Politik

Horst Seehofer und Richard von Weizsäcker 2008 in Berlin. (Foto: dpa)

02.02.2015

Seehofer: Weizsäcker war "Präsident aller Bürger"

Der Tod des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker hat auch in Bayern große Anteilnahme ausgelöst

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat den gestorbenen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker als "Präsidenten aller Bürger" gewürdigt. Weizsäcker sei eigenständig und überparteilich gewesen und habe damit das Bild eines idealen Staatsoberhaupts geprägt. "Mit ihm verlieren wir einen der ganz großen Deutschen der Nachkriegsgeschichte", teilte der CSU-Vorsitzende mit.
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger würdigte Weizsäckers Parteienkritik von 1992. Darin hatte er den Parteien vorgeworfen, vor allem die nächsten Wahlen gewinnen zu wollen, anstatt langfristig die Probleme des Landes zu lösen. "Da dieser Satz wohl auch heute in der Bevölkerung breite Zustimmung fände, ist es mehr denn je der Auftrag aller Politiker, ihre Arbeit auf die Zukunftsfähigkeit unseres Landes auszurichten", forderte Aiwanger.
Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, nannte Weizsäcker einen der herausragenden Politiker und Staatsmänner des Landes. Weizsäcker habe mit seiner Ansprache zum 40. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges "eine der bedeutsamsten Reden zur Einordnung der deutschen Geschichte gehalten", sagte Knobloch. "Er hat den lähmenden Dunst des Selbstunbewusstseins, der Verdrängung und der Verlogenheit aus der Erinnerungskultur entfernt und damit den Blick und den Weg frei gemacht, für einen selbstkritischen, offenen und ehrlichen Umgang mit der deutschen Geschichte."
Weizsäcker starb am Samstag im Alter von 94 Jahren. Der CDU-Politiker war von 1984 bis 1994 Bundespräsident. Er beeinflusste mit wegweisenden Reden das politische Klima in Deutschland und scheute auch nicht vor Konflikten mit Kanzler Helmut Kohl (CDU)zurück. Vor seiner Bundespräsidentenzeit war der in Stuttgart geborene Weizsäcker unter anderem Regierender Bürgermeister von Berlin (1981 bis 1984). Von 1969 bis 1981 war der promovierte Jurist Mitglied des Deutschen Bundestages. Zudem war er zweimal Präsident des Evangelischen Kirchentages (1964 bis 1970 und 1979 bis 1981). (dpa)

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