Politik

Auf einer Station im Krankenhaus arbeiten Pflegekräfte am Computer und stellen Medikamente zusammen. (Foto: dpa/Stefan Puchner)

19.12.2022

Söder bringt Zentrallager gegen Arznei-Engpässe ins Spiel

Seit Wochen nimmt der Mangel an Medikamenten für Kinder immer größere Ausmaße an. Die bayerische Staatsregierung bringt verschiedene Lösungsansätze ins Gespräch. Der Ministerpräsident kann sich vorstellen, dass der Staat die Lagerung übernimmt

Wegen der Lieferengpässe bei Medikamenten für Kinder fordert die bayerische Staatsregierung mehr Kooperation im Gesundheitswesen und den Aufbau eines Zentrallagers. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte in der Sendung Sonntags-Stammtisch des BR-Fernsehens, er sehe zwei Lösungsansätze. Entweder müsse die Politik dafür sorgen, dass der Großhandel eine andere Bevorratung mache, oder man müsse eine staatliche Planung für einen Grundstock an Medikamenten machen. Sollte der Bund nicht tätig werden, könne auch Bayern ein Zentrallager für Arzneimittel allein aufbauen, sagte Söder.

Zuvor hatte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) eine engere Zusammenarbeit von Kinderärzten, Krankenkassen und Apotheken verlangt. So solle die Versorgung mit Fiebersäften und Antibiotika für Kinder im Freistaat wieder sichergestellt werden, teilte das Ministerium am Samstag mit.

Die Apothekerinnen und Apotheker stellten im Bedarfsfall die Fiebersäfte auch selbst her, sagte Holetschek. Die Kassen müssten dabei ihren Beitrag leisten. "Es ist wichtig, dass jetzt alle gesetzlichen Krankenkassen anfallende Mehrkosten bei Fiebersäften übernehmen und unbürokratische Hilfe anbieten", sagte der Minister. Die Mediziner und Pharmazeuten wiederum müssten sich vernetzen, um sich bei Engpässen auch über mögliche Alternativen auszutauschen.

Lieferengpässe seit Jahren

Bereits seit Jahren gibt es in Deutschland Lieferengpässe bei Medikamente. Zuletzt gab es besonders Versorgungsprobleme bei Kindermedikamenten wie Fieber- und Hustensäften.

Im Erwachsenenbereich sind beispielsweise Krebsmedikamente, Antibiotika oder auch weit verbreitete Dauermedikamente gegen Bluthochdruck oder zu hohe Cholesterinwerte vom Mangel betroffen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat für die kommende Woche einen Gesetzentwurf angekündigt, um die Versorgungslage zu verbessern. (Ulf Vogler, dpa)

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