Politik

Im Streitgespräch: Petra Guttenberger (CSU) und Katharina Schulze (Grüne). (Foto: Thomas Dashuber)

01.03.2019

"Mich erschreckt, wie Sie sich die CSU vorstellen"

Petra Guttenberger (CSU) und Katharina Schulze (Grüne) über Frauen in der Politik, eine Quote sowie den Sinn freiwilliger Maßnahmen

Im Streitgespräch mit der Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze (33) erklärt die CSU-Frau Petra Guttenberger (56), Vorsitzende des Rechtssausschusses im Landtag, warum die CSU so vehement gegen Paritätsgesetz und Quote ist. Schulze aber hat da ihre eigene Theorie: „Nicht alle Männer geben gerne Macht ab“, sagt sie. Also mache man lieber das 15. Frauen-Mentoring-Programm.

BSZ: Frau Guttenberger, Katharina Schulze hat in ihrer Fraktion einen Frauenanteil von 47 Prozent. Ihre Fraktion, die CSU, bringt es gerade mal auf 21 Prozent. Beneiden Sie die Kollegin ein bisschen?
Petra Guttenberger: Neidisch bin ich nicht, aber ich denke mir: Wir haben noch gut Luft nach oben. Und die werden wir nutzen. Markus Söder hat nach der Wahl sehr viele Frauen ins Kabinett berufen, und Vorbilder sind noch immer die beste Werbung.
Katharina Schulze: Dann sollten Sie unbedingt unser Hälfte-der-Macht-Gesetz unterstützen. Da fordern wir genau das: dass künftig 50 Prozent im Kabinett von Frauen besetzt werden sollen. Das mit der Luft nach oben höre ich oft von CSU-Frauen. Dabei ist im Bundestag und im Landtag der Anteil der Frauen gesunken. Was wollen Sie dagegen unternehmen, außer zu sagen: Wir machen das fünfzehnte Mentoring-Programm?
Guttenberger:
Das brauchen Sie gar nicht so herablassend sagen, Mentoring-Programme sind wichtig. Wir wollen auch mehr Frauen. Aber dafür müssen wir Frauen gewinnen, sich zur Wahl zu stellen. Und wir amtierenden Frauen müssen diese Frauen auch stärken. Aufs Pferd steigen müssen sie dann aber selber. Bei den Direktmandaten haben wir jetzt übrigens schon eines mehr in weiblicher Hand. Ein kleiner Schritt – aber auch ein kleiner Schritt ist ein erster Schritt. Außerdem zeigt die Änderung unserer Parteisatzung Wirkung. In der heißt es jetzt, dass Frauen 40 Prozent der Parteiämter innehaben sollen.

Katharina Schulze:
"Da sehen Sie’s doch: Die Quote wirkt – sogar in der CSU"

Schulze: Da sehen Sie’s doch: Die Quote wirkt – sogar in der CSU.
Guttenberger: Ja, aber auf freiwilliger Basis. Wenn in einem Bezirksverband keine einzige Frau kandidiert, fällt die Welt nicht zusammen. Mich erinnern Quoten an das Ständewahlrecht. Da gab’s die Quoten für die Ritter, die Bauern, die Handwerker ...
Schulze: Aber keine für die Frauen. Vor 100 Jahren haben wir das Wahlrecht für Frauen erkämpft. Wenn wir jetzt, 100 Jahre später, sehen, dass es noch immer keine gleiche Verteilung der Macht, keine gleichwertige Bezahlung von Frauen und Männern gibt ...
Guttenberger: Das würde ich so pauschal nie sagen.
Schulze: Dann machen wir es ganz konkret: Im bayerischen Landtag sitzen 26,8 Prozent Frauen. In der bayerischen Verfassung und im Grundgesetz steht jedoch: Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Und dass der Staat aktiv diese Gleichberechtigung fördern muss. Wenn alle Selbstverpflichtungen und Appelle nicht das gewünschte Ergebnis erzielt haben, muss sich der Gesetzgeber doch etwas einfallen lassen.

BSZ: In dem Gesetzentwurf, den die Grünen jüngst in den Landtag eingebracht haben, geht es vor allem um die Besetzung des Landtags. Sie wollen nicht nur wie in Brandenburg für die Listen das Reißverschlussverfahren einführen ...
Schulze: ... sondern auch an die Direktmandate gehen. Dazu wollen wir die Zahl der Direktmandate insgesamt behalten, aber die Stimmkreise so anpassen, dass in jedem Stimmkreis zwei Abgeordnete gewählt werden können: eine Frau und ein Mann. So können wir verhindern, dass von 91 Direktmandaten nur 19 Frauen sind, wie es momentan der Fall ist.

