Politik

In fünf Bundesländern ging die Bundespolizei jetzt gegen Schleuser vor. (Foto: dpa/Murat)

26.09.2023

Razzia gegen Schleuser

Die Einsatzkräfte kommen frühmorgens: Bei Ermittlungen gegen organisierte Schleuserkriminalität durchsuchen sie Wohnungen in fünf Bundesländern. Syrer sollen mehr als 100 Landsleute illegal nach Deutschland gebracht haben

Bei einer Razzia in fünf Bundesländern hat die Bundespolizei am frühen Dienstagmorgen mehrere mutmaßlich eingeschleuste Syrer entdeckt. Es seien fünf Haftbefehle gegen mutmaßliche Schleuser vollstreckt worden - gegen zwei Frauen und einen Mann in Stade sowie je eine Frau und einen Mann in Gladbeck, sagte ein Sprecher der Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur. "

Alle fünf sind auch Syrer", ergänzte er. Die fünf Festgenommenen seien selbst Asylbewerber und alle familiär miteinander verbunden. Insgesamt werde der mutmaßlichen Bande im Laufe der Zeit die Einschleusung von mehr als 100 Syrern vorgeworfen.

Den Ermittlungen zufolge zahlten die mutmaßlich Geschleusten jeweils 3000 bis 7000 Euro für ihre illegale Einreise nach Deutschland, wie der Sprecher weiter mitteilte. Den Beschuldigten werde neben banden- und gewerbsmäßigem Einschleusen von Ausländern unter anderem auch Geldwäsche vorgeworfen: Sie hätten mit ihren illegalen Einnahmen beispielsweise Goldschmuck gekauft. "Dann sitzen sie nicht mehr auf dem Geld", sagte Sprecher Jörg Martienßen.

Auch in Kelheim unterwegs

Wie die Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt am Main mitteilte, waren mehr als 350 Beamte in sieben Kommunen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Stade in Wohnungen und Häusern im Einsatz: in Stade, Balge (beides Niedersachsen), Gladbeck (Nordrhein-Westfalen), Fulda, Kassel (beides Hessen), Bremen und im bayerischen Kelheim.

Laut Martienßen gibt es noch fünf weitere Beschuldigte ohne Haftbefehle - ebenfalls Syrer und familiär mit den fünf festgenommenen mutmaßlichen Schleusern verbunden. Den bereits 2022 begonnenen Ermittlungen zufolge seien Syrer zunächst nach Griechenland geflogen, dort mit echten Pässen von Landsleuten ausgestattet und dann über Zwischenstationen unter anderem per Flugzeug nach Deutschland gebracht worden. Später sei die mutmaßliche Bande auf die sogenannte Balkanroute umgeschwenkt, über die die illegalen Einwanderer zu Fuß sowie per Auto und Lastwagen nach Deutschland gelangt seien.

Bei der gleichzeitig an allen Orten um 6 Uhr am Dienstag begonnenen Razzia stellten die Bundespolizisten laut Martienßen unter anderem Handys und Laptops sowie in Gladbeck ein mutmaßliches Schleuserauto sicher. Die elektronischen Geräte würden von Spezialisten aufwendig für die weiteren Ermittlungen ausgewertet. Auch nach "Vermögenswerten" sei gefahndet worden. (Jens Albes, Antje Kayser, dpa)

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