Politik

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer: "Das Schlimmste ist ein fußballspielender, ministrierender Senegalese." (Foto: dpa)

19.09.2016

Scheuer-Satz empört Kirche

"Den kriegen wir nie wieder los": Der CSU-Generalsekretär provoziert mit Spruch über Flüchtlinge

Mit einer provokanten Äußerung über abgelehnte Asylbewerber hat CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer den Generalvikar des Bistums Regensburg gegen sich aufgebracht. "Das Schlimmste ist ein fußballspielender, ministrierender Senegalese. Der ist drei Jahre hier - als Wirtschaftsflüchtling. Den kriegen wir nie wieder los", hatte Scheuer im Regensburger Presseclub gesagt. Etwas mehr Differenzierung statt Sport- und Kirchenschelte wäre hilfreich, kommentierte Kirchenmann Michael Fuchs auf Facebook den Satz des CSU-Politikers. Der "Mittelbayerischen Zeitung" sagte der Generalvikar ergänzend, er sei sauer, dass die Ministrantenarbeit für etwas herhalten muss, was eigentlich ein politisches Problem ist.

Scheuer spricht von "bewusster Zuspitzung"

Scheuer sagte, sein am Donnerstag geäußerter Satz sei eine bewusste Zuspitzung gewesen. "Im Zusammenhang ging es um die Schwierigkeit, abgelehnte Bewerber nach einem abgeschlossenen, rechtsstaatlichen Verfahren wieder zurückzuführen, wenn diese sich über einen längeren Zeitraum hier aufhalten." Zugleich habe er die Leistungen des Ehrenamtes hinsichtlich der Integration mehrmals gelobt. Auf Facebook hatte Generalvikar Fuchs hinzugefügt: "Na dann, liebe Pfarreien und Sportvereine, lasst das mal mit eurer Integrationsarbeit. Herr Scheuer übernimmt. Künftig übt er mit ihnen Querpässe und Kniebeugen. Er fährt aufs Zeltlager und kauft ihnen die Trikots. Er feiert mit ihnen Geburtstag und hört sich nächtelang ihre Fluchtgeschichten an. Vielleicht betet er sogar mit ihnen." (dpa)

Kommentare (3)

  1. straub am 20.09.2016
    Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist. Ein Spruch der seine Gültigkeit noch immer hat.
    Herr Scheuer überspitzt, aber er hat recht. Ich habe schon mehrere Abschiebung als Beamter hinter mir. Sehr oft trifft genau das zu, was Hr. Scheuer sagt. Pfarrer geben Kirchenasyl, Helferkreise drohen mit Anzeige. Lehrer weinen vor Schülern und der/die Betroffen täuschen Krankheiten vor oder tauchen einfach unter.
    Die Kirchen sollten sich zuerst um das Seelenheil kümmern und dem Staat, der Republik das Regieren überlassen. Oder wäre es doch besser: "Die Trennung von Staat und Religion". Keine Gelder mehr für Bischöfe u.a. durch die Republikt.(460 Mio € pro Jahr) Mir reicht diese Scheinheiligkeit der beiden großen christlichen Religionen schon lange. Das Wort von Sarazzin abgewandelt. Die Kirchen schaffen sich ab.
  2. FrankenFranky am 20.09.2016
    Lieber Herr Regensbacher,
    Sie haben es leider nicht kapiert: Abschiebungen sind BÖSE!!! Rechtsradikal!!! Und müssen immer unterbunden werden!!! Wäre ja noch schöner, wenn nach so profanen Dingen wie Recht und Gesetz entschieden würde, wer sich hierzulande aufhalten darf. Die multikulturelle Gesellschaft wird erzwungen, zur Not mit der Brechstange, dafür sorgen SPDplusGrüne/Medien/Kirche schon...
  3. otto regensbacher am 19.09.2016
    Es gilt allgemein der Grundsatz, dass man eine Theorie "auf die Spitze treiben muss, um sie plausibel darzustellen." Genau das tat Herr Scheuer. Tatsache ist auch, dass manche Migranten, deren Bleiberecht abgelehnt ist, im Begriff sind, sich "einzuordnen." Man spielt Fussball im örtlichen Verein, man ist bei kirchlichen Ereignissen dabei.....Und wenn die Ausweisung stattfinden soll, kommt der Widerstand aus dem Umfeld des Migranten. Das geht dann weiter bis zu Eingaben bei den Volksvertretungen. Letzten Endes müsste z.B. ein Schwarzafrikaner nach geltendem Recht abgeschoben werden, aber "wegen der Besonderheit des Falles" kommt es dann zum Bleiberecht. Und mit solchen Vorgehensweisen bleiben eben dann VIELE Migranten auf Dauer in Deutschland. Was die Kirchen betrifft, sie sollten sich vom Grundsatz her in erster Linie um eigene Belange kümmern!
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