BSZ: Sie wollen auch die Verfassung ändern und darin vorschreiben, dass im Landtag mindestens die Hälfte der Abgeordneten weiblich sein muss. Warum eigentlich „mindestens“?
Schulze: Weil wir’s unter der Hälfte nicht mehr machen. Grundlage sind das Grundgesetz und die bayerische Verfassung, in der die Gleichberechtigung von Männern und Frauen steht.

BSZ: Gleichberechtigung wäre aber nicht mindestens, sondern genau 50 Prozent.
Schulze: Es werden ja nicht auf einmal 80 Prozent Frauen in den Parlamenten sitzen. Wenn wir bei 50 Prozent ankommen, ist das gut, schließlich sind Frauen die Hälfte der Bevölkerung und keine Minderheit.

BSZ: Da man in Bayern auch mit der Zweitstimme eine Kandidatin oder einen Kandidaten wählt, könnte es aber wieder passieren, dass im Parlament die Männer in der Mehrheit sind.
Schulze: Das stimmt. Wir haben ja keine starren Listen, denn wir wollen die Besonderheit des bayerischen Wahlrechts erhalten. Die Leute können weiter auf der Liste auswählen, ob sie den Heinz Meier oder die Liesl Müller haben wollen.

BSZ: Ein Männerüberschuss würde dann aber der Verfassung widersprechen.
Schulze: In der Verfassung schreiben wir eine Zielvorgabe fest. Mit unserem Modell kommen wir dann der Fifty-fifty-Regelung so nahe wie möglich.
Guttenberger: Wenn wir schon bei der Verfassung sind: Im Grundgesetz ist ganz klar die Funktion der Parteien festgelegt. Nur sie haben das Recht, Wahllisten aufzustellen. Und Sie wollen den Parteien jetzt vorschreiben, in jedem Stimmkreis immer einen Mann und eine Frau aufzustellen.
Schulze: Dieses Recht bleibt bestehen. Das Duo kann jede Partei immer noch aus ihren Mitgliedern auswählen.
Guttenberger: Es ist trotzdem eine Einschränkung. Wenn ich beispielsweise in einem Stimmkreis vier großartige Frauen habe und ein paar Männer, die man sich nicht unbedingt in den Landtag wünschen würde, dann muss ich mit Gewalt irgendeinen Mann suchen, obwohl ich viel lieber zwei Frauen aufstellen würde.

BSZ: Das kann Ihnen aber auch mit dem geltenden Wahlsystem passieren. Da haben Sie vielleicht in einem Stimmkreis vier erstklassige Kandidatinnen, und im Nachbarstimmkreis müssen Sie einen zweitklassigen Mann nur mangels Alternativen aufstellen.
Guttenberger: Ja, aber wenn Sie den Parteien vorschreiben, auf einem bestimmten Platz nur eine Frau aufzustellen, verbieten Sie ihnen damit, einen Mann aufzustellen. Ich bin gegen solche Verbote. Ich halte außerdem wenig von der Idee, die Stimmkreise zu vergrößern. Je größer ein Stimmkreis ist, desto weniger stark ist die Identifikation mit dem Abgeordneten, der ihn vertritt.
Schulze: Die Anzahl der Abgeordneten bleibt doch gleich und damit auch die Ansprechbarkeit.

BSZ: Frau Guttenberger, sogar die langjährige Landtagspräsidentin Barbara Stamm ist inzwischen für die Quote – weil alle freiwilligen Bemühungen in ihren Augen nicht gefruchtet haben.
Guttenberger: Ich bin da anderer Meinung. Das Bayerische Verfassungsgericht übrigens auch. Das hat erst im vergangenen Jahr über eine entsprechende Popularklage entschieden und die Quote als nicht erforderlich erachtet. In der Urteilsbegründung hat es auch ausdrücklich ausgeführt, welch hohen Wert die Parteien für die Demokratie haben.

