wirtschaftsministeriums, im Landkreis Landsberg nach Erdgas zu bohren, von irgendwem zerschossen wird.

Um das Energieproblem zu lösen, sind kreative Lösungen gefragt. Die gibt es: So hat das Potsdamer Max-Planck-Institut eine Mixtur entwickelt, die man auf die Erde gießen kann, um CO2-Emissionen zu binden. Warum kommt das und anderes nicht in großem Stil zum Einsatz? Bedenkenträgertum und Ideologie sind wirklich das Letzte, was Deutschland jetzt braucht.

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