Politik

In den Schulen wird regelmäßig getestet. (Foto: dpa/Christoph Soeder)

14.02.2022

Etwa jedes vierte junge Schulkind hatte seit Schuljahresbeginn Corona

Die letzten beiden Corona-Wellen haben besonders bei den Kindern im Schulalter für viele Infektionen gesorgt

Seit Beginn des laufenden Schuljahres im September hat sich in Bayern etwa jedes vierte junge Schulkind mit Corona infiziert. Das ergibt sich aus den vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit veröffentlichten Inzidenzzahlen. Keine andere Altersgruppe ist demnach stärker betroffen. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist es mehr als das Doppelte.

Basis der Berechnung sind die wöchentlich vom LGL veröffentlichten Inzidenzen nach Altersgruppen. Addiert man sie auf, lässt sich aus ihnen die Häufigkeit von Infektionen in den Altersgruppen errechnen. Das Verfahren hat zwar den Schwachpunkt, dass es Mehrfachinfektionen bei einzelnen Personen nicht berücksichtigt, Epidemiologin und Statistikerin Ursula Berger aus der Covid-19 Datenanalyse Gruppe der LMU hält es dennoch für einen brauchbaren Weg, um eine Abschätzung des Anteils der seit Schuljahresbeginn infizierten Kinder zu erreichen.

Einerseits sei in dieser Zeit an den Schulen durchweg getestet worden. Andererseits sei der Anteil der Kinder, die sich innerhalb dieses relativ kurzen Zeitraums mehrfach angesteckt hätten und daher auch mehrfach gezählt würden, vermutlich gering, sagt sie. Auch Alterungseffekte, also dass ein Teil der Kinder aus der Gruppe während des Betrachtungszeitraums älter als elf Jahre wird und damit aus der Gruppe herausfällt, während andere Kinder von unten nachrücken, hält sie in dieser Betrachtung für eher unbedeutend. "Ich glaube nicht, dass das hier viel ausmacht", sagt die Expertin.

"Mit einer gewissen Unsicherheit muss man immer rechnen", betont Berger. So gebe es auch immer eine Dunkelziffer von unerkannten Fällen oder solchen, die in den Herbst- und Weihnachtsferien durchgerutscht sind.

Sechs- bis Elfjährige am stärksten betroffen

Seit Schuljahresbeginn errechnet sich für die Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen, mit aufaddierten Inzidenzen ein Anteil von 27,4 Prozent infizierter Kinder. Selbst wenn man mögliche Mehrfachinfektionen abzieht, ergibt das eine Wert im Bereich eines Viertels dieser Gruppe - auch weil mit 17,4 Prozent der Großteil der Infektionen auf die relativ kurze Zeitspanne ab Kalenderwoche eins entfällt.

Die am zweitstärksten betroffene Altersgruppe ist ebenfalls im Schulalter: Bei den 12- bis 15-Jährigen sind es knapp 22 Prozent seit Schuljahresbeginn, davon 13,5 Prozent seit der ersten Kalenderwoche. Dahinter folgt die Gruppe 16 bis 19 mit 18,9 Prozent im laufenden Schuljahr. Zum Vergleich: Die Altersgruppen 60 bis 79 und ab 80 kommen nur auf Werte von 4,9 und 4,3 Prozent. In der Gesamtbevölkerung sind es in diesem Zeitraum 12 Prozent.

In der vergangenen Woche haben sich in den meisten Altersgruppen in Bayern leicht sinkende Inzidenzen gezeigt. Die Sechs- bis Elfjährigen sind mit einem Wert von 4445 Neuinfektionen pro 100 000 Personen binnen sieben Tagen auch bei dieser Betrachtung am stärksten betroffen. Die niedrigsten Werte ergeben sich auch hier für die Altersgruppe ab 80. Mit 551 ist es nur ein Achtel der jungen Schüler. Allerdings steigt die Inzidenz bei den Alten noch leicht.

Bayernweit meldete das Robert Koch-Institut am Montag eine Inzidenz von 1772. Das ist etwas weniger als am Sonntag und der vierte Rückgang binnen fünf Tagen. Ob es sich dabei bereits um eine Wende im Infektionsgeschehen oder die Folge eines überlasteten Melde- und Testsystems handelt, ist derzeit aber nicht klar. Bundesweit weist Bayern aktuell die zweithöchste Inzidenz hinter Brandenburg auf.
(dpa)

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