BSZ: Frau Schulze, in der Debatte haben Sie gesagt, Ihr Gesetz würde dazu führen, dass Parteien attraktiver für Frauen werden müssten. Was macht sie denn so unattraktiv?
Schulze: Zum Beispiel die langen abendlichen Sitzungen, wenn man Kinder ins Bett bringen muss. Auch dass es bei Parteiveranstaltungen oft keine Kinderbetreuung gibt.
Guttenberger: Bei uns gibt es das.
Schulze: Das freut mich. So etwas ist wichtig. Auch die Sitzungskultur würde sich mit mehr Frauen bestimmt ändern. Die ehemalige CSU-Ministerin Christine Haderthauer hat neulich in einem Interview mit der Zeit Interessantes aus dem Innenleben der CSU berichtet: wie beispielsweise der Geräuschpegel sofort steigt, wenn eine Frau sich zu Wort meldet. Sowas ändern wir nur, wenn wir eine kritische Masse an Frauen haben.

Petra Guttenberger:
"Wir wollen auch mehr Frauen, aber ohne Bevormundung"

Guttenberger: Ich erlebe das nicht so. Ich würde mir eine solche Behandlung auch gar nicht gefallen lassen. Frauen müssen schon auch für ihre Meinung einstehen und sich notfalls Gehör verschaffen. Wenn eine Frau das nicht will, sollte sie sich vielleicht auch keinen Wahlkampf zumuten.
Schulze: Aber ich will auch Leute mit leisen Tönen im Parlament haben. Es müssen sich doch nicht die Frauen ändern, sondern die Strukturen. Die Frauen sollen ruhig so bleiben, wie sie sind. Das gefällt natürlich nicht jedem: Nicht alle Männer geben gerne Macht ab. Da fällt es leichter, im Parteihaushalt Mittel für ein Frauen-Mentoring bereitzustellen oder Frauenfrühstücke auszurichten.
Guttenberger: Das ist doch total ideologisch. Die Realität sieht völlig anders aus. Bei uns bestimmt jeder Stimmkreis, wen er nominiert. Da gibt es keinen Männerbund, der die Macht nicht abgeben will. Es erschreckt mich, wie Sie sich die CSU vorstellen.
Schulze: Bisher konnten Sie mich noch nicht vom Gegenteil überzeugen. Außerdem wollte ich erklären, warum der Widerstand gegen dieses Gesetz so groß ist.
Guttenberger: Das stimmt aber nicht. Akzeptieren Sie doch, dass wir aus Überzeugung heraus starre Quoten ablehnen – nicht, weil dann ein paar Männer ihre Macht verlieren würden. Wenn Sie eine starre Quote für Frauen machen, müssen Sie auch eine für Senioren machen. Und für alle anderen.
Schulze: Im Grundgesetz steht aber nichts von einer Seniorenquote, sondern da steht: Männer und Frauen sind gleichberechtigt, und der Staat muss das fördern.

BSZ: Aber bedeutet Gleichberechtigung auch gleiche Teilhabe an der Macht?
Guttenberger: Nein, das bedeutet Chancengleichheit. Und die gibt es. Wir wollen auch mehr Frauen, aber ohne Bevormundung.

BSZ: Frau Schulze, warum wollen Sie die CSU-Frauen denn dann zu ihrem Glück zwingen?
Schulze: Weil ich eine überzeugte Feministin bin. Gleichberechtigung wird uns allen guttun.
(Interview: Dominik Baur)

Kommentare (6)

  1. am 18.03.2019
    Die Aussage von CSU Frauen, dass sich ja nur genügend Frauen zur Wahl stellen müssen, dann wird es schon werden hat mit der parteiinternen Wirklichkeit in den Delegiertenversammlungen nichts zu tun. Ich habe selbst erlebt was passiert wenn man sich als Frau engagiert, sich dann um ein Direktmandat bewirbt und trotz Unterstützung des Bezirksvorsitzenden in der Delegiertenversammlung gegen einen Mann verliert, der sich dort ad hoc bewirbt. Die 80% Männer unter den Delegierten sahen es als besondere Herausforderung an zu verhindern, dass eine Frau als Kandidatin für ein Direktmandat aufgestellt wird (das bis dahin eine Frau innehatte). Solange diese männerdominierten Delegiertenversammlungen das Sagen haben, hilft nur eine 50% Quote. Oder man schreibt den Orts- und Kreisverbänden vor, dass 50% der Delegierten Frauen sein müssen. Wäre ein Anfang.
    In Nürnberg hat die CSU zur Bundestagswahl 2 Männer aufgestellt. Diese Mandate hatten früher mal zwei Frauen. Im Landtag wurden von 4 Direktmandaten eines mit einer Frau besetzt. 5 Männer und 1 Frau. Das ist doch ein Statement. Da hilft alle Listenakrobatik nichts.
  2. TZ am 03.03.2019
    @barbi
    Sie kritisieren, dass es in den Ortsverbänden keine 40% Frauenquote gibt. Warum? In der Praxis kommen maximal 50% der Mitglieder zu einer Ortshauptversammlung. Alle Ortsverbände können Vorstandschaften mit bis zu 15 Mitglieder wählen. Wo sollen denn diese 40% Frauenanteil herkommen??? Anderes Beispiel Gemeinderatswahl. Nach wie vor eine Persönlichkeitswahl. Sprich der Feuerwehrkommandant, der Vorsitzende von Sportvetein der örtli he Großbauer oder Unternehmer wird gewählt. Mehrfach haben zum Beispiel wir den 2. Platz an Frauen vergeben (und werden das auch weiterhin tun), aber leider (!!!) wurden unsere Kandidatinnen nie in den Gemeinderat gewählt. Sprich auch Frauen wählen Frauen um des Frauseins nicht... Also der Aufruf: Frauen wählt endlich gezielt Frauen, dann stellen wir als Partei auch noch mehr auf
  3. Marco am 02.03.2019
    Mich erschreckt die Art der Diskussion bzw. der Propaganda. Da werden Begrifflichkeiten wie Gleichberechtigung, Gleichstellung und Gleichverteilung unsauber verwendet und vermengt oder sogar fern fundierter Definition genutzt.

