Politik

Die gute Konjunktur macht's möglich: Beschäftigte sollen entlastet werden. (Foto: dpa)

12.07.2017

Millionenschweres Wahlversprechen

15 Milliarden Euro Steuersenkungen, Kindergelderhöhung, schrittweise Abschaffung des Soli - mit diesen Versprechen will die Union im Bundestagswahlkampf punkten. Bayerns Finanzminister Söder hat nun ausrechnen lassen, wer davon wie stark profitieren würde

Die von der Union versprochenen Steuersenkungen würden den Beschäftigten nach Berechnungen des bayerischen Finanzministeriums jährlich Hunderte Euro mehr im Geldbeutel bescheren. «Wir wollen keinen steuerpolitischen Stillstand mehr. Es ist Zeit, den Bürgern etwas zurückzugeben», sagte Finanzminister Markus Söder (CSU). Das Ministerium legte Berechnungen vor, um wie viel Geld Arbeitnehmer bis zum Jahr 2021 im Vergleich zu 2018 entlastet würden. Berücksichtigt sind unter anderem die versprochenen Korrekturen bei der Steuerkurve, eine Kindergelderhöhung um 25 Euro und erste Schritte zum Abbau des Solidaritätszuschlags in den Jahren 2020/21.

Demnach hätte ein lediger Schreiner ohne Kinder (Steuerklasse eins) mit einem Jahresbrutto von 23 000 Euro am Ende 236 Euro mehr im Geldbeutel. Bei einer alleinerziehenden Verkäuferin mit einem Kind (Steuerklasse zwei) und einem Jahresbrutto von 28 000 Euro wären es schon 534 Euro, bei einer alleinerziehenden Krankenpflegerin mit einem Jahresbrutto von 33 000 Euro 628 Euro Ersparnis. Ein verheirateter Elektromeister mit einem Kind (Steuerklasse drei) mit einem Jahresbrutto von 40 000 Euro hätte 666 Euro mehr im Geldbeutel. Und ein lediger, kinderloser Metallfacharbeiter (Steuerklasse eins) mit einem Jahresbrutto von 60 000 Euro würde um 873 Euro entlastet.

Steuersenkungen für alle – auch für Besserverdienende

«Wir wollen keine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Steuerpolitik. Wir wollen Steuersenkungen für alle und nicht nur für wenige», sagte Söder. Besonders entlasten wolle man Bezieher von kleinen und mittleren Einkommen sowie Familien mit Kindern. Den Einstieg in die Soli-Senkung bezeichnete Söder dabei als eine «Frage der Gerechtigkeit». Die Steuerpläne der SPD wies er zurück: «Die Sozialdemokraten misstrauen den Bürgern, weil sie lieber das Geld beim Staat lassen wollen.»

Zudem verwies Söder auf die von der Union versprochene Einführung eines Baukindergelds und von Freibeträgen bei der Grunderwerbsteuer. «Eigentum ist eine gute Altersvorsorge. Deshalb wollen wir das Baukindergeld und hohe Freibeträge bei der Grunderwerbsteuer für Familien», sagte Söder und nannte dafür eine konkrete Summe: «Wir schlagen 800 000 Euro vor - das würde für Bayern eine gute Wirkung haben. Bis zu 40 000 Familien könnten davon profitieren.»
(dpa)

Kommentare (1)

  1. karl könig am 12.07.2017
    wie niedlich, das hat fast schon kabarettistische Züge von Herrn Söder: Man entlastet den Geringverdiener um 236 €, den Gutverdiener aber um 873 € und behauptet dann, dies wäre ein Dienst und eine Entlastung für die Geringverdiener. Ich würde eher sagen, das ist klassische Klientelpolitik für die Besserverdiener. Wäre es anders herum, würde ich nichts sagen - das wäre dann wirklich mal eine Entlastung für Geringverdiener - aber so was ist einfach nur Wähler für dumm verkaufen.
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