Politik

Bayern drängt auf die Impfung auch von Jugendlichen. (Foto: dpa/Philipp Schulze)

07.07.2021

Holetschek: Impfempfehlung für Jugendliche überprüfen!

Bayerns Gesundheitsminister fordert von der Stiko Klarheit. Hof impft unterdessen Schulkinder ab 12 Jahren

Die eingeschränkte Empfehlung zu Corona-Impfungen von Kindern und Jugendlichen muss laut Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek auf Grundlage neuster Daten erneut überprüft werden. "Da erwarten wir, dass wir von der Ständigen Impfkommission (Stiko) bald Empfehlungen haben, damit da Klarheit herrscht", sagte der CSU-Politiker dem Bayerischen Rundfunk (BR).

Weiter: "Wir sollten da möglichst bald auch die Daten auswerten, die international ja schon zur Verfügung stehen." Als Beispiel nannte er die USA, wo junge Menschen schon länger geimpft würden. Die dortigen Daten und ständig neu gewonnenen Erkenntnisse müssten die Grundlage für Deutschland bilden, um klare Schlussfolgerungen zu ziehen.

Die Stiko empfiehlt Impfungen für 12- bis 17-Jährige nur bei bestimmten Vorerkrankungen. Begründet wird das mit dem geringeren Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung in dieser Altersgruppe. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) spricht von einer individuellen Entscheidung von Eltern, Kindern sowie Ärztinnen und Ärzten. Zuletzt hatte es aber wiederholt seitens der Politik Kritik an der eingeschränkten Empfehlung gegeben.

Holetschek verwies zudem auf einen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom Dienstag, der die Stiko und das Bundesgesundheitsministerium auffordert, eine Empfehlung für Auffrischungsimpfungen abzugeben. Dies betrifft dem Beschluss zufolge sowohl Personen, die zweifach mit Astrazeneca oder einmal mit Johnson und Johnson geimpft wurden also auch die Frage, ob und wann bei den mRNA-Impfstoffen wie Biontech oder Moderna eine dritte Impfung notwendig sei und ob diese auch mit Astrazeneca erfolgen könne.

Holetschek rief die Bevölkerung dazu auf, Impfangebote unbedingt wahrzunehmen. "Je mehr Menschen sich jetzt für eine Impfung entscheiden, je mehr Menschen vollständig geimpft sind, desto besser werden wir durch den Herbst kommen." Deshalb müsse es niedrigschwellige Angebote geben. "Impfen muss sozusagen im Vorbeigehen möglich gemacht werden."
(dpa)
 

Hof impft Schulkinder ab zwölf Jahren 
Bei einer Impfaktion in der Stadt und im Landkreis Hof können sich am Wochenende Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen. "Gerade mit Blick auf die bevorstehenden Sommerferien gilt es, sich und damit auch andere bestmöglich zu schützen", sagte der ärztliche Leiter des Impfzentrums Hofer Land, Johann Schötz, am Dienstag. Das Angebot gilt neben den Kindern und Jugendlichen an weiterführenden Schulen auch für deren Eltern.

Die Ständige Impfkommission hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.

"Eine Impfung ohne Vorerkrankungen ist nach ärztlicher Aufklärung ebenso möglich", teilte der Landkreis Hof am Dienstag mit. Verabreicht werden solle der Impfstoff des Herstellers Pfizer, der grundsätzlich ab zwölf Jahren zugelassen sei. Geimpft wird am Freitag und Samstag. Zuvor sollen die Schülerinnen und Schüler von den Leitungen der Mittel- und Realschulen sowie der Gymnasien über das Angebot informiert werden.

Hof war noch im Frühjahr Corona-Hotspot gewesen. Nun sei man bei der Immunisierung gut vorangekommen, jeder zweite im Kreis habe den vollen Impfschutz, sagten Landrat Oliver Bär (CSU) und Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD).
(dpa)

Kommentare (1)

  1. Ibims am 07.07.2021
    Ich denke nicht, dass die Stiko irgendwelche Ratschläge seitens der Politik benötigt. Herr Holetschek sollte lieber sein Augenmerk auf seinen eigenen Arbeitsbereich legen, da gibt es genügend Verbesserungsbedarf.

    Die Herrschaften der bayerischen Staatsregierung sollten endlich mal aufhören, mit dem Thema Corona Wahlkampf zu betreiben. Wöchentlich wird eine neue Sau durch das Dorf getrieben, man kann es schon längst nicht mehr hören.

    Gebt den vollständig geimpften, den geheilten usw. endlich wieder ihre uneingeschränkten Bürgerrechte zurück, damit meine ich Maske weg, keine nutzlose Registriererei in jedem Cafe u. dgl., das bringt mehr als ohne Test in den Urlaub fahren, denn das ist tägliche Lebensrealität. Damit würde auch die Bereitschaft zum Impfen wieder steigen, das schützt auch die Kinder.

    Und ganz ehrlich werte Regierenden, nach 1 1/2 Jahren immer noch kein Plan für die Schulen, außer die Eltern zu nötigen ihre Kinder impfen zu lassen, echt jetzt. Würde hier nur halbwegs soviel Kreativität an den Tag gelegt, wie beim füllen der eigenen Taschen, hätten wir schon längst keine Probleme mehr.
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