    Frau Schulze ist leider völlig beratungsresistent. Mann kann sie, und das habe ich auch schon getan, in einer Diskussion leicht widerlegen, indem man das tut, was man in einer guten Diskussion tun sollte. Nämlich dafür sorgen, dass alle auf einem einheitlichen Kenntnisstand bezüglich verwendeter Begrifflichkeiten sind. Darüber hinaus muss man unterbinden, dass sie von einer haltlosen Anschuldigung zur nächsten tingelt. Da streut sie mal schnell wieder die Unwahrheit von weniger gut bezahlten Frauen ein. Vermutlich hat sie die wissenschaftlichen Untersuchungen zum "Gender Pay Gab" nie gelesen. Die kommen nämlich in keinem Fall zu einem finalen Ergebnis, sondern nur zu einer aus der Datenbasis nicht erklärbaren Differenz. Das bedeutet, dass mehr Daten benötigt werden, nicht mehr Propaganda. Aber das nur als Beispiel. Dann fehlen ihr nämlich schnell die "Argumente". Das dumme nur. Bei der nächsten Diskussion kommt sie wieder mit dem gleichen unfundierten Wortschwall daher. Und je öfter man etwas hört....

    Frauen, und daran kommt auf Frau Schulze nicht vorbei, interessieren sich nicht im gleichen Maße für Politik oder wollen zumindest das harte Brote bis zu einem aussichtsreichen Listenplatz nicht fristen - zumindest nicht so, wie es Männer eben auch tun müssen. Frauen, die sich engagieren werden gefördert und zwar massiv. So ist zumindest meine Erfahrung als langjähriger Kommunalpolitiker.

    Ein letzter Vergleich. Man könnte aufgrund der Datenbasis auch davon ausgehen, dass Männer bei der Einstellung in Kindergärten massiv benachteiligt werden, weil sie im Bezug zur gesellschaftlichen Geschlechterverteilung stark unterrepräsentiert sind. Die Wahrheit ist aber, dass sie sich für diesen Job weniger interessieren. Nachdem ich in diesem Umfeld arbeite, kann ich das zwar schade finden. Ich fordere aber keine Quote. Und das sollten wir in der Politik auch nicht tun.
  4. Barbi am 02.03.2019
    Tapferer Einsatz für die armen vom Aussterben bedrohten CSU Männer: Dass Frau Guttenberger als FU-stellvertretende Landesvorsitzende schon mal präventiv für eine Frauen-Obergrenze und für 50 % Männerquote kämpft! Sie zeigt Courage!

    Falls wir jemals in Bayern - bei dem derzeitigen Tempo der Entwicklung vielleicht in 100 Jahren - ca 50 % Frauen im Landtag haben sollten, da muss Frau schon vorausschauend agieren. Das Lob der 80 % Männer in der CSU Fraktion im Landtag ist Frau Guttenberger sicher.

    Ich greife die Worte von Frau Guttenberger auf und fordere jetzt eine Obergrenze. So wie Frau Guttenberger eine Obergrenze für Frauen in den Parlamenten fordern, bin ich für eine Männer-Obergrenze im Landtag, gemäß der Bevölkerungszahl bei 49 %.
    Zur sachlichen Klarstellung: in der CSU-Satzung gibt es nur in den für Aufstellungsversammlungen und Ämter irrelevanten Gremien eine Regelung für die Teilhabe von Frauen von 40 %. Für Orts-, Kreisverbandsebene und Delegiertenversammlungen gibt es keine Regelung bei der CSU.

    Die CSU ist immer schon die Partei des Proporzes. Der Erfolg der CSU war die Repräsentation aller Gruppierungen, von evangelisch-katholisch, angestellt-selbständig, bis zur regionalen proporzionalen Teilhabe. Nur wenn es um die Beteiligung von Frauen geht, dann haben die CSU - Männer (und offensichtlich einige Frauen) anscheinend ein Problem.

    Ein paar Fakten:
    Frauenanteil in der CSU Fraktion im Bundestag aktuell 17 %
    Frauenanteil in der CSU Fraktion im Landtag aktuell 21,2 %
    In Bayern gab es 2016 gerade einmal neun Prozent Erste Bürgermeisterinnen. In den Landkreisen regieren lediglich 5,5 Prozent Frauen. Weniger als zehn Prozent der tatsächlichen kommunalpolitischen Führungspositionen – dazu gehören unter anderem auch berufsmäßige Stadträte – werden von Frauen ausgeübt (vgl. BSZ 09.12.2016).

    Gemäß Art 3 II Satz 2 ist der Staat verpflichtet: "Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin." Die Gleichheit vor dem Gesetz bewirkt keine faktische Chancengerechtigkeit. Art 3 II Satz 2 GG bedeutet eben auch eine Pflicht, die echte Teilhabegerechtigkeit für Frauen durchzusetzen, auch in den Parlamenten.
  5. Bernhard Spachmüller am 02.03.2019
    Lieber Herr oder Frau Ähm, (schade, dass Sie sich hinter einem kryptischen Pseudonym verstecken)
    Ob Sie mir das glauben oder nicht, man fühlt sich als Mann bei den Grünen sehr wohl. Es braucht auch nirgends ein Männerreferat, denn Männer sind in der Regel nirgends im öffentlichen Leben unterrepräsentiert. Inhaltlich bin ich ganz bei Katharina Schulze. Die Vorgabe der Verfassung, Männer und Frauen sind gleichberechtigt, muss umgesetzt werden. Die Quote ist kein gute Lösung, aber sie ist die einzige, die funktioniert. Es braucht auch keiner mit „Kompetenz“ kommen. Nach meiner Erfahrung sind Frauen nicht weniger kompetent als Männer. Aus der Frage des Geschlechts eine Eigenschaft wie „Kompetenz“ ableiten zu wollen, ist ohnehin Humbug.
  6. Ähm am 01.03.2019
    Der Anteil der Führungskräfte einer Partei hat sich nach Parität der Mitglieder zu richten. Wenn also in der CSU beispielsweise nur eine Frauenanteil von 20 % eine Mitgliedscshaft inne hat, wäre eine Aufteilung der Spitzenpositionen von 50/50 per Gesetz, eine Benachteiligung der 30% mehr männlicher Mitglieder.

    Leider ist auf der Hompage der Grünen nicht rauszufinden, wie da das Mitgliedsverhältnis Mann/Frau verteilt ist. Ich könnte mir jedoch gut vorstellen, dass hier schon viele männliche Mitglieder benachteiligt werden.

    z. B.: Ein Frauenreferat jedoch gibt es, ein Männerreferat oder Ähnliches jedoch nicht! Es gibt auch eine feministische Leitlinie, eine maskuline jedoch nicht.

    Man gewinnt immer mehr den Eindruck, dass Teile der Frauenwelt eine Art Krieg gegen die Männer führt. Sind diese Personen in einer funktionierenden Frau/Mann Beziehung oder überhaupt in einer Beziehung oder was soll das?

    Wenn die Frau Schulze schon so unbedingt auf eine gleiche Aufteilung besteht, hat sie wohl vergessen, dass es mittlerweile noch ein drittes Geschlecht gibt. Welche Quote möchte sie denn für diese Leute vorsehen? Oder mit oder ohne Migrationshintergrund?

    Die Grünen sind eine Partei die vom Prinzip her gegen alles bisher dagewesene sind! Die wissen von Hause aus alles besser als die Anderen, merken aber nicht, dass für den größten Teil der Bevölkerung dadurch alles schlechter, teuerer und komplizierter wird